Gartentelegramm No 13/17

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

in diesem Telegramm erwarten Dich der Startschuss für die Zucchini-Ernte, Mangold-Erntetipps, eine Gnadenfrist für die Kohlgewächse, ein Beweisfotos echter Mai-RÜBEN und ein Schrei nach Teamverstärkung. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, zwei der Wildschweine, die über die Havelmathen-Flächen gewühlt haben, als Braten und/oder Bratwurst zu erwerben. Mit einem Kürbis-Kartoffel-Acker-Kurzbericht entlassen wir Dich ins Wochenende und freuen uns, Dich beim Pflanzengesundheit-Workshop am Wochenende zu sehen.

Gutes Lesen und Gärtnern wünscht recht herzlich,

Dein bauerngarten-Team

Zucchiniernte

Da beginnt sie wieder, die Zucchini-Erntezeit und schon bald sind sie so groß wie auf dem Foto! Was ist bei der Zucchini-Ernte zu beachten?

Jede Woche alles was größer ist als handgroß mitnehmen. Die Früchte wachsen wirklich sehr schnell!
Männliche Blüten (die an den langen Stengeln) tragen keine Frucht und können verzehrt werden.
Die Früchte am Strunk abdrehen oder abschneiden. Am besten geht eine Mischung aus beidem, also anschneiden und abdrehen.
Je größer deine Zucchini werden, desto weniger Früchte erntest du statistisch.

Mangold richtig Ernten

Die Mangolderntezeit hat begonnen. Hier ein paar Tipps zur Mangoldernte:

Niemals die ganze Pflanze runterschneiden, sondern die äußeren Blätter ausbrechen.
Beim Ernten den Stiel unten immer ganz ausbrechen. Im Idealfall habt ihr am Stielende einen breiten Halbmond, den Stielansatz, mitgenommen. Stielreste stören sonst beim nächsten Ernten.
Wer früh wenig erntet, erntet später viel. Mangoldvielesser warten besser noch einen Moment, dann sind die Wurzeln kräftiger und die Blätter wachsen schneller nach.

Und sie wachsen doch…

…die Mairübchen! Hier die Ernte von unser Kollegin Anja Wünsch aus Pankow. Wie sie das gemacht hat, verrät sie hier selbst:

„Gleich nach dem Keimen habe ich die Rüben vereinzelt. Da waren die Blätter erst wenige Zentimeter groß – zwei bis drei vielleicht. Die Abstände habe ich sehr weit gesetzt, ich schätze mal 5-10 cm pro Pflanze.“

Gadenfrist Kohlgewächse

Heute endet die offizielle Deadline für das Kohlbeet 1b. Da es jetzt Wochenende ist und wir Workshops haben, bleibt Dir noch Zeit bis spätestens Sonntagabend, um aktiv zu werden. Wenn du es noch nicht geschafft hast, das Beet abzuernten, die Blätter zum Mulchen zu verteilen und die Wurzeln in die Kohleimer zu legen, wäre jetzt die letzte Gelegenheit. Ab Montag macht das bauerngarten Team die Tour durch die Gärten und räumt die verbliebenen Pflanzen aus dem Beet. Leider bleibt uns dann nichts anderes übrig, als die Ernte in die Parzellen zu legen und zu hoffen, dass der/die Mitgärtner*in rechtzeitig kommt.

Bitte erntet Kohlrabis und Mairüben auch dann ab, wenn sie nichts geworden sind. Kohlrabi hat im Freilandanbau ohne Kulturschutznetz extrem hohe Ausfallraten. Für alle diejenigen, die uns insgeheim des Kohlrabi-Kindsmords bezichtigen – glaubt uns bitte: Was bis jetzt nicht groß geworden ist, wird es auch später nicht mehr.

Bundesfreiwilligendienst bei FÖL und bauerngarten

Unser Büronachbar, die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL), ist Einsatzstelle für den Ökologischen Bundesfreiwilligendienst (BFD) und sucht ab Juli/August 2017 eine engagierte Person. Die Projekte des gemeinnützigen Vereins sind äußerst vielfältig und reichen von der Organisation ländlicher Feste in der Stadt, Gemeinschaftsständen auf Messen oder Workshops zu guter Ernährung bis zur Herausgabe von Bio-Einkaufs- und Termintipps. Die Wochenarbeitszeit und Dauer des Öko-BFD können individuell vereinbart werden. Die FÖL und der aktuelle Bufdi Jonas Gabler, der sich auch am bauerngarten aktiv beteiligt, stehen natürlich gern für Fragen zur Verfügung. Mehr Infos gibt es unter http://www.bio-berlin-brandenburg.de/verein/mitarbeit bzw. http://bfd.bund.net. Eine gemeinsame Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst von FÖL und bauerngarten ist in Planung.

Wildschwein aus den Havelmathen

Nachdem die Wildschweine auf den landwirtschaftlichen Flächen in den Havelmathen zum Teil erheblichen Schaden angerichtet haben (im bauerngarten hatten wir da noch Glück), haben sich die Jäger Nacht für Nacht auf die Lauer gelegt. Um ihre schlaflosen Nächte zu entlohnen, welche nun hoffentlich zur Ruhe auf dem Acker beigetragen haben, kann ab sofort beim Kollegen Wildschweinbraten und -bratwurst erworben werden. Bei Interesse bitte an bestellung@speisegut.com wenden.

Kartoffeln und Kürbisse aus dem Volkspark Pankow

Weil wir gutes Gemüse so lieben, bewirtschaften wir seit dem Frühjahr 2017 neben den Bauerngärten noch drei historische Ackerflächen im botanischen Volkspark Pankow. Links vom Wildgehege, rechts neben dem Imker bauen wir auf einen Hektar Land drei verschiedene Kürbis- und acht verschiedene Kartoffelsorten an. Darunter befinden sich wahre Raritäten, wie die lila-farbene Violetta und das hörnchenförmige Rosa Tannenzäpfle. Und auch echte Klassiker wie der Hokkaido-Kürbis und der cremige Butternut wachsen bereits prächtig heran.

Unsere Kürbisse und Kartoffeln vermarkten wir direkt an den Verbraucher nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Das bedeutet, ab kommender Woche kann das Gemüse über unsere Webseite vorbestellt werden und im September liefern wir die Feldfrüchte direkt vom Feld an acht Abholstellen in Berlin. Als bauerngärtner*in kannst du vorbestellte Kartoffeln und Kürbisse dann direkt in Deinem bauerngarten abholen.

Macht euch bereit für einen Winter mit gefüllten Kellern voller leckerer Kürbisse und Kartoffeln.