Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,
die Nachlese des gerade vergangenen Ackerkurses, gibts als Parzellen-Rundschau.
Wir sind einmal gemeinsam von den Blumen im äußersten Beet bis zum Basilikum ganz innen im Kreis durch die Parzelle gegangen und haben uns alles angeschaut, was es da gerade zu tun gibt:
Die meisten Blumen im bauerngarten sind essbar. Zu empfehlen und sehr dekorativ sind dabei Kornblume, Calendula und Cosmea. Zupft man ihre Blütenblätter ab und trocknet sie, bleibt die Farbe intensiver erhalten als bei der Trocknung der ganzen Blüte.
Die Kürbisse werden zunehmend orange. Die ersten Hokkaido sind schon im Ofen verschwunden. Richtig lagerfähig und reif sind sie erst, wenn der Strunk an dem sie an der Pflanze befestigt sind, verkorkt und braun ist. Dann hält er sich auf der schattigen Fensterbank noch ein paar Monate zu Hause. Muskat- und Butternusskürbis sind reif, wenn sie hellbraun bzw. einen beigen Farbton haben und ebenfalls der Strunk verkorkt.
Die meisten Zucchini produzieren weiter vor sich hin. Einige haben jedoch zuviel Wasser abbekommen und lassen ihre Früchte faulen. Das ist noch kein Grund die Pflanze zu entsorgen. Das Wetter wird sich sicherlich bald ändern und dann beginnt die Pflanze weiter zu produzieren.
Die Tomaten werden rot. Wer eine Woche nicht im Garten ist, sollte lieber auch die hellroten oder orangen Tomaten ernten, damit evtl. Unwetter sie nicht erwischen.
Die Physalis sieht etwas mitgenommen aus. Sicher ein Mix aus zuviel Nass, Wurzeltöter-Krankheit und allgemeinem Unwohlsein. Die Früchte reifen trotzdem noch ganz gut ab: Die gefüllten Lampions auf der Erde einfach mal öffnen. Darin verbirgt sich nicht selten eine gelborange Kugel, welche sehr lecker schmeckt.
Porree, Zwiebeln, Möhren, Rote Bete und Kartoffeln können nach wie vor in der Parzelle bleiben. Es kann so viel geerntet werden wie bis zum nächsten Besuch in der Parzelle zur Verarbeitung benötigt wird. Der Acker ist sonst meist die bessere Vorratskammer.
Wie schon im letzten Gartentelegramm geschrieben, hat es den Sellerie dieses Jahr erwischt: Die meisten Pflanzen gehen in die Blüte und sind daher – trotz zum Teil sehr kleiner Knolle, erntefertig.
Wenn Buschbohnen und Zuckererbsen keine Blüten mehr bilden, sind sie bereit fürs Mulchbeet. Die nachgesäten Herbstbohnen sind ebenfalls Buschbohnen und benötigen keine Rankhilfe.
Die Paprika gedeihen überwiegend sehr schön. Die Schoten bekommen stellenweise schwarz-lila Streifen. Dies ist keine Krankheit“ Zunehmend werden sie rot und die Streifen verschwinden wieder.
Der Zuckermais setzt die ersten Kolben an. Sie sind reif, wenn die Haare welche bisher noch hellgrün aus den Kolben herauswachsen braun und porös sind. Dazu mehr zu gegebener Zeit.
Die nachgepflanzten Salate haben sich inzwischen in der Parzelle eingelebt und wachsen vor sich hin. Das Basilikum kann einmal mindestens zu 50% beerntet werden: Dazu jeden Stengel bei der Hälfte in einer Blattachse herausbrechen. Das gibt eine gute Portion Pesto und die Pflanze wird angeregt wieder zu wachsen. Zu einer der wöchentlichen Aufgaben gehört es, dem Basilikum die Blüten auszuknipsen: So bildet es mehr Blattmasse.
Allgemein gilt nach wie vor: Hacken hilft! …und für alle mit wenig Zeit und vielen Urlaubsplänen empfiehlt es sich, zu Mulchen: Alles was in der Parzelle nicht mehr benötigt wird, kann auf den Freiflächen angehäuft werden. Darunter sollte vorher gut gehackt sein. So erspart man sich das Hacken beim nächsten Mal und hat direkt seine Parzelle mit Kompost versorgt.
Einen schönen Start in den August und nach wie vor eine reichhaltige Ernte wünscht
das bauerngarten-Team