Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,
die neue Gartensaison 2019 hat begonnen. Zum besseren Verständnis haben wir Dir die wichtigsten Informationen der Saisoneröffnung und die Tipps aus den Einführungsworkshop zur Gartenpflege noch einmal zusammengefasst.
Zugang zum Garten: Codes und Schlösser
Bis November kannst du nun in den bauerngarten kommen und gehen, wie es Dir beliebt: Zu Tages- und Nachtzeit hast du Zugang zu den Gärten. Diese sind, ebenso wie Werkzeugkisten und -hütten mit einem Zahlenschloss versehen.
Die Codes für dieses Jahr lauten:
Pankow: 0198
Mette: 0198
Havelmathen: 0196
Ahrensfelde: 0195
Bitte beachten: die „0“ befindet sich nur an den schwarzen Eingangsschlössern und sieht eher aus wie ein Punkt. Die Schlösser an den Kisten/Hütten haben nur drei Zahlen und keine „0“ vorneweg.
Wenn du den Garten betrittst, achte bitte darauf, dass du das Gartentor hinter Dir wieder zu schließt. Beim Gärtnern passiert es nicht selten, dass du hinter Zuckermais, Salatkopf und Co. komplett die Übersicht über den Garten und die anderen Gärtnerinnen verlierst.
Gartentelegramme und Mitgliederbereich
Alle für Deine Gärtnerkarriere wichtigen Informationen versenden wir in zwei Formaten. Wöchentlich erhältst du in der Saison das Gartentelegramm, in diesem kommunizieren wir, was aktuell in Deiner Parzelle passiert, wo gepflanzt, gehakt und geerntet werden kann. Außerdem enthält das Gartentelegramm wichtige Hinweise rund um den bauerngarten sowie die aktuellen Termine. Nach jedem Ackerkurs verschicken wir außerdem eine Nachlese, die noch einmal alle wichtigen Informationen zusammenfasst.
Wenn du auf der bauerngarten-Webseite angemeldet bist, kannst du Dir im Menü unter „Mitgliederbereich“ alle wichtigen Dokumente (Termine, Beetplan, Ackerordnung) herunterladen. Wenn du möchtest, dass Deine Mitgärtner*innen auch das Gartentelegramm erhalten, kannst du sie unter dem Menüpunkt „Zusätzliches Gartentelegramm abonnieren“ eintragen. Wenn sich Deine Mailadresse ändert, trägst du die neue Mailadresse ebenfalls hier ein.
Tipps zur Parzellenpflege
Deine Parzelle im bauerngarten besteht aus sechzehn Beeten. Alle zwei Beete verläuft ein schmaler Trampelpfad. Die Gemüsekulturen in den Beeten wurden vom bauerngarten-Team gepflanzt oder gesät, wobei die Säkulturen erst im Laufe der nächsten Woche ihre ersten Blätter in die Sonne recken werden.
Die Säreihen sind leicht zu übersehen und wir empfehlen Dir, Deine Kulturen im Beet mit Hilfe des Anbauplan 2019 zu beschriften. So beugst du einem versehentlichen Weghacken der ein oder anderen Säkultur vor.
Zur Parzellenpflege empfehlen wir Dir, Deine Parzelle einmal pro Woche komplett durchzuhacken. Hacken ist aus drei Gründen sinnvoll:
- du störst damit die Beikräuter, bevor sie sichtbar werden.
- Das Wasser verdunstet im frisch gehackten Boden weniger schnell.
- du bringst Sauerstoff in den Boden, das regt das Bodenleben an und es werden mehr Nährstoffe für Deine Pflanzen freigesetzt. Wer viel hackt, hat eine größere Ernte.
Aber Vorsicht: Verzichte im Zweifelsfall überall dort, wo Säkulturen liegen bis zum kommenden Workshop „Säkulturen“ auf das Hacken. Im Workshop „identifizieren“ wir die Säreihen noch einmal gemeinsam und erklären Pflege und Nachsaat.
Das Mulchen ist eine Technik aus dem Ökologischen Gartenbau, die dem Boden sehr zugute kommt und langfristig viel Arbeit sparen kann. Dabei bedecken wir den Boden mit einer dicken Schicht organischer Substanz, um ähnliche Effekte zu erzielen, wie beim Hacken.
- Die Mulchschicht beschattet den Boden und schützt ihn vor dem Austrocknen.
- Unliebsame Beikräuter werden unterdrückt, da sie wenig/kein Licht bekommen.
- Durch die Rotteprozesse werden Nährstoffe pflanzenverfügbar. Der Kürbis zum Beispiel liebt den Mulch, er wächst mit seinen Wurzeln direkt in die Mulchschicht hinein.
Am leichtesten geht das Mulchen, wenn man beim Hacken der Parzelle zwischendurch mit der Harke die Beikräuter zusammenharkt und zwischen den Kulturpflanzenreihen aufschichtet. Um mit der Mulchschicht einen Beikraut unterdrückenden Effekt zu erzielen, muss sie recht dick sein, mindestens 10 cm. Da zu Saisonbeginn noch wenig Material in den Beeten anfällt, empfehlen wir, Material von der Wiese zu rechen oder, wo die Wiese hoch steht (z.B. am Zaun), zu schneiden.
In den ersten Wochen könntest du damit beginnen, die Trampelpfade zu mulchen: Dann ist dort schon mal das Unkraut unterdrückt und du siehst einen klaren Kontrast zu Deinem Beet.
Ein letzer Tipp zum Mulchen: Vor dem Mulchen ist es wichtig, das Beet einmal gründlich durchzuhacken und von Beikraut zu befreien. Bereits gut entwickelte Beikräuter wie Quecke, Löwenzahn oder Ampfer aber auch Kleesoden, die sich in die Beete verirrt haben, können die Mulchschicht sonst leicht durchbrechen.
Wenn du große Beikräuter im Beet hast, die sich durchs Hacken nicht regulieren lassen, hilft es, die Erde von den Wurzeln abzuschütteln, damit sie nicht wieder anwachsen können.
Zum Wasserhaushalt: du musst Deine Parzelle nicht selber gießen, das machen wir seit vielen Jahren zuverlässig über die Kreisregner in der Kreismitte. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass, wenn der Wind kräftig und andauernd aus einer Richtung weht, die Regner es nicht immer schaffen, gegen die Windrichtung bis zum Kreisrand hin zu bewässern.
Beachte bitte, dass es schlecht ist für den Boden, wenn er nie oberflächlich abtrocknen darf. Wenn du nicht sicher bist, ob der Boden feucht genug ist, mache einfach eine Spatenprobe. Steche dabei den Spaten bis zum Anschlag ein und hole ein Stück Boden an die Oberfläche. Ist der Boden unterhalb von 10 cm Tiefe ausgetrocknet, empfiehlt es sich, mit den Gießkannen aus den Werkzeugkisten selbst zu gießen: Dabei sollten mindestens fünf bis zehn volle Gießkannen in das äußerste Beet einer großen Parzelle ausgebracht werden. Dringt das Wasser beim Gießen nur in die Oberfläche, hat das zwei Nachteile:
- Die Feuchtigkeit hält sich tiefer im Boden sehr lange, an der Oberfläche sorgt die Sonneneinstrahlung dafür, dass das Wasser schnell verdunstet.
- Der Erziehungseffekt für die Pflanze ist ungünstig. Die Wurzeln wachsen dorthin, wo viel Wasser zu finden ist. Wird häufig die oberste Schicht befeuchtet und unten bleibt es trocken, wurzeln die Pflanzen nie in tiefere Schichten, wo es lange im Jahr noch feucht ist.
Jungpflanzen-Nachlieferungen kommen zu jedem zweiten Workshop, also alle vier Wochen. Sie beginnen zum Fruchtgemüseworkshop, in der Regel am dritten Maiwochenende. Wir stellen dabei die Kisten immer frisch gegossen an den zentralen Jungpflanzenplatz. Sobald die Jungpflanzen auf dem Acker stehen, gehören sie Euch Bauerngärtnern. Mit jeder Lieferung erhältst du einen Hinweis, wie viele der Pflänzchen Dir zustehen und in welches Beet die Pflanzen gehören. Jede Gärtner*in hat eine Woche Zeit, sich eine Portion zu nehmen und einzupflanzen. In der zweiten Woche sind die restlichen Pflanzen dann für alle freigegeben, die diese gerne nehmen möchten. Wenn du die Junpflanzen einmal kräftig angießt bzw. in den Boden einschwemmst, wurzeln sie los und können schnell mit ihren großen Geschwistern Schritt halten.
Das Kräuterbeet in der Mitte des Kreises wird von allen Gärtnerinnen des Kreises als Gemeinschaftsbeet genutzt. Bitte organisiert Euch für die Pflege. Es ist wichtig, dass Ihr Euch bei Workshops gegenseitig die Frage stellt: Wie organisieren wir die Pflege des Kräuterbeetes? Zum Beispiel: Jeder Bauerngärtner im Kreis ist einmal eine Woche dran oder jede hackt noch die gedachte Verlängerung ihrer Parzelle mit …
So ist eine reiche und regelmäßige Ernte für alle gewährleistet. In diesem Jahr haben wir zwischen dem letzten Parzellenbeet (Fenchel / Sellerie) und dem Kräuterbeet eine Blumenreihe eingesät. Sei hier in den ersten Wochen vorsichtig, wenn du Richtung Kräuterbeet läufst.