Gartentelegramm No 17/2017

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

heute erwarten Dich im Gartentelegramm einige Beiträge – da gibt es vor den Sommerferien noch mal viel zu berichten: zum Gärtnern im Regen, einen wichtigen Hinweis an die Kohlpflanzer, ein paar Tipps für Urlaubsvertretungen, einige Wünsche des Teams zum Miteinander im bauerngarten, Hilfestellungen im Umgang mit Kürbis sowie ein Hinweis zu Petersilie zum Nachpflanzen für Ausfälle.

Frohes Lesen und Gärtnern wünschen

Theresa und Max

Gärtnern im Regen

Während sich im Mai alle Bäuerinnen und Bauern nach Regen sehnten, damit Getreide, Rüben und Co. genügend Feuchtigkeit zum Wachsen bekommen, gab‘s im Juni mehr als genug Niederschlag: Seit 1990 hat es in Berlin nicht mehr so viel geregnet. Mit 80 mm innerhalb eines Tages und im gesamten Juni über 100 mm liegt der Gesamtdurchschnitt 2017 schon jetzt über dem langjährigen Mittelwert.

So viel zu den Zahlen … für die Bauerngärtnerin bedeutet das: Regenjacke und -hose sind beim Gartentag fast nicht mehr wegzudenken. Sie haben wohl inzwischen einen festen Platz im Erntekorb.

Den Gurken gefällt das viele Nass von oben recht gut: Sie bekommen zunehmend dunkelgrünere Blätter und wöchentlich ein bis zwei Gurken sind schon zu ernten. Auch das Basilikum erfreut sich am feuchten Wetter.

Die vielen grünen Früchte an der Tomate wollen reifen und rot werden, dazu benötigen sie ausreichend Sonne und möglichst keinen Regen mehr. Ähnlich geht es mit den Kartoffeln.

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Kohl auf Irrwegen!

Wir haben am Wochenende gesehen, dass bei einigen Parzellen der Kohl im falschen Kohlbeet gepflanzt wurde oder das Beet so breit gemacht wurde, dass es ins andere Kohlbeet rüberreicht. Der Kohl darf nur in das Beet, wo jetzt drei Wochen Schwarzbrache war. Das ist das innere der beiden Kohlbeete. Das andere wurde ja gerade erst frei und ist ein KOHLHERNIEPARADIES. Wir empfehlen außerdem, den Kohl nur einreihig zu pflanzen.

Bitte, bitte, pflanze deinen Kohl so schnell es geht noch mal um, wenn er nicht im inneren Kohlbeet gelandet ist. Danke!

Urlaubsvertretung für Deine Parzelle?

Bauerngärtner in Mette 2012

Der Mensch braucht Urlaub – das gilt auch für Bauerngärtner*innen. Damit nicht die Zucchini verrotten und das Beikraut sprießt, macht es Sinn, sich um eine Urlaubsvertretung zu bemühen. Wir möchten Dich dabei unterstützen, und haben hier erneut die wichtigsten Eckdaten für Deine Urlaubsvertretung zusammengestellt. Bitte denk dran, das Wichtigste noch mal mit Deiner Vertretung durchzugehen. An dieser Stelle möchten wir erneut zu unserem Workshop am letzten Juliwochenende einladen (siehe Termine/Kalender). Hier geben wir eine Einführung für Urlaubsvertretungen.

  • Ermutige Deine Vertretung zum Ernten und zeige ihr genau, wie es gemacht wird. Vertretungen trauen sich häufig aus Rücksicht nicht, richtig zu ernten. Viele Kulturen wie Bohnen und Zucchini sollten sehr regelmäßig geerntet werden.
  • Zeige Deiner Vertretung persönlich, wo sich Deine Parzelle befindet und sprich mit ihr darüber, wie man sie erkennt. Am besten holst du das Schild noch mal aus der Blumenreihe raus und stellst es so hin, dass es gut sichtbar ist.
  • Hack vor Deiner Übergabe noch mal die Wege durch, damit sie gut zu sehen sind. Es fällt Quereinsteigern dann leichter, die Beet- und Parzellengrenzen zu erkennen
  • Lade Deine Urlaubsvertretung zum Workshop ein.
  • Leite den kleinen „bauerngarten-Knigge“ weiter oder sprich ihn mit Deiner Vertretung durch. Dies hilft den Gästen, sich an dem neuen Ort zu orientieren.

bauerngarten-Knigge

Hier haben wir versucht, einige Sitten und Gebräuche, Regeln und Umgangsformen zusammenzufassen, die sich im bauerngarten in den letzten Jahren entwickelt haben – zum Nachlesen für Urlaubsvertretungen, Neugärtner und alle, die es interessiert.

Wir erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und freuen uns über Anregungen und Ergänzungen im Forum. Vielen Dank!

  • bauerngarten-Tore immer geschlossen halten! Verschließe auch das Schloss, wenn du kommst und gehst.
  • Wir wüschen uns einen sensiblen Umgang mit dem Zahlencode für die Schlösser. Bitte nur an einzelne Menschen persönlich weiter geben, nicht über den Acker rufen.
  • Grünabfälle und Kompost in der Parzelle vermulchen oder an die dafür vorgesehenen Plätze bringen: Mette Komposthaufen bei Kreis 4 am hinteren Zaun, Havelmathen bei Kreis 6 & 7 hinten, Pankow: Grünschnittcontainer. Bitte nicht einfach an den Zaun legen – auch wenn jemand vorher genau das gemacht haben sollte.
  • Jeder gärtnert in seiner Parzelle. Verständige Dich mit dem Nachbarn, was mit Gemüse passiert, das auf der Grenze steht. Meistens wird es gar nicht oder erst sehr spät geerntet, weil sich keiner traut.
  • Erkennungszeichen unter Bauerngärtnern ist, sich freundlich „Hallo!“ zu sagen und sich nach den Karotten zu erkundigen. Wahlweise auch über die Zucchini sprechen.
  • Hunde bitte an der Leine führen und nicht in die Kreise bringen. Bitte mit der Leine am Zaun festmachen, wenn du in die Parzelle gehst.
  • Saatgut, Jungpflanzen, Dünger etc. nur selber mitbringen, wenn du 100% sicher bist, dass es Bio ist. Die Zahlungsbelege gut verwahren.
  • Gruppenführungen oder Besuche größerer Gruppen bitte nur nach Absprache mit dem bauerngarten-Team.

Gemüse-Abschied

Einige Gemüse, welche nun lange gehegt und gepflegt wurden, gilt es nun gänzlich wegzuernten, damit sie nicht verkommen:
Der Fenchel weicht neuem Fenchel – das heißt, der alte muss raus! Die Wurzeln können einfach eingehackt werden und überschüssiges Laub wandert als Mulchmaterial aufs Beet.
Zuckererbsen und der erste Satz Buschbohnen haben ihren Zenit überschritten. Wenn beim nächsten Gartentag kaum noch Ernten möglich ist, können auch sie komplett abgeerntet werden. Hier eignet sich das Laub besonders gut als Mulchmaterial, da es viel Stickstoff enthält.
So ist Platz für die neue Aussaat von Herbstbuschbohnen und Zuckererbsen geschaffen.
Die Salanova-Salate aus dem innersten Beet (8B) beginnen zu schießen und die anderen Salatsorten im äußersten Beet (8A) befinden sich ebenfalls in Startposition zum Schießen. Wer sie nun noch erntet, hat pünktlich zum Sommerferienbeginn eine Salatpause: Die nächsten werden ja gerade erst gepflanzt.

Ohne Pause weiter geht’s mit der Zucchiniernte: Regelmäßig die kleinen Zucchini geerntet, beschert eine lang anhaltende, moderate Größe der Früchte.

Kürbis-Ranken ranken

Der Kürbis ist ein Freigeist, er schert sich nicht um Beetgrenzen. Als Aufenthaltsort bekommt er immer das Salatbeet zugewiesen, um sich dort auszubreiten, sobald der Salat abgeerntet ist. Auf der anderen Seite des Kürbisbeets stehen die (recht wehrhaften) Fruchtgemüse.

Dieses Jahr ist der Kürbs besonders wüchsig. Er mag das Wetter. In einer kleinen Parzelle haben wir 11 Hokaidos gezählt, die gerade abreifen.

Was aber mit dem Kürbis tun, wenn er weiter in andere Beete kriecht? Er ist ja recht konkurrenzstark. Unser Vorschlag: Die Kürbisarme geziehlt dahin lenken, wo sie Platz finden! Ideal ist es, sie in die Wiese zu schicken.

Petersilie

Da die Petersilie dieses Jahr teilweise nicht gut gewachsen ist, haben wir je Standort eine Ersatzkiste in die Kreise gestellt. Wenn Deine Petersilie eingegangen ist, kannst du Dir jetzt eine neue pflanzen. Die Petersilienkisten stehen in:

  • Pankow: Kreis 7
  • Mette: Kreis 4
  • Havelmathen: Kreis 3

Termine