Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,
noch eine Woche und es ist so weit: Die Parzellen werden in Deine Hände übergeben. Die Vorbereitungen hierfür laufen auf Hochtouren, wie du dem Wochenbericht von Jennie entnehmen kannst. Insgesamt 36.500 Jungpflanzen sind in die Parzellen gewandert!
Dank Phillip, einem weiteren neuen Gesicht im bauerngarten-Team, wird es im Gartentelegramm nun immer wieder Aktuelles aus der „Landwirtschafts-Szene“ geben: Themen, welche uns als Kleinbauern beschäftigen und mit denen wir uns oft auch direkt konfrontiert sehen.
Ein paar freie Parzellen im Mette-Garten können noch gebucht werden – also schnell allen Freunden und Bekannten weitersagen!
Bis nächste Woche auf dem Acker,
Dein bauerngarten-Team
Kauft bauerngarten-Parzellen!
Im sonnigen bauerngarten Mette warten noch einige frisch bepflanzte Ackerparzellen auf ihre Gärtner*innen. Sie sind zwischen 22 und 44 qm groß, ausgesprochen pflegeleicht – weil vom bauerngarten-Team bewässert – und stehen randvoll mit Biogemüse. Der Standort liegt zwischen Strohballenlager und Rinderweide direkt vor den Toren der Stadt, in Großziethen.
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Das Eckige muss in das Runde: Die Pflanzwoche
Endlich, Pflanzwoche! Darauf habe ich mich als Praktikantin des bauerngartens seit Wochen gefreut.
Und da standen wir dann wohl ausgeruht nach Ostern auf dem Acker. Wir zu neunt – sie zu Tausenden. Jungpflanzen aller Art. Die Wurzelfüße in kleinen Erdquadern verwachsen mit halmartigen, kraus- und glattblättrigen Haaren, drängelten sich Rucola, Fenchel, Asiasalat, Weißkohl, Lauch, Petersilie und ihre vielen anderen Kollegen geschwisterlich in ihren Boxen. Es wurde Zeit, sie wollten in die Erde.
In drei Tagen haben wir an drei Standorten in insgesamt 22 Kreisen 17 Kulturen gepflanzt. Das bedeutet viele Handgriffe und viel Bodenkontakt. Schnell spezifizierten wir uns schon in den ersten Stunden auf unsere eigenen Pflanzenkulturen. Daraus ergaben sich mitunter skurrile imbissbudenartige Beetgespräche: „Bist du Mangold?“ – „Nein. Ich bin Weißkohl und Kohlrabi.“ Phillip war die meiste Zeit Rote Bete und Max streckenweise Asiasalat.
Ich war Lauch. Irgendwann habe ich errechnet, dass jeder Kreis 720 Lauchpflänzchen bekommt. Das sind pro Standort 4320 Stück und in der ganzen Woche 15.840. Nur Lauch. Alle aus ihren Töpfchen gehoben und in die Erde gesetzt. Ihr seht, wir waren richtig fleißig!
Das Wetter war voller Überraschungen. Wir hatten alles. Hagel, Wind, Regen und Sonnenbrand. Und in Havelmathen, neben den weiß blühenden Apfelbäumen, freute sich Theresa kurz über einen Blütenregen. Bis ihr aufging: Das sind Schneeflocken. April eben.
Nun aber, am Ende der Woche, ist es vollbracht. Die Pflänzchen sitzen in euren Parzellen. In Startposition sozusagen. Und wir freuen uns mit euch auf die Saisoneröffnung kommende Woche!
Jennie (Praktikantin)
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Zeit für Protest und Alternativen – Fusionswelle auf dem Saatgutmarkt
Im Jahr 1996 hielten die zehn größten Saatgutkonzerne weniger als 20% des globalen Markes für Saatgut. Heute, elf Jahre später, kotrollieren die gleichen Unternehmen rund 60%. Ein Trend, der sich weiter fortsetzt, denn neben der geplanten Fusion von Bayer und Monsanto haben auch die Saat- und Chemieriesen Dow Chemical und DuPont sowie Syngenta und ChemChina Zusammenschlüsse angekündigt. Diese Fusionen würden dazu führen, dass nur noch drei Konzerne rund 70% des weltweiten Pestizidmarktes und mehr als 60% des kommerziellen Saatguts kontrollieren. Noch weiter steigende Preise für Saatgut, eine weitere Einengung der Sortenvielfalt sowie immer größere Abhängigkeiten der Bäuerinnen und Bauern von der Industrie wären die Folgen.
Da auch wir Bauerngärtnerinnen und -gärtner in unserer täglichen Arbeit von diesen Fusionen unmittelbar betroffen sind, möchten wir Euch alle aufrufen, Euch an Protestaktionen zu beteiligen und alternative Saatgutprojekte zu unterstützen. So findet z.B. am 28. April in Bonn die Aktionärsversammlung von Bayer statt. Diese wird von vielfältigen Protesten und Informationenveranstaltungen begleitet, zu denen wir euch herzlich einladen möchten. Auch in Berlin wird es an diesem Tag eine Demonstration geben. Ganz konkret auf Deinem Felde und in Deinem Garten kannst du handeln indem Du z.B. Saatgut der Initiative „Opensourceseeds“ nutzt. Diese stattet neue Sorten mit einer Open-Source-Lizenz aus und macht sie damit frei zugänglich statt sie unter anderem über das Patentrecht dem freien Zugang zu entziehen. Nächsten Donnerstag von 10:30 bis 14:30 Uhr kannst du bei uns im bauerngarten-Büro eine der ersten Sorten von Opensourceseeds, die Tomate „Sunviva“ gegen eine Spende erwerben.
Terminankündigungen
Für Spontane – bauerngarten ist auch dabei:
und der erste Workshop nach Saisoneröffnung:
- Ackerkurs Mette – Säkulturen am Freitag, dem 5. Mai 2017 von 17:00 bis 18:30 Uhr und von 18:30 bis 20:00 Uhr im bauerngarten Mette.
- Ackerkurs Pankow – Säkulturen am Samstag, dem 6. Mai 2017 von 11:00 bis 12:30 Uhr und von 12:30 bis 14:00 Uhr im bauerngarten Pankow.
- Ackerkurs Havelmathen – Säkulturen am Sonntag, dem 7. Mai 2017 von 15:00 bis 16:30 Uhr und von 16:30 bis 18:00 Uhr im bauerngarten Havelmathen.