Endlich hast du deine Parzelle in Besitz genommen und möchtest sicher gleich loslegen mit der Gartenarbeit. Aber wie war das nochmal? Was wurde bei der Saisoneröffnung alles erzählt?
Deine Parzelle im bauerngarten besteht aus sechszehn Beeten. Alle zwei Beete verläuft ein schmaler Trampelpfad. Die Gemüsekulturen in den Beeten wurden vom bauerngarten-Team gepflanzt oder gesät, wobei Letztere erst im Laufe der nächsten Woche ihre ersten Blätter in die Sonne recken werden.
Diese Säreihen sind leicht zu übersehen und wir empfehlen Dir, Deine Kulturen im Beet mithilfe des Anbauplans 2017 zu beschriften. So beugst Du einem versehentlichen Weghacken der einen oder anderen Säkultur vor.
In Sachen Parzellenpflege empfehlen wir Dir, die Parzelle einmal die Woche komplett durchzuhacken. Hacken ist aus drei Gründen sinnvoll:
- Du störst damit die Beikräuter, bevor sie sichtbar werden.
- Das Wasser verdunstet im frisch gehackten Boden weniger schnell.
- Du bringst Sauerstoff in den Boden, das regt das Bodenleben an und es werden mehr Nährstoffe für Deine Pflanzen freigesetzt. Wer viel hackt, hat die größe Ernte.
Aber Vorsicht: Verzichte im Zweifelsfall überall dort, wo Säkulturen liegen bis zum kommenden Workshop „Säkulturen“ auf das Hacken; da beschäftigen wir uns noch einmal ausführlich mit ihnen, kümmern uns um die Pflege und die Nachsaat.
Das Mulchen ist eine Technik aus dem Ökologischen Gartenbau, die dem Boden sehr zugute kommt und kann langfristig viel Arbeit sparen. Dabei bedecken wir den Boden mit einer dicken Schicht organischer Substanz, um ähnliche Effekte zu erzielen, wie beim Hacken.
- Die Mulchschicht beschattet den Boden und schützt ihn vorm Austrocknen.
- Unliebsame Beikräuter werden unterdrückt, da sie wenig/kein Licht bekommen.
- Durch die Rotteprozesse werden Nährstoffe pflanzenverfügbar. Der Kürbis zum Beispiel liebt den Mulch, er wächst mit seinen Wurzeln direkt in die Mulchschicht hinein.
Am leichtesten geht das Mulchen, wenn man beim Hacken der Parzelle mit der Harke die Beikräuter zusammenrecht und zwischen den Kulturpflanzenreihen aufschichtet. Um mit der Mulchschicht einen Beikraut unterdrückenden Effekt zu erzielen, muss sie recht dick sein, mindestens 10 cm. Da zu Saisonbeginn noch wenig Material in den Beeten anfällt, empfehlen wir, Material von der Wiese zu rechen oder, wo die Wiese hoch steht (z.B. am Zaun), zu schneiden.
In den ersten Wochen könntest du damit beginnen die Trampelpfade zu mulchen: Dann ist dort schonmal das Unkraut unterdrückt und du siehst einen klaren Kontrast zu deinem Beet.
Ein letzer Tipp zum Mulchen: Vor dem Mulchen ist es wichtig, das Beet einmal gründlich durchzuhacken und von Beikraut zu befreien. Bereits gut entwickelte Beikräuter wie Quecke, Löwenzahn oder Ampfer aber auch Kleesoden, die sich in die Beete verirrt haben, können die Mulchschicht sonst leicht durchbrechen.
Wenn Du große Beikräuter im Beet hast, die sich durchs Hacken nicht regulieren lassen, hilft es, die Erde von den Wurzeln abzuschütteln, damit sie nicht wieder anwachsen können.
Zum Wasserhaushalt: Du musst Deine Parzelle nicht selber gießen, das machen wir seit vielen Jahren zuverlässig über die Kreisregner in der Kreismitte. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass wenn der Wind kräftig und andauernd aus einer Richtung weht, die Regner es nicht immer schaffen, gegen die Windrichtung bis zum Kreisrand zu bewässern.
Beachte bitte, dass es schlecht ist für den Boden, wenn er nie oberflächlich abtrocknen darf. Wenn Du nicht sicher bist, ob der Boden feucht genug ist, mach einfach eine Spatenprobe. Steche dabei den Spaten bis zum Anschlag ein und hol ein Stück Boden an die Oberfläche. Ist der Boden unterhalb von 10 cm Tiefe ausgetrocknet, empfiehlt es sich, mit den Gießkannen aus den Werkzeugkisten selbst zu gießen: Dabei sollten mindestens fünf bis zehn volle Gießkannen in das äußerste Beet einer großen Parzelle ausgebracht werden. Dringt das Wasser beim Gießen nur in die Oberfläche, hat das zwei Nachteile:
- Die Feuchtigkeit hält sich tiefer im Boden sehr lange, an der Oberfläche sorgt die Sonneneinstrahlung dafür, dass das Wasser schnell verdunstet.
- Der Erziehungseffekt für die Pflanze ist ungünstig. Die Wurzeln wachsen dorthin, wo viel Wasser zu finden ist. Wird häufig die oberste Schicht befeuchtet und unten bleibt es trocken, Wurzeln die Pflanzen nie in tiefere Schichten, wo es lange im Jahr noch feucht ist.
Jungpflanzen-Nachlieferungen kommen zu jedem zweiten Workshop, also alle vier Wochen. Sie beginnen zum Fruchtgemüseworkshop, in der Regel am dritten Maiwochenende. Wir stellen dabei die Kisten immer frisch gegossen in die Kreismitte rund um die Kräuterbeete. Sobald die Jungpflanzen auf dem Acker stehen, gehören sie Euch Bauerngärtnerinnen. Mit jeder Lieferung erhältst du einen Hinweis, wie viele der Pflänzchen Dir zustehen. Jede Gärtner*in hat eine Woche Zeit, sich eine Portion zu nehmen und einzupflanzen. In der zweiten Woche sind die restlichen Pflanzen dann für alle freigegeben, die diese gerne nehmen möchten.
Bis dahin haben sie es in den Kisten allerdings sehr ungemütlich. Im Idealfall stellst du zur Erinnerung für die Mitgärtner eine volle Gießkanne neben die Kisten. Eine volle Kanne reicht für etwa drei Kisten. Ob die Töpfe feucht genug sind, überprüfst Du am besten mit der Fingerprobe. Fühlen sich die Erdpresstöpfe der Setzlinge kalt an, sind die Pflanzen feucht genug.
Dass einmal gepflanzte Setzlinge vertrocknen, ist sehr unwahrscheinlich. Wenn Du sie einmal kräftig angießt bzw. in den Boden einschwemmst, wurzeln sie los und können schnell mit ihren großen Geschwistern Schritt halten.
Das Kräuterbeet in der Mitte des Kreises wird von allen Gärtnerinnen des Kreises als Gemeinschaftsbeet genutzt. Bitte organisiert Euch für die Pflege. Es ist wichtig, dass Ihr Euch bei Workshops gegenseitig die Frage stellt: Wie organisieren wir die Pflege des Kräuterbeetes. Zum Beispiel: Jeder Bauerngärtner im Kreis ist einmal eine Woche dran oder jede hackt noch die gedachte Verlängerung ihrer Parzelle mit …
So ist eine reiche und regelmäßige Ernte für alle gewährleistet.