Gartentelegramm 10/2019

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

am Ende dieser Woche werden wir (und unsere Pflanzen) die gesamte Bandbreite möglicher Wetterphänomene durchlebt haben. Klimatisch ein ganzes Jahr in einer Woche. Von furchterregendem Spätfrost zu Beginn der Woche, über lang ersehnten Regen am Donnerstag, hin zu hochsommerlichen Temperaturen am Wochenende. Wir Gärtner*innen reagieren mit Wollmützen oder Bermudashorts, unsere Pflanzen mit Wachstumsverzögerung oder Vollstart. Deshalb: Es wird sich nun bei den steigenden Temperaturen richtig was tun auf dem Acker. Wo du Hand bzw. Hacke anlegen solltest, liest du in der Parzellenrundschau. Außerdem gibt es noch Infos zu Frost und Fruchtgemüse, sowie ein paar heitere Worte zum Thema „Gemeinschaftsacker“.

Wir sehen uns hoffentlich beim Workshop am Wochenende!

Mit gärtnerischen Grüßen,

Dein bauerngarten-Team

Parzellenrundschau Mitte Mai

  • Es wird Zeit, die Säkulturen freizulegen. Die Beikräuter werden bei der anstehenden Wärme einen großen Schub machen, dann sind Möhren und Pastinaken bald verschollen. Also trau Dich, am Besten im Ausschlussverfahren: Wenn du die Säreihen identifiziert hast, kann alles rausgezupft werden, was nicht wie Möhre oder Pastinake aussieht. Zur Hilfe, hier noch mal der Link zu unserer Säkulturengalerie.
  • Die Kartoffeldämme können in einigen Parzellen noch verbreitert werden. Dabei geht es vor allem darum, dass die Dämme breit und hoch genug sind, um ordentlich Platz für das Knollenwachstum zu bieten.
  • Nimm auch mal Deine Zuckererbsen unter die Lupe. Sie beginnen suchend, die ersten Rankarme auszustrecken und freuen sich jetzt über (ein etwa kniehohes) Rankgitter. Folgende weitere Kulturen freuen sich ebenfalls über Rankhilfen, bzw. Windstützen:
    – Stangenbohnen (ranken übermannsgroß)
    – Tomaten, Gurken, Paprika mit Holz- oder Bambusstäben stützen
    – Buschbohnen brauchen keine Rankhilfen
  • Um Rankgerüste zusammenzubinden, verwende bitte nur kompostierbare Schnüre aus Baumwolle, Sisal, Bast oder Papier, wie im Wein- oder Gartenbau üblich.
  • Beet 4A (äußeres Salatbeet): Pflanze hier den neu gelieferten Batavia-Salat! Gerne etwas versetzt an den Beetrand Richtung Kohl, denn bald wird sich der Kürbis breit machen.
  • Fast überall ist in dieser Woche der Kürbis mit seinen zwei fleischigen Keimblättern durchgebrochen (siehe Säkulturen-Galerie). Solltest du das Kürbisbeet versehentlich gehackt haben oder keinen Kürbis finden, kannst du Samen nachstecken. Wir stellen in der kommenden Woche noch einmal Saatgut in die Hütten/Werkzeugkisten. Wir haben pro kleine/große Parzelle zwei/vier Saatkörner gesteckt. Wenn davon nur jeder zweite Kürbis kommt, ist das völlig ausreichend, der Kürbis beansprucht sehr viel Platz!
  • In die Fruchtgemüse-Beete kannst du jetzt Tomaten, Basilikum, Zucchini (2A) und Gurken, Paprika (2B) setzen. Die Tomaten können mit dem Ballen 3-4 cm unter der Erde verschwinden. Alle anderen Fruchtgemüse-Kulturen setzt du am besten mit dem Ballen ebenerdig ein. Immer ganz wichtig: Den Ballen und die Erde um den Ballen herum fest andrücken!
  • Der Zuckermais kann auf einen Abstand von 20 cm vereinzelt werden. Bei Lücken Keimlinge vorsichtig umsetzen.
  • Die Radieschen (5B) solltest du auf einen Abstand von zwei Finger breit vereinzeln. Radieschen mögen nicht umgesetzt werden.
  • Wenn es warm bleibt, kannst du eventuell schon Ende kommender Woche die ersten Radieschen und Salate ernten.

Gemeinsam ist weniger allein

„Ich habe einfach mal 50 Bambusstäbe bestellt. Wer will, melde sich gerne bei mir…“, klebt eine Notiz an der Hütte in Ahrensfelde. Ein paar Tage darauf stehen auffallend gleichförmige Bambusdreibeine in den Ahrensfelder Kreisen. „Max, darf ich das hier anmontieren?“, fragt Bauerngärtner Jens in Mette. Er hat eine hölzerne Kiste mit einem „zu verschenken“ Schild ausgerüstet. Für Gemüseüberschüsse in der Saison.
In Pankow haben Dieter, Wiebke und Christian im Winter Infotafeln für die Obst-AG gezimmert und die Bauerngärtner*innen aus Kreis 6 in Havelmathen organisierten im vergangenen Sommer ein Kreis-6-Picknick, um ihre Neugier zu befriedigen, wer da wohl noch so alles mitgärtnert .
Gerade zum Start in die neue Saison erreichen uns im Team viele dankbare Mails und Zurufe auf dem Acker. Wir freuen uns sehr darüber! Aber es sind nicht nur wir, die die bauerngärten gestalten und versuchen, sie zu einem Ort des angenehmen miteinander Gärtnerns machen. Ohne all die engagierten Bauerngärtner*innen, die mitdenken, mitbauen, mitmachen wären die bauerngärten nicht das, was sie sind. Deshalb geht an dieser Stelle ein riesengroßer Dank von uns an Euch!
Wir freuen uns auf eine fruchtbare und fröhliche gemeinsame Saison 2019.

Übrigens: Im bauerngarten-Forum (nur für eingeloggte Mitglieder), kannst du Dich mit anderen Bauerngärnter*innen austauschen.

Frostige Nächte

Das Frühjahr ist ein Poker mit dem Wetter. Im vergangenen Jahr kämpften unsere Jungpflanzen mit der Hitze, in diesem Jahr gab es noch einmal ungewöhnlich späten Frost. Wie in unserem Eil-Gartentelegramm diese Woche angekündigt, stehen wir am Wochenende beim Workshop für Fragen und Tipps rund um das Thema Frostschäden zur Verfügung.
An unseren Gartenarbeitstagen nächste Woche zwischen 9 und 15 Uhr sind wir vor Ort. Sprich uns an, wenn du noch Pflanzen benötigst oder dir etwas abgefroren ist.
Unsere Gartenarbeitstage sind:

  • Montag: Pankow
  • Dienstag: Havelmathen
  • Mittwoch: Mette
  • Donnerstag: Ahrensfelde

Termine