Gartentelegramm No 10/17

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

es stehen heiße Tage bevor – gut, dass die meisten Jungpflanzen schon im Boden sind und dieser mächtig feucht ist! Nächste Woche stellen wir die Bewässerung wieder auf „Wenn, dann richtig!“, zurzeit läuft sie noch – in Rücksicht auf die Jungpflanzen – im „Jeden-Tag-ein-bisschen-Modus“. Denk an Sonnencreme und einen Hut.

In diesem Telegramm erwarten Dich eine kurze Ernteschau, Tipps für Neugärtner zu Blumen, Karotten und Pastinaken, die drei wichtigsten Fehler beim Jungpflanzenpflanzen, ein Hinweis auf die Kreuzblütlerstrategie inklusive der ersten Deadline, eine Unwetterbilanz, Warnungen zu menschenfressenden Werkzeugkisten und die Terminankündigungen.

Gutes Gärtnern wünscht,

Dein bauerngarten-Team

Ernteschau

Was lässt sich inzwischen (wie) ernten? Hier unsere Tipps für Dich in aller Kürze:

Spinat wird seit letzter Woche geerntet. Die Blattläuse halten sich noch in Grenzen, aber die ersten Blüten wurden gesichtet. Entweder die ganze Pflanze abschneiden, oder die schönsten Blätter von außen rausbrechen und auf eine zweite Ernte hoffen.
Radieschen: Ab nächster Woche mit den größten anfangen. Sie haben ein kurzes Erntefenster. Spätestens in zwei Wochen sollten sie alle weg sein, sie werden sonst holzig und beginnen zu blühen.
Salat steht in vielen Standorten gut da und schmecken tut er auch. Lieber zu früh als zu spät ernten.
Asiasalat ist mächtig groß und sollte so bald wie möglich geerntet werden – er blüht zum Teil schon. Wie beim Spinat: Entweder komplett schneiden oder einzelne Blätter abbrechen.
Ruccola schneiden wir komplett runter, er wächst mehrmals nach. Auch er ist jetzt erntereif!

Säkulturen jäten – jetzt oder nie!

Es ist nicht leicht, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um die Säkulturen zu vereinzeln. Gerade Neugärtner scheuen sich vor den Blumen-, Karotten- und Pastinakenbeeten. Unser Rat: Trau Dich, denn leichter wird es nicht. Bald schon überragt das Laub der Beikräuter die Kulturpflanzen um Längen. Sehr viele Bauerngärtner haben inzwischen die Beete sauber – der kurze Weg zum Nachbarn hilft enorm, den Blick für die Blattformen unserer Günstlinge zu schärfen. Hier noch mal eine kleine Galerie:

Habe ich mein Fruchtgemüse richtig gepflanzt?

Wow – danke für Deinen überaus umsichtigen Umgang beim Pflanzen! Fast alle haben die Fruchtegemüselieferung an die richtigen Stellen gepflanzt und wir wissen, dass dafür viel Stoff zu verarbeiten war. Bitte prüfe selber noch mal, ob Dir einer der drei häufigsten Fehler untergekommen ist:

Der meist verbreitete Fehler war: Nachtschattengewächse wie Tomate oder Physalis zum Kürbis (Gurkengewächse) zu pflanzen. Es gibt zwar ein Nachtschatten-Gurkengewächse-Mischbeet, aber das ist das Fruchtgemüsebeet 6a+b. Zum Kürbis ins Beet darf z.B. Zucchini oder Gurke.
Asiasalat ins Salatbeet zu setzen, ist eine schlechte Idee: Er ist entgegen seinem Namen ein Kreuzblütler.
Koriander und Dill sind beide Doldenblütler. Wer es genau nimmt, pflanzt sie ins Doldenblütlerbeet zu Karotten und Pastinaken.

Radieschen, Wurzeln und die Kreuzblütler-Frist

Als Altgärtner kennst du das ja schon: Die Pflanzengesundheit zwingt uns bei den Kreuzblütlern/Kohlgewächsen ein strenges Regime auf. Zum Stichtag 16.6. müssen alle Kohlgewächse aus dem Beet 1b verschwinden. Das sind die Schnell-Entwickler wie Kohlrabi, Aisasalat und Ruccola. Der verwegene Plan lautet hier: Nach einer Pause von drei Wochen pflanzen wir den nächsten Satz Kohlgemüse. Inzwischen haben die Schwärmsporen von Krankheiten wie Kohlhernie kein Futter und sterben ab. Etwas schade wird das beim Ruccola. Dafür bleibt unser Boden gesund und zu Deinem Trost: Sobald der Kohl in 1a geerntet ist, erwartet uns nach der Dreiwochenpause ein zweiter Satz Ruccola.

Radieschen haben eine sehr kurze Standzeit. Im Beet 1a können neben die Weißkohlreihe weitere Radieschen gesät werden. Die Deadline ist hier auf den 14.07. festgesetzt. Bei ca. sechs Wochen Kulturdauer der Radieschen bedeutet das: Radieschensaat ist nur noch bis einschließlich Pfingsten möglich. Und bitte nicht dorthin, wo Du sie abgeerntet hast, ok?

Sturm im Mette-Garten

Im bauerngarten Mette hat es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gestürmt. Dabei hat es drei Werkzeugkisten mehrere Meter über den Acker geweht (!). Zu Schaden gekommen ist keiner, dafür hat viel Fruchtgemüse gelitten. Es flog teileise mit der Kiste bis in den Zaun. Sogar einige eingesetzte Fruchtgemüsepflanzen hat der Wind abgeknickt oder enthauptet. Helft Euch untereinander aus und trau Dich, in den Mitten der Nachbarkreise zu gucken, wenn noch was fehlt.

Sicherheit Werkzeugkisten

Die Deckel der Werkzeugkisten bergen eine gewisse Verletzungsgefahr, wie eine Havelgärtnerin schmerzlich erfahren musste. Wenn z.B. ein Windstoß kommt, kann er den Deckel zu wehen und das kann zu Beulen, Platzwunden oder Schlimmerem führen. Wir haben jetzt eine Deckelsicherung erprobt, die wir kommende Woche in allen Gärten einführen. Es ist eine Schlaufe, die Du um das Gewicht auf der Rückseite legen kannst, während Du Dir das Werkzeug rausnimmst. Bitte lasse die Deckel trotzdem nicht offenstehen, wenn Du fertig bist – nicht selten weht es dann die ganze Kiste um und die Saatgutgläser gehen zu Bruch.