Gartentelegramm No 15/2018

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

des einen Freud, des andren Leid. Unser Fruchtgemüse liebt die Sonne, der Basilikum wuchert, die Tomaten erröten. Und in der Dreifelderwirtschaft in Pankow trocknen die geernteten Zwiebeln im warmen Wind. Für die zarten Jungpflanzen, die ab nächste Woche in die Parzellen kommen, wird die Hitze jedoch eine Herausforderung. Was du ab Dienstag wie und wohin pflanzt, erfährst du in diesem Gartentelegramm.
Ebenfalls hitzig ist die derzeitige politische Debatte um Hilfszahlungen an Landwirte, die wegen der Dürre hohe Ernteausfälle haben. Nicht einmalige Zahlungen aus Steuergeldern sind notwendig, sondern langfristige, fairere Preise für Lebensmittel, erläutert Phillip in einem Beitrag über die Dürre.

Übrigens: Eine ausführliche Parzellenrundschau haben wir früher in dieser Woche, in der Workshop-Nachlese, versandt. Hier kannst du sie noch einmal nachlesen.

Frohes Schwitzen und eine reiche Ernte!

Dein bauerngarten-Team

Jungpflanzen die Letzte

In der kommenden Woche liefern wir die letzten Jungpflanzen in dieser Saison. Einige Kulturen sind euch bereits vertraut, sie haben uns schon beim Start in die Saison begleitet. So kommt ein zweites Mal Rucola, Asiasalat und Spinat. Neu in Deinem Beet begrüßen kannst du Kohlrabi und Feldsalat. Wie schon bei der letzten Lieferung sollst du auch jetzt beim Pflanzen wieder düngen. Anbei eine Übersicht, welche Kulturen wohin kommen, wieviel Dünger sie mögen und wie du für ausreichend Feuchtigkeit sorgst.

Kohl: Kohlrabi, Asiasalat und Rucola gehören in das äußere Kohlbeet 7A. Kohlpflanzen tief pflanzen (so dass der Erdpresstopf verschwindet). Rucola und Asiasalat sind Kreuzblütler und sind damit Mitglieder der Kohlfamilie. Bitte auch diese Kulturen nur in das Kohlbeet setzen!

Feldsalat: Der Feldsalat kommt in die abgeernteten Kartoffelbeete. du musst hierzu aber nicht beide Kartoffeldämme komplett abernten! Vor dem Pflanzen ebnest du die bereits geleerten Dammbereiche mit der Harke ein und schaffst somit Platz für den Feldsalat. Diesen dann bitte ebenerdig pflanzen!

Spinat: Der Spinat wandert in die Leguminosen-, Gänsefußgewächse-Beete. Entweder du setzt ihn nach ganz außen, in Beet 8A, wo die rote Beete saß oder in das innere Beet 8B, wenn du neben Deinen Herbstbohnen noch Platz hast. Spinat ebenfalls ebenerdig pflanzen.

Die Jungpflanzen stehen ab folgenden Terminen bereit:

Di, den 07.08. in Pankow und Havelmathen
Mi, den 08.08. in Mette
Do, den 09.08. in Ahrensfelde

Düngen und Angießen

Kohl: Pro Pflanze 40 ml Dünger, Beet erst hacken und jäten, dann Düngemenge errechnen, Dünger gleichmäßig ausbringen und unterhacken. Beet bewässern (s.u.), Jungpflanzen setzen und fest andrücken.

Feldsalat und Spinat: Beet vorbereiten (hacken und jäten), auf die gesamte Pflanzfläche 40/80 ml (kleine/große Parzelle) Dünger ausbringen, gut unterhacken. Beet bewässern (s.u.), Pflanzen setzen und fest andrücken.

Ob der anhaltenden Hitze und der Sonnenempfindlichkeit der neuen Kulturen empfehlen wir, die Beete vor dem Bepflanzen noch einmal gut zu wässern. Faustregel: Pro Meter Beet ein bis zwei Gießkannen Wasser. Die etablierten Kulturen haben bereits gut ausgebildete Wurzeln, hier brauchst du nicht zusätzlich bewässern.

Ernten, was du säst

Bis zum 26.08. bleibt das Saatgut für Dill, Koriander, Radieschen und Zuckererbsen in den Saatgutkisten. Die Zuckerbsen dürfen doch noch ausgesät werden. Sie mögen nur die derzeitige extreme Hitze zum Keimen nicht. Falls du sie noch nicht nachgesät hast, empfehlen wir, noch ein bis zwei Wochen mit der Aussaat zu warten. Wenn wir Glück haben, kühlen sich die Temperaturen etwas ab.

Politik: Dürre und der Schrei nach Steuergeld

Foto: Volker Gehrmann

Anders als in unseren bauerngärten, die mindestens zwei Mal in der Woche in den Genuss der Beregnungsanlage kommen, ist die anhaltende Trockenheit für viele klassische landwirtschaftliche Betriebe ein echtes Problem. Gerade Tierhalter kommen in Nöte, da aufgrund des Wassermangels das Futter knapp wird. Teure Futterzukäufe und das frühzeitige Schlachten von Tieren sind die Folgen. Ähnlich miserabel geht es vielen Ackerbaubetrieben, die mit sehr schwachen Erntemengen und gleichzeitig schlechten Preisen zu kämpfen haben.

Schon fast obligatorisch fordert die Spitze des sogenannten Deutschen Bauernverbandes (DBV) in dieser Situation die Politik auf, die Bäuerinnen und Bauern in Deutschland mit einer Mrd. Euro Steuergeld zu unterstützen. Warum diese Forderungen kurzsichtig und heuchlerisch sind und welche Alternativen die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft fordert, liest du hier.

Dem Sender WELT (ehemals N24) hat unser Kollege Phillip am 30.07. zum Thema Dürre folgendes Interview gegeben.

Zwiebelernte in der Dreifelderwirtschaft in Pankow

In der Dreifelderwirtschaft im Botanischen Volkspark in Pankow haben wir in dieser Woche rote und gelbe Zwiebeln geerntet. Noch ein paar Tage lang trocknen sie auf dem Acker ab, dann sacken wir die Zwiebeln ab für unsere Vorbestellungen.
In der kommenden Woche beginnt die Kartoffelernte und in ca. 2-3 Wochen ist unser Kürbis erntereif.

Wenn du noch Kartoffeln, Zwiebeln und Kürbis vorbestellen möchtest, kannst du das hier auf unserer Webseite tun. Wir liefern dann Mitte Oktober die vorbestellten Feldfrüchte an unsere Abholorte aus.

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