Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,
wie haben wir uns alle danach gesehnt: Der Frühsommer steht vor der Türe und mit ihm die ersten richtig warmen Tage. Das Gemüse dankt es mit einem kräftigen Wachstumsschub. Passend zum Wetter gibt’s diese Woche zum Workshop die Fruchtgemüse, um die letzten freien Flächen in Deiner bauerngarten-Parzelle zu füllen. Auch Anna wird beim Workshop mit Raritäten aus der Jungpflanzenmanufaktur mit einem Stand dabei sein.
Da wir seit diesem Jahr auf die Kleewege verzichten, sind wir dabei, verschiedene Mulchverfahren zu testen. Was es damit auf sich hat, liest du im entsprechenden Beitrag. Die Parzellenrundschau gibt einen Überblick zu den aktuellen Gartenarbeiten. Bitte lies unbedingt einmal den Pastinaken-Artikel; bei der Pflege sind wichtige Hinweise zu beachten.
Wir freuen uns auf ein sonniges Wochenende und verbleiben mit gärtnerischen Grüßen,
Dein bauerngarten-Team
Parzellenrundschau
Sie haben es geschafft: Nun sind auch die letzten Säkulturen aus dem Boden gekommen und strecken sich der Sonne entgegen. Wer nun Möhren, Pastinaken, Blumen, Zuckermais und Co. in seiner Parzelle nicht entdecken kann, hat sie unter Umständen weggehackt oder einen Weg aus der Säreihe kreiert, oder … Gerne kannst du noch mal bei den Nachbarn bzw. in der Demoparzelle schauen oder den Workshop am Wochenende abwarten, um ganz sicher zu gehen. Dann wäre es jedoch an der Zeit, nachzusäen. Wie das geht, liest du in der Nachlese des letzten Workshops.
Klick: >> Nachlese Säkulturen 2017
Klick: >> Säkulturen Galerie
Mairübchen und Radieschen haben die letzten Fröste gut überstanden und können nun vereinzelt werden.
Für die Radieschen-Reihe gilt: Alle 2 cm eine Radieschen-Pflanze. Am besten beginnst du am Anfang der Reihe, suchst Dir das stärkste Pflänzchen aus und legst Deinen Daumen an – zwischen diesem ersten und dem nächsten Pflänzchen sollte der Daumen passen. Alles andere muss raus. Nur so haben die Radieschen die Möglichkeit, kleine schmackhafte Kugeln zu bilden.
Für Mairübchen gilt annähernd dasselbe, allerdings werden sie größer und sollten daher auf 5 cm vereinzelt werden.
Der Spinat kann zum Wochenende geerntet werden und ist somit das erste Gemüse, das aus der Parzelle genossen werden kann. Da er Wärme und lange helle Tage nicht so gut verträgt, ist es eine Frage der Zeit, bis er sein Blattwachstum einstellt und in die Blütenbildung geht. Passiert das, werden die Blätter zunehmend welker und weniger schmackhaft.
Je nachdem, wann du Deine Buschbohnen gesät hast, kannst du die ersten kräftigen Keime schon entdecken. Die Feuerbohnen brauchen noch etwas.
Obwohl der Fenchel zu Saisonbeginn sehr mitgenommen aussah von den frostigen Temperaturen, hat er jetzt einen kräftigen Schub nach vorne gemacht und teilweise schon einen Knollenansatz gebildet – starkes Kerlchen!
Auch Mangold und Rote Bete gewinnen zunehmend an Kraft und bilden neue Blätter. Falls Dir Pflänzchen abhandengekommen sind, kannst Du gerne noch nachsäen. Wir haben für beide Kulturen Saatgut in den Kisten bereitgestellt.
Die Kartoffeln schauen an vielen Stellen schon aus der Erde. Ihr kräftiges, dunkles Grün sollte nun durch Häufeln wieder zugedeckt werden. Reche hierfür Erde vom Weg über die Kartoffeln. Unter Umständen lohnt es sich, den Trampelpfad zuvor einmal mit der Hacke zu bearbeiten, die aufgelockerte Erde lässt sich dann besser auf den Damm ziehen. Durch das Häufeln wird die Pflanze angeregt, unterirdisch weitere Sprosse zu bilden und mehr Kartoffeln entstehen zu lassen.
Wenn du nicht in Kürze acht Salate auf einmal ernten möchtest, kannst du nächste Woche den ersten Salanova-Salat (8B) ernten. Diese Sorte ist schnellwüchsig: Die Blätter behalten ihre mundgerechte Größe. Warte nicht zu lange mit dem ernten, denn auch der Eichblatt-Salat in Beet 8A legt kräftig zu und will in ein paar Wochen gegessen werden.
Mulch in den Kreisen
In den letzten Jahren zierte ein Kleeweg den Bereich zwischen den Parzellen und dem Kräuterbeet. Da wir aus Pflanzengesundheitsgründen nun auf diese Wege verzichten, ist eine Brache entstanden, die bei unzureichender Pflege verunkrautet. Da wir die Fläche jedoch alle vier Wochen zur Bereitstellung der Jungpflanzen benötigen, haben wir uns dazu entschlossen, sie mit einer Mulchschicht aus Stroh und Heu zu bedecken. Mulch zeigt vor allem dann seine Wirkung als Unkraut-Unterdrücker, wenn die Schicht stets geschlossen ist und keine nackte Erde dazwischen zum Vorschein kommt. Es wäre toll, wenn du in Deinem Kreis auch hin und wieder ein Auge auf diesen „Teppich“ wirfst und im Zweifel die Lücken schließt. Diese Mulchschicht bitte nicht in Deine Parzelle wandern lassen, sondern gemeinschaftlich in den Kreismitten erhalten.
Hier auch ein kleiner Vorgriff auf den Workshop zur Mulchwirtschaft: Neben dem Rasenschnitt, der wöchentlich mal mehr und mal weniger umfangreich im bauerngarten anfällt, kann auch das unerwünschte Beikraut (ohne Erde) verwendet werden. Im Forum hat sich schon eine kleine Gruppe gegründet, die das Thema Mulchen in Mette angeht. Vielleicht finden sich auch in den anderen Standorten Menschen, die mit uns auf Mulch-Suche gehen.
Klick: >>Mulchen im Forum
Vorsicht – Pastinakenlaub ist phytotoxisch!
Hat es die gemütlich wachsende Pastinake endlich geschafft, im vollen Laub zu stehen, zerrt sie unter Umständen schon wieder an den Nerven: Empfindliche Menschen können, nachdem sie mit dem Laub in Kontakt gekommen und anschließend der Einwirkung von Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, Hautausschläge bekommen, die wie Brandblasen aussehen, schmerzen und schlecht heilen.
Wir empfehlen, nur mit langer Bekleidung an die Pflanze heranzugehen. Zu merken gilt: Achtung – 4B, Pastinaken-Beet! – schnell die lange Hose an, Ärmel heruntergekrempelt und weiter geht‘s. Vorsicht auch beim Barfuß-Gärtnern!
Wer mit kleinen Kindern gärtnert, sollte sich überlegen, ob er nicht ganz auf die Pastinake verzichtet und stattdessen noch eine Reihe Möhren sät.
Die leckere Ernte im Herbst macht aber die aufwendigen Vorsichtsmaßnahmen wieder wett. Wir freuen uns darauf und wünschen Dir entspanntes Gärtnern!
Terminankündigung
- Ackerkurs Pankow – Grundbegriffe der Ökologischen Landwirtschaft – am Samstag, dem 3. Juni 2017 von 11:00 bis 12:30 Uhr im bauerngarten Pankow
- Ackerkurs Havelmathen – Grundbegriffe der Ökologischen Landwirtschaft – am Samstag, dem 3. Juni 2017 von 15:00 bis 16:30 Uhr im bauerngarten Havelmathen
- Ackerkurs Mette – Grundbegriffe der Ökologischen Landwirtschaft – am Sonntag, dem 4.Juni 2017 von 15:00 bis 16:30 Uhr im bauerngarten Mette