Gartentelegramm No 14/2017

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

das Mittsommer-Telegramm beginnt mit einem ausdrücklichen Dankeschön an alle fleißigen Kohlwurzel-Entferner und weiteren Hinweisen zum Umgang mit den Kohlbeeten!
Wir beginnen mit dem Nachdüngen; was es damit auf sich hat, erfährst du in einem weiteren Beitrag. Etwas Kummer bereiten uns gerade die Doldenblütler. Wir sind der Sache auf der Spur.
Blattgemüse und Kräuter wachsen und gedeihen, es wird Zeit, sich neben den Salaten nun auch an Mangold, Petersilie, Schnittlauch und Co. zu probieren. Wie so geerntet wird, dass die Pflanze möglichst lange als Nahrungsquelle zur Verfügung steht, kannst du im Merkblatt Ernte von Blattgemüse und Kräutern aus dem letzten Jahr, nachlesen. Mit einem Hinweis zum Saatgut und zum Bestellverfahren von Kürbissen und Kartoffeln, entlassen wir Dich und uns ins Wochenende.

Gärtnerische Grüße
vom bauerngarten-Team

Der Kohl ist tot, es lebe der Kohl! *

Danke für die gute Zusammenarbeit bei der Kohlernte, liebe Bauerngärtner! Wir haben uns dieses Mal sehr gefreut, wie gut es mit dem Entfernen der Wurzeln funktioniert hat. Mit den Wurzel-Eimern hatte das Acker-Team dank Deiner guten Vorsortierung relativ wenig Arbeit. Nachernten mussten wir nur in wenigen Ausnahmen. Super, dass es so gut geklappt hat!

Nun haben wir Platz gemacht für die neuen Kohlgewächse. Sie kommen zur Jungpflanzenlieferung am 10. – 12.07. Bis dahin heißt es: drei Wochen Schwarzbrache, damit die verbliebenen Schwärmsporen von Kohlhernie etc. verduften. Schwarzbrache bedeutet, einmal pro Woche kräftig durchzuhacken. Sobald der Boden beikrautfrei ist, kann gemulcht werden. Beikrautfreiheit ist wichtig, da die unerwünschten Pflanzen Zwischenwirte für Kohlkrankheiten sein können.

Übrigens: Die verbliebenen Kohlgewächse Wirsing, Weißkohl etc. gedeihen recht unterschiedlich. Die Erntefrist für das Kohlbeet 1a ist auf den 14.07. festgelegt. Auch hier kommt es vor, dass die Drehherzmücke oder andere Plagegeister die Pflanzen am Wachsen hindern. Falls ein Kohl-Mickerling dabei ist oder Du andere Anlässe zum vorzeitigen Ernten findest: Wir haben die Kohlwurzeleimer weiterhin an den Werkzeugkisten stehen lassen.

*Nein, es geht hier nicht um den verstorbenen Altkanzler, sondern um die bauerngarten-Kohlbeete, die doppelt belegt werden.

Dünger für Kürbis und Basilikum

Ab kommender Woche stellen wir wieder einen Sack Maltaflor in die Werkzeugkiste. Bitte verwende diesen Dünger – ähnlich wie Medikamente – nur streng nach unseren Anwendungs- & Dosierungsempfehlungen (siehe unten)!
Das allermeiste Gemüse ist bestens versorgt. Lediglich das innerste Beet (Salat, Basilikum) und der Kürbis können etwas Dünger vertragen. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema folgt beim Düngeworkshop im Juli.

Dosierung:

Salat-/Basilikum-Beet: Ein Becher (100 ml) in einer große Parzelle, ein halber (50ml) in einer kleinen
Kürbis: 100 ml/Pflanze

Anwendung:

Aus dem Maltaflor-Sack die benötigte Menge in einen der schwarzen Eimer umfüllen.
Weniger ist mehr – Unterversorgung ist relativ unproblematisch, Überversorgung fördert Nitratbildung in Pflanze und Grundwasser. Nitrat (bzw. das daraus entstehende Nitrit) wirkt für den Menschen gesundheitsschädlich.
Dünger flächig im Wurzelraum verstreuen.
Sofort nach dem Verteilen oberflächlich einarbeiten.
Alternativ: Nestweise unter den Mulch legen.

Doldenblütler traurig?

Einige Petersilien-Sträuße zieren schon die Teller und der Fenchel strebt der Ernte entgegen. Vereinzelt ist mancherorts eine gewisse Doldenblütler-Müdigkeit zu erkennen. Diese äußert sich in Kümmerwuchs oder Symptomen von Wasser- und Nährstoffmangel wie gelbe, schlappe Blätter. Wir vermuten stark, dass es sich um Nematoden handelt. Wir rechnen damit, dass die Gründüngungskuren der Wechselkreise und unsere neue Fruchtfolge hier langfristig Abhilfe schaffen.

Wichtig: Beim Fenchel kommt es nicht auf die Größe an – er ist jetzt erntereif! Möglichst am Wochenende mitnehmen und roh, gebraten oder gekocht genießen. Er wird mit der Zeit eher zäh und trocken, als noch dicker.

Saatgut im Sommerschlaf

Die Sommersonnenwende markiert im bauerngarten-Jahr eine Grenze: Für viele der Säkulturen ist es dann zu spät, noch ausgesät zu werden. Kulturen wie Karotte, Rote Bete und Pastinake bliebe nun nicht genügend Zeit, um vor dem Herbst zu gedeihen. Für andere Kulturen wie Bohnen und Erbsen gibt es spezielle Herbstsorten.
Vor diesem Hintergrund bitten wir um Verständnis, dass das Saatgut dieser Tage vorübergehend aus den Kisten entfernt wird. Zum baldigen Herbstkulturenworkshop (siehe Termine) stellen wir Dir die Herbstkulturen vor und bestücken die Kisten neu.

Startschuss Bestellung Kartoffeln und Kürbis: Jetzt gehts los!

Letzte Woche haben wir es schon angekündigt, nun kommen die harten Fakten: Ab sofort kannst du verschiedene Kartoffel- und Kürbissorten vom Pankower Acker bei uns bestellen und das Beste ist: Auch Deine Freunde können das und schauen Dir vielleicht nicht mehr ganz so neidisch in den Erntekorb. Gerne fleißig weiterleiten, erzählen und natürlich bestellen:-)

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Klick: >> Flyer zum Kartoffel- und Kürbisacker