Gartentelegramm No 25

Liebe Freunde des bauerngartens,

die Saison 2016 ist zu Ende gegangen. Hier gibt es das voraussichtlich letzte Gartentelegramm dieser Saison, welches wir im Gegensatz zu den regulären Gartentelegrammen auch an die Warteliste und über den öffentlichen bauerngarten-Verteiler versenden. Es geht hierbei um die Gründung eines neuen Trägers für die bauerngärten, einen Pegelstand zur Buchung 2017 und einen Rückblick auf das diesjährige Resteplündern.

Gründungsvorbereitung bauerngarten 2.0

bauerngarten Havelmathen Oktober Samen Ringelblume

Wir möchten die Gelegenheit nutzen, ein Vorhaben anzukündigen, das uns im bauerngarten-Team seit einer Weile sehr beschäftigt. Ausgangspunkt ist dabei, dass wir nach sieben Jahren bauerngarten rückblickend festhalten können, dass es sich lohnt, in die Zukunft zu schauen. Dabei wird uns mehr und mehr klar, dass bauerngarten mehr ist und sein will als die Geschäftsidee eines findigen und aufstrebenden Öko-Junglandwirts. Für uns – wie für viele unserer Bauerngärtner*innen – ist das Projekt bauerngarten auch ein Lernfeld für eine neue Art gemeinschaftlich getragener Landwirtschaft. Eine Form der Lebensmittelerzeugung, die wir gemeinschaftlich voranbringen wollen, und die Menschen unterschiedlichster Couleur Raum bieten möchte, sich einzubringen und zu engagieren – und dies auch über eine eigene Parzelle hinaus. Bisher ist bauerngarten als Einzelunternehmung organisiert. Max ist der Inhaber, ihm gehört alles, er haftet voll für jedes Risiko und rein formal ist er niemandem Rechenschaft schuldig über seine Entscheidungen (abgesehen von der Ökokontrollstelle). Das möchten wir zukünftig ändern. Wir wünschen uns eine Rechtsform, die es den bauerngarten-Mitgliedern, sowie unseren Freunden und Bekannten ermöglicht, sich stärker in das Projekt einzubringen und damit das Eigentum im bauerngarten-Betrieb auf breitere Schultern zu stellen. Wir wollen das gerne zeitnah umsetzen und haben uns mit dem Thema schon etwas auseinandergesetzt. Bevor wir zu konkreten Entscheidungen kommen, möchten wir Dir jedoch einen Raum bieten, Dich in den Prozess der Organisationsentwicklung mit einzubringen. Deine Meinung, Deine Erfahrung, vielleicht auch Deine Expertise ist hier gefragt. Wir laden Dich herzlich dazu ein, Dich am Mittwoch den 07. 12. um 18:30 Uhr mit uns zusammen an den großen Küchentisch in der Marienstraße 19-20 zu setzen, um das Vorhaben gemeinsam zu beleuchten. Dabei bewegen uns folgende Fragen und Hintergründe, die wir in dem Kontext interaktiv ausarbeiten und diskutieren möchten:

  • Landwirtschaft in Bürgerhand – wie genau lösen andere Betriebe gemeinschaftsgetragene Eigentumsverhältnisse und welche Chancen und Risiken sind damit für den Betriebsablauf und die beteiligten Menschen verbunden?
  • Wo wollen wir mit dem bauerngarten in 10 Jahren stehen? Was ist die angestrebte Größe mit der wir uns wohlfühlen, welche Bedürfnisse gibt es im Team, welche auf Seiten der Bauerngärtner*innen?
  • In welchem gesellschaftlichen Kontext sehen wir bauerngarten und was sind die konkreten Herausforderungen, denen wir uns stellen wollen?
  • Welcher Investitionsbedarf lässt sich davon kurz- und langfristig ableiten?
  • Welche ist die geeignetste Rechtsform? Im Rennen ist eine Genossenschaft und alternativ ein Verein, gegebenenfalls flankiert von einer schlanken GbR, die das operative Geschäft innehat. An welcher Stelle ist der Status der Gemeinnützigkeit sinnvoll?

Das vorläufige Programm sieht dabei vor, sich in Abhängigkeit der Teilnehmerzahl in Arbeitsgruppen aufzuteilen und unter fachlicher Begleitung/Moderation die oben genannten Fragestellungen zu beleuchten. Im Vorfeld gibt es eine Einleitung von Max als bisherigem Inhaber.

Folgende Arbeitsgruppen möchten wir hierfür anregen:

    • Gemeinschaftsgetragene Strukturen/Mitgliedereinbindung. Welche Möglichkeiten der Teilnahme, des Engagements gibt es auf inhaltlicher Ebene (Öffentlichkeitsarbeit, netzwerken, AGs, Initiativen)?
    • Finanzierungsmodelle/Rechtsform: Wie kann man in gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft investieren? Reden wir über Geschäftsanteile oder Direktkredite? Welche Rechtsformen bieten sich für die Trägerschaft an?
    • Gründungsvorbereitung: Welche Arbeitsschritte stehen an, wie können wir die Erarbeitung von Selbstbild, Satzung, Logo, Kommunikation, Rechtsberatung organisieren; und wann findet die feierliche Gründungsveranstaltung im Roten Rathaus statt?

Wenn du schon fest zusagen magst – hier gehts zur Anmeldung. Wer spontan kommt, ist aber auch herzlich willkommen. Falls du Dich berufen fühlst, ein Thema anzuschneiden, das hier nicht genannt ist, wenn du Lust hast, zu einem der genannten Themenfelder etwas im Vorfeld beizusteuern, oder bereit bist, eine der Kleingruppen mit zu moderieren, freuen wir uns über Deine Mail an mvg@bauerngarten.net.

Wir wollen neue Kreise zieh’n! – Aufruf zum Mitmachen und Mitdenken in der AG „Neuer Gemeinschaftsacker“

bauerngarten AG Gem 005

Hier mal wieder ein Zwischenstand zur Suche nach Standorten für unseren neuen Gemeinschaftsacker. Bisher gibt es drei wichtige Stoßrichtungen: Den Bezirk Pankow, die angrenzende Gemeinde Mühlenbecker Land und den Standort Hobrechtsfelde. An allen drei Stellen sind wir im Prozess und stehen im engen Austausch mit den zuständigen Ansprechpartnern für die Flächenvergabe. Im Sommer hatten wir den Wunsch zum Ausdruck gebracht, für nächstes Jahr schon einen weiteren Standort in Hobrechtsfelde anbieten zu können. Das scheint leider ganz so schnell nichts zu werden. Wir bleiben aber bei allen drei Richtungen am Ball.

Wer noch Lust hat sich einzubringen: Die AG Gemeinschaftsacker sucht weitere Mitstreiter*innen, besonders für die Bezirke Reinickendorf und Lichtenberg. Hier gibt es vielversprechende Ansatzpunkte, Kontakte und Vorarbeit; es fehlen noch Freiwillige mit Zeit und Mut zum Mitmachen. Konkret umfasst das Tätigkeiten, wie:

  • etwa einmal im Monat zum Koordinationstreffen AG Gemeinschaftsacker zusammensetzen,
  • herumradeln und interessante Flächen in die Karte eintragen,
  • telefonieren und Flächenbesitzer ausfindig machen,
  • Termine mit Amtsvertretern/Bezirkspolitikern anbahnen und bei Interesse mit begleiten,
  • Multiplikatoren kennenlernen und vernetzen.

Wir freuen uns über Deine Mail an Anja Wünsch.

Saisonende 2016

bauerngarten Mette Resteplündern 2015 Blumen

Hoch motivierte Kartoffel-Such-Trupps, engagierte Gemüseminister*innen und eifrige „Stöcke-und-Schilder-Sammler“ – das Resteplündern am vorvergangenen Wochenende brachte noch einmal einige Schätze zutage: Endivien-Berge, Mangold-Mieten und Kürbis-Raritäten sammelten sich nach und nach auf der Wiese am Tor. Nachdem auch alle Werkzeugkisten verstaut waren, gings los mit dem Verteilen. Die Kartoffeln wurden abgezählt, Kürbisse geteilt und eine Pflichtportion Salat und Mangold waren für jeden dabei; auch Sellerie und Petersilie fanden noch hocherfreute Verwerter.
Das Wetter hielt sich zum Glück mit dem Regen zurück und bescherte uns am Sonntag im bauerngarten Mette sogar noch einen goldenen Herbsttag.
Max vertrat den bauerngarten während des Resteplünderns beim 2. Europäischen Nyéléni-Forum für Ernährungssouveränität.
Eine wirklich spannende Bewegung, zu der wir sicher bei Gelegenheit mehr berichten werden. Leider ging uns dadurch das Fotografieren beim Resteplündern unter. Wir greifen deshalb in der Galerie auf Fotos der letzten Jahre zurück – die Stimmung war mindestens ebenso gut!

Stand der Buchungen 2017

Ausblick Saisonbeginn Havelmathen 2016

Die Wiederbuchungsfrist ist abgelaufen – wie steht es mit der Belegung unserer Gartenkreise für die kommende Saison 2017 in den drei bauengarten-Standorten?

  • In Pankow werden die letzten Parzellen über die bestehende Warteliste vergeben.
  • In den Havelmathen gibts noch ein paar wenige Parzellen für die ganz schnellen unter Euch. Jetzt oder nie: auch das optimale Weihnachtsgeschenk für alle Gartenfreunde.
  • Im Mette-Garten ist die Lage verhältismäßig entspannt. Dort haben wir noch einige freie Parzellen für Nachbarn, Freunde und alle anderen, die gerne mit uns gärtnern möchten.

Klick: >>Parzelle buchen