Gartentelegramm No 17

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

ganz schön frisch geworden, was? In diesem Gartentelegramm geht‘s um kranke Physalis, geklautes Gemüse, einen Menschen mit Gestaltungskompetenz und um die bereits im 16. Telegramm angekündigte Einführung ins Thema Wechselkreise 2017.

Auf bald beim Workshop oder anderswo!

Euer Max

Physalis krank

bauerngarten Physalis Erntezeitpunkt

Die Physalispflanzen werden zum Teil krank. Sie bekommen gelbe Blätter und sterben dann teilweise überraschend schnell ab. Wir haben einen Pilz mit dem dramaturgisch gelungenen Namen „der violette Wurzeltöter“ im Verdacht. Wer mal gucken mag: die Wurzeln sind rötlich verfärbt und die Außenhaut der Wurzeln lässt sich leicht abwischen. Hier suchen wir nach einer Lösung – es gibt schon ein paar gute Ideen (fürs kommende Jahr). Natürlich sind die Früchte absolut unbedenklich und lecker, wenn denn welche reif wurden wie in unserer Demoparzelle.

Gestaltungskompetenz gefragt!

Mai Physalis Gärtnerin

Wir suchen eine*n Graphiker*in (o.Ä.) – sehr gerne aus den bauerngarten-Reihen – die Lust hat, für den bauerngarten Infotafeln und Poster zu entwerfen. Es wäre schön, wenn wir für Infostände, Märkte und Aktionen zwei bis drei Poster hätten, die den bauerngarten, also die Idee, das Konzept und uns als bauerngarten-Gemeinschaft, kurz und übersichtlich darstellen. Auch Informationstafeln am bauerngarten-Zaun sind seit langem überfällig, auch damit deutlich wird, dass unser Slogan „Wir pflanzen – Sie ernten“ keine Aufforderung zum Mundraub ist. Bei Interesse melde Dich gerne bei Theresa, um Näheres zu besprechen. Wir sind auf Deine Ideen und Anregungen gespannt und freuen uns über Rückmeldungen!

Umgang mit geklautem Gemüse

Berliner Bio-Paprika im bauerngarten

Mit wachsender Sorge beobachten wir im Team, dass diese Saison häufiger als üblich Bauerngärtner*innen im Forum von verschwundenen Gemüse berichten. Wir möchten noch mal deutlich machen, dass wir großes Verständnis für den Ärger und die Enttäuschung der Betroffenen haben. Es ist nach wie vor unklar, ob die Mundräuber von außen kommen oder in den Reihen der Mitgärtner zu suchen sind. Für den Fall, das letzteres zutrifft: Es gibt keine Entschuldigung dafür, bewusst beim Nachbarn zu ernten! Das ist kein Kavaliersdelikt, denn es führt im schlimmsten Fall zu Misstrauen in den eigenen Reihen. Das möchten wir verhindern. Wir würden gerne den kommenden Workshop sowie das Forum als Plattform nutzen, um gemeinsam mit Euch über dieses Thema zu sprechen. Fragen, die uns in diesem Zusammenhang bewegen, sind:

  • Wie könnn wir die Betroffenen unterstützen?
  • Was können wir real an Präventionsmaßnahmen umsetzen, von Seiten des Teams und untereinander, um Mundraub von innen und außen vorzubeugen?
  • Wir sind uns sicher, dass mindestens 99% der Bauerngärtner die Parzellengrenzen respektieren. Wie werden wir diesen 99% in ihrer Aufrichtigkeit gerecht?

Wechselkreise – Rotation

bauerngarten Saison 2016

Im letzten Gartentelegramm haben wir unser Vorhaben, ab dem kommenden Jahr wieder Wechselkreise einzuführen, bekannt gegeben. Welche Konsequenzen das für Dich konkret  bedeutet, hängt davon ab, an welchem Standort sich Dein Tortenstück befindet.

Mette: Hier ist der Fall einfach. Wir sparen uns das ehrgeizige Ziel, die Zehne voll zu machen. Zukünftig bleibt es bei den aktuellen acht Gartenkreisen plus zwei Wechselkreise. Beginnen werden wir 2017 mit den Kreisen 1 und 2, weil sie schon am längsten bewirtschaftet werden. Die Gärtner ziehen dann in Kreis 9 und 10. 2018 sind dann Kreis 3 und 4 dran, 1 und 2 dürfen auf ihre alten Kreise zurück.

Havelmathen: Hier ist es diffiziler. Wir haben mit den Nachbarn gesprochen, da war auf die Schnelle nichts zu machen mit Wechselflächen. Also machen wir einen Kreis zu und verteilen die betroffenen Bauerngärtner auf freiwerdende Parzellen in den anderen Kreisen. Im nächsten Jahr dürfen diese Kreisgärtner wieder in die vertraute Gegend des dann sanierten Gartenkreises. Wir beginnen in den Havelmathen mit Kreis 1, der ist am wuchsschwächsten und am längsten in Kultur.

Pankow: Der Vertrag mit Grün Berlin wird gerade neu ausgehandelt. An erster Stelle stehen für uns: langfristige Laufzeiten und Raum für Wechselkreise. Wir sind zuversichtlich, dass wir hier eine Möglichkeit finden werden, uns zu einigen. Solange das nicht der Fall ist, bleibt alles beim alten, jede/r gärtnert weiter, wo er/sie ist.