Gartentelegramm No 13/2018

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

ENDLICH gab es REGEN! Wurde auch echt mal Zeit – oder?

Der Juli ist im vollen Gange, das Jahr geht in die zweite Hälfte. Unser Garten ist in den vergangenen Wochen förmlich explodiert und hat uns reich beschenkt. Alles war früh in diesem Jahr und die Erfahrung der letzten Jahre hat gelehrt, dass die Pflanzen auf dem Acker sich über die Saison ein bisschen verhalten, wie ein Läufer beim Marathon. Früh und schnell gestartet, geht so manchem auf halber Strecke die Puste aus. In wettertechnisch bombastischen Jahren wie diesem, setzen oft auch die Verfallserscheinungen eher ein. Erschrecke Dich also nicht, wenn in diesem Jahr die ersten Pflanzensätze schwächeln, sie haben sich früh verausgabt.
Unsere alteingesessenen Kulturen bekommen jetzt noch einmal richtig junges Gemüse an ihre Seite. Die nächste größere Jungpflanzenlieferung hat diese Woche stattgefunden. Außerdem gibt es in diesem Telegramm Infos zur aktuellen Düngerlieferung und den Kräuterbeeten, ein kurzer Einblick in die aktuelle Agrarpolitik und eine Raritätenrundschau von Annas Jungpflanzenmanufaktur.

Wir verbleiben mit gärtnerischen Grüßen,
Dein bauerngarten-Team

Neue Jungpflanzen

Seit Dienstag, den 10.07. steht wieder die nächste Jungpflanzenlieferung für euch bereit. Dabei gibt es zwei bereits angekündigte Änderungen zum Anbauplan, zusätzlich zu drei Sorten Salat und neuem Fenchel gibt es noch Grünkohl und Blumen. Es gibt also richtig was zu tun. In diese Beete könnt ihr die neuen Kulturen setzen:

Der junge Fenchel kommt wieder in das Fenchelbeet 2B, zur Petersilie.
Die Salate könnt ihr in den Salatbeeten 6A und 6B verteilen, wir empfehlen jedoch, Cerbiatta und Endivie in das innere Beet 6B zu setzen und für die Kopfsalate den wildwüchsigen Kürbis in Beet 6A in seine Schranken zu weisen.
Der Grünkohl kommt in das innere Kohlbeet 7B. Das äußere Kohlbeet 7A bleibt noch in der Schwarzbrache, es wird mit der letzten Jungpflanzenlieferung Anfang August wieder bestückt. Den Grünkohl bitte nicht hierhin pflanzen!
Die Blumen könnt ihr entweder in das Blumenbeet setzen oder je nach Pflanzenfamilie (siehe Jungpflanzenkarten) zu ihrer jeweiligen Pflanzenfamilie.

Vor dem Pflanzen solltest du die Beete gut durchhacken, von Beikräutern befreien und nachdüngen (siehe nächster Beitrag).

Mehr zu der Jungpflanzenlieferung erfährst du beim Workshop am Wochenende!

Dünger und Düngung

Ab dem Wochenende stehen einige Säcke ökologischer Handelsdünger in den Werkzeugkisten und -hütten bereit. Er ist dafür vorgesehen, die Neupflanzungen mit Nährstoffen zu versorgen.

Bitte gehe mit dem Dünger ausgesprochen behutsam um. Überdüngung ist sehr schlecht für die Pflanzengesundheit und das Trinkwasser. Überdüngung kann sogar dem Menschen gefährlich werden, da manche Gemüse bei Überdüngung Nitrat anreichern.

Wir legen wie im Vorjahr wieder Messbecher zum Dünger dazu.

Wer zum ersten mal düngt, sollte unbedingt unseren Workshop am Wochenende besuchen. Wenn das nicht möglich ist, solltest du die Nachlese studieren, die wir am Montag versenden.

Düngemengen-Empfehlung

Salate und Fenchel: 30 ml je Pflanze. Bei 12 Salatpflanzen werden also 360 ml gedüngt.
Grünkohl: 60ml je Pflanze, bei vier Grünkohlpflanzen kommen also 240ml ins Kohlbeet
Blumen, Bohnen und Erbsen benötigen keine Düngung.

Dünger richtig ausbringen

Das Maltaflor wird flächig mit der Hand in die Beete gestreut und dann oberflächlich eingearbeitet. Wo nicht gemulcht wurde, kann es eingehackt werden. Wenn in den Beeten gemulcht ist, macht es Sinn, die Mulchschicht zum Düngen abzutragen, dann den Dünger einzuarbeiten und die Mulchschicht wieder aufzutragen.

Was wächst in den Kräuterbeeten?

Oft ist man als Bauerngärtner so sehr mit seinen Beeten beschäftigt, dass einem doch glatt die gute Mitte entgeht. Hier stehen unsere gemeinsamen Kräuterbeete. Jetzt, wo die üppigen Salate und die ersten Fruchtgemüse auf die Teller wandern, bieten sich die feinen Kräuter als Begleitung an. In diesem Beitrag liest Du, welche Kräuter in den Kreismitten wachsen und wozu du sie verwenden kannst: >>> Klick: Kleiner Kräuterknigge

Mehr Geld für mehr Qualität – Agrarsubventionen reformieren

Der Mann auf dem Bild, EU-Kommissar für Landwirtschaft Phil Hogan, sitzt auf einem großen Topf Geld. Sein Ressort, die gemeinsame Agrarpolitik der EU verwaltet den größten Haushalt, rund 50 Mrd. Euro pro Jahr fließen in Agrarsubventionen. Diese werden bisher hauptsächlich nach der Größe der Betriebe verteilt. Wir wollen, dass das anders wird. Deshalb unterstützt der bauerngarten die Forderung der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), die Agrarsubventionen zukünftig nach qualitativen Kriterien zu verteilen: Also Betriebe, die ökologisch arbeiten, größere Ställe bauen, Artenvielfalt fördern … mit mehr EU-Geldern auszustatten.
Kick: >>> Mehr Informationen gibt es in diesem Beitrag.

Annas Raritäten-Ratgeber

Wer beim Jungpflanzen-Raritäten- Verkauf im Mai etwas bei mir erworben und gepflanzt hat, hat vielleicht die eine oder andere Frage. Daher möchte ich hier auf Kulturen eingehen, welche aktuell zu beernten sind oder es bald werden.

Ich hoffe ihr habt euch gemerkt wo ihr den Knoblauch gepflanzt habt, denn sein Lauch welkt und somit ist er reif zur Ernte. Bei der Tomate Sunviva sind die ersten gelben Früchte schon reif, sie sollten gerade hellgelb geworden, schon geerntet werden, dann reifen sie noch etwas nach. Werden sie gelb geerntet sind sie schon leicht mehlig und platzen schnell beim pflücken. Auch die Tomate mit dem ulkigen Namen 232x und ihren schönen großen Früchten wird langsam rot. Leider bekommt sie bei mir Risse die nicht so schön sind, jedoch verheilen. Ich bin gespannt wie sie schmecken wird. Der eine oder andere hat vielleicht schon eine Aubergine ernten können. Ich habe sie bei mir mit 20cm Länge ernten können. Länger sollten sie nicht werden.

Lies mehr zu Annas Raritäten wie Edamame, Chillis und Neuseeländer Spinat: Klick hier!