Gartentelegramm No 11/2018

Lieber Bauerngärtner, liebe Bauerngärtnerin,

es war Winter, es war kalt. Der Baum war längst gefällt und in Stücke geschnitten, als wir ihn als Zaunpfosten auf unserer Fläche in Ahrensfelde in den frostigen Boden setzten. Mit dem Frühjahr kam die Sonne und der Pfosten erinnerte sich seiner Herkunft aus dem Wald und beschloss, wieder Baum zu werden. Der metallenen Zaunbekleidung zum Trotz, bildete er erst Triebe, dann zarte Zweige (>>> Bild). Ob wir nun zukünftig den Zaun vor lauter Bäumen nicht mehr sehen werden, sei mal dahingestellt. Aber beeindruckend ist er allemal, der unbändige Wachstumsdrang der Natur.
Auch in unseren Parzellen sprintet jetzt das Fruchtgemüse auf in den Sommer. Warum es sich lohnt, eifrig hinterher zu ernten, liest du in diesem Gartentelegramm. Außerdem erklären wir noch einmal, warum das Hacken so nützlich ist und informieren über Sommerkohl und blühende Bohnen.

Mit gärtnerischen Grüßen,

Dein bauerngarten-Team

Zwei Mal gehackt ist einmal gedüngt

Gebetsmühlenartig hörst du im bauerngarten zwei Begriffe: Mulchen und Hacken. Beides tut dem Boden und damit den Pflanzen gut. Aber auch Dir erspart regelmäßiges Hacken viel Arbeit. Vor allem, wenn du den Boden bearbeitest, bevor du Beikräuter überhaupt siehst. Die Samen von Vogelmiere, Brennessel und Kollegen sind schon im Boden, bevor wir unsere Kulturpflanzen säen oder pflanzen. Sie haben einen Standortvorteil. Am besten ist, du störst sie so früh wie möglich, nämlich dann, wenn sie noch gar nicht durch den Boden gedrungen sind, sondern noch als feine Keimlinge im Boden sitzen (siehe Bild).
Es ist also richtig schlau, Beete auch dann zu hacken, wenn sie eigentlich ganz ordentlich und beikrautfrei aussehen.

Wie du am besten hackst und welche positiven Effekte außer der Beikrautregulierung das Hacken noch mit sich bringt, liest du hier. >>> Klick: Zwei Mal gehackt ist einmal gedüngt

Die Zucchinis kommen

Mitte Juni noch ein freudiges Ereignis, können unsere Freunde die Zucchinis über die Saison mitunter so aufdringlich werden wie nicht geladene Familienangehörige. Einmal angekommen, wollen sie einfach nicht wieder gehen :). Aber wie es so ist mit der Familie, am Ende liebt man sie ja doch. Was ist also bei der Zucchini-Ernte zu beachten?

  • Jede Woche alle Früchte, die größer als eine Hand sind, mitnehmen. Die Zucchinis wachsen wirklich sehr schnell!
  • Männliche Blüten (die an den langen Stengeln) tragen keine Frucht und können verzehrt werden.
  • Die Früchte am Strunk abdrehen oder abschneiden. Am besten geht eine Mischung aus beidem, also anschneiden und abdrehen.
  • Je größer du Deine Zucchinis werden lässt, desto weniger Früchte wirst du – statistisch gesehen – ernten.

Es ist was im Busch

Unsere Buschbohnen blühen und zeigen erste Fruchtansätze. Jetzt geht es schnell: in 7-10 Tagen kannst du anfangen zu ernten. Wenn die Bohnen ca. 10 cm groß sind, kannst du sie gut mit zwei Fingern abknipsen. Auch hier gilt: wer wöchentlich fleißig pflückt, hat nicht nur regelmäßig leckere Bohnen auf dem Teller, sondern auch ein recht langes Erntefenster, denn die Bohnenpflanze produziert durch die ständige Ernte immer weiter Hülsen nach. Passend zur Blüte steht auch das Bohnenkraut in aller Pracht in den Bohnenbeeten. Mitgekocht im Topf verleiht es den Bohnen einen fein-würzigen Geschmack.

Die Kohlbeete – ernte Sommerkohl

Die Sommerferien nahen und so manche Ernte will geplant sein, damit nicht vor dem Urlaub der Kühlschrank überquillt. In zwei Wochen, am 29.06., müssen Weißkohl und Wirsing vom Acker – das ganze Kreuzblütlerbeet 7A geht in die Schwarzbrache-Phase. Das bedeutet, das Beet bleibt leer und soll regelmäßig so gehackt werden, dass der Boden schwarz bleibt. Wer jetzt schon den einen oder anderen Kohlkopf mitnimmt, hat vermutlich pünktlich bis Ende Juni alle verspeist. Da es sich um Sommerkohl-Sorten handelt, werden die Köpfe nicht so groß wie herkömmlicher Herbstkohl. Vom 10.-12. Juli kommt Grünkohl in das Kohlbeet 7B. Radieschen, Kohlrabi und Rucola wandern dann Anfang Augst noch einmal in das äußere Kohlbeet 7A.

Termine