Eine Hecke für Ahrensfelde

Wir brauchen noch eine Brombeere! Wann kommt die Brombeere?“, schallt es über den Acker. Kurz darauf sprintet eine junge Frau mit einem Topf heran, in dem eine zarte Pflanze steckt, und übergibt ihn dem Pflanzteam, das sie sofort in den Boden setzt, mit Erde bedeckt und fest andrückt.

Ende April haben 30 FÖJ-ler der Stiftung Naturschutz Berlin (FÖJ=Freiwilliges Ökologisches Jahr) aus Berlin am neuen bauerngarten-Standort Ahrensfelde tatkräftig mit angepackt, um eine Wildobsthecke zu pflanzen. Wo bisher eine unstrukturierte Ackerfläche ohne Bäume oder Sträucher lag, können sich nun auf mehr als hundert Meter Länge entlang der westlichen Grundstücksgrenze Schlehe, Sanddorn, Haselnuss, Himbeere und Co. ausbreiten. Das freut nicht nur die Bauerngärtner*innen, die künftig blühende Büsche und anschließend frische Beeren direkt am Feldrand finden, sondern auch Vögel, Bienen und andere Insekten, die sich im dichten Geäst wohlfühlen. In ein paar Jahren wird die Hecke dann zudem noch Schutz gegen die häufigen und bisher ungestörten Westwinde bieten.

Bei strahlendem Sonnenschein hatten die jungen Freiwilligen sichtlich Spaß bei der Aktion. Einige fühlten sich an ihre Kindheit erinnert und buddelten selig im Brandenburger Sandboden. In mehrere Teams aufgeteilt, wuselten sie mit Spaten, Rechen und Schubkarren zwischen den Pflanzlöchern hin und her. So wuchsen die zwei Strauchreihen schnell in die Länge und ziehen sich nun sanft bergan im welligen Gelände. Am frühen Nachmittag waren alle 200 Pflanzen in der Erde. Noch ein wenig Mulch drumherum –  fertig!

Neben dem Aspekt der Umweltbildung bei der Pflanzaktion wollen wir mit der Hecke einen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt im ländlichen Raum leisten. Die heimischen Wildobststräucher sind eine hervorragende Bienenweide und locken andere Nützlinge wie Vögel an, die Raupen, Käfer und Schnecken auf ihrem Speiseplan haben. Mit den Gegebenheiten am Standort, sprich sandigen Böden, relativ geringen Niederschlägen und teils kräftigen Winden kommen sie gut zurecht. Zudem sind sie pflegeleicht. Zur Verjüngung werden sie alle paar Jahre „auf den Stock“ gesetzt. So bleiben sie im unteren Bereich dicht und lassen ihren weniger schnell wachsenden Nachbarn mehr Luft und Licht.