Gartentelegramm No 15/2019

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

was ist denn da passiert? Wer nach ein paar Tagen Pause auf den Acker kommt, wird vom Wachstumsschub der Pflanzen fast erschlagen. Die satte Sonne zeigt Wirkung. Jetzt geht es wieder los, das Stopfen in Tüten und Tupperware, der Gemüse-Transport und die Platzprobleme im heimischen Kühlschrank. Wie wunderbar das ist!
In diesem Gartentelegramm sprechen wir über die Wachstums- und Erntephasen von Pflanzen, schicken Dir eine kurze Parzellenrundschau, einen Überblick über das Kräuterbeet sowie einige Terminhinweise für die kommenden Wochen.

Wir wünschen frohes Ernten und Kochen und verbleiben mit herzlichen Grüßen,

Dein bauerngarten-Team

Vom Blühen und Ernten

Unser Fruchtgemüse blüht und beginnt Früchte in die Welt zu bringen. Die ersten Gurken werden reif, die Zucchiniproduktion ist angelaufen, auch die ersten grünen Tomaten hängen an den Zweigen. Hat über die Blüte die Bestäubung der Pflanze stattgefunden, beginnt diese damit, Samen in die Welt zu bringen. Es mag überraschen, aber die Mission einer Zucchinipflanze lautet nicht „Mach den Gärtner satt“, sondern: „Ich will mich vermehren“. Dazu möchte die Pflanze ihr Saatgut verbreiten. Dieses reift beim Fruchtgemüse in den Früchten heran. Hindern wir die Pflanzen daran, ihre Mission mit den ersten Früchten zu erfüllen (indem wir diese ernten), produziert sie weiter. Aus diesem Grund, liest du in diesen Wochen immer wieder, dass du Bohnen, Erbsen, Zucchini, Gurken und bald auch Tomaten regelmäßig beernten sollst.
Einen ausführlichen Beitrag über die verschiedenen Wachstums- und Erntestadien von Gemüsekulturen liest du hier: >>> Klick: Wachstums- und Erntephasen von Pflanzen

Parzellenrundschau Ende Juni

Das Wetter haben wir Gärtner*innen nicht in der Hand. Wir können nur damit arbeiten und verstehen, dass zum Beispiel späte Fröste und intensive Temperaturschwankungen wie in diesem Frühjahr einige Kulturen stressen. So geht an einigen Stellen der Sellerie in die Blüte, dafür stehen die Bohnen besonders schön und auch die Gurken gehen üppig besetzt in die Fruchtbildung. Jedes Jahr bringt eigene Voraussetzungen, die sich auch am Wachstumsverhalten und den Erträgen in unseren Gärten widerspiegeln. Hier einige aktuelle Hinweise:

  • Die Blumen beginnen zu blühen. Kornblume, Cosmea und Calendula haben essbare Blütenblätter, die jeden Salat optisch bereichern.
  • Die ersten Gurken sind da. Hier gilt wie bei allen Fruchtgemüsen: Regelmäßige Ernte führt zu stetigem Wachstum.
  • Der Kartoffelkäfer frisst noch: Hier bitte weiter absammeln
  • In einigen Parzellen zeigen sich bereits die ersten Buschbohnen. Je nachdem, wann du gesät hast, kannst du hier in den kommenden Tagen die Ernte beginnen. Wenn die Schoten ausgewachsen sind, beginnen sich die Schoten mit Samen zu füllen. Dann kannst du sie ernten.
  • Wer noch Salanova-Salate in der Parzelle hat, sollte diese dringend ernten, sie werden nun von unten und innen faul.
  • Der Sellerie mag die Hitze nicht und beginnt teilweise zu blühen. Brich die Blüte in der Mitte der Pflanze raus, damit die Pflanze nicht frühzeitig die Knollenbildung unterbricht.
  • Die Pfefferminze ist unglaublich wütig in den Kreismitten. Ernte hier beherzt und hacke, wo sie nicht wachsen sollte! Jetzt, vor der Blüte, hat die Pflanze viel ätherisches Öl und lässt sich wunderbar zu Limo verarbeiten oder zu Tee trocknen.
  • In einigen Parzellen vertrocknen die Zuckererbsen-Ranken. Vermutlich handelt es sich hier um eine Pflanzenkrankheit, die wir aber bisher leider noch nicht bestimmen konnten. Dort, wo die Pflanzen gesund sind, produzieren sie umso fleißiger. Hier regelmäßig beernten.
  • Nicht in, aber um die Parzellen herum haben wir in Mette und Ahrensfelde die großen Wiesen gemäht. Es gibt also ausreichend Mulchmaterial!

Bewässern am Rand der Kreise

Es hat seit zwei Wochen nicht geregnet und ist teilweise auch windig. Das Blumenbeet und das Beet 8A (Möhre, Pastinake, Petersilie) liegen so nah an den trockenen Grasflächen, dass hier teilweise Wasser entzogen wird. Bei starkem Wind schafft es zudem der Kreisregner manchmal nicht, die volle Wassermenge bis über den Rand hinaus zu sprengen. Hier kann es Sinn machen, händisch zu gießen. Wenn du Dir unsicher bist, mach eine Spatenprobe am Rand und eine in der Mitte. Ist der Boden am Rand deutlich trockener als in der Mitte, sollte gegossen werden. Dabei gilt: Lieber nur ein Mal die Woche, dafür 5-7 Gießkannnen auf die äußeren Beete einer großen Parzelle verteilen.

Kleine Kräuterkunde

Die Kräuter in den Kreismitten erfreuen sich nicht nur an beständiger Pflege, sondern auch an der Ernte. Gerade jetzt, bevor sie in die Blüte gehen, sind sie besonders schmackhaft. du weißt gar nicht so genau, was da in der Kreismitte wächst? Wir haben eine Übersicht zusammengestellt: >> Kleiner Kräuter-Knigge

Sommerferien: Vertretungen in Deiner Parzellen

du bist im Urlaub und wirst vertreten? Bitte vergiss nicht, Deine Freunde neben der Freude übers Ernten auch über die Ackerordnung zu unterrichten. Hervorgehoben sei hier das Schließen der Gartentore, das Verwenden der Beikräuter als Mulchmaterial, die Kohlfrist und die Jungpflanzenlieferung.

Saatgut für die Herbstaussaat

Wir werden das Saatgut für die Herbstaussaat schon ab Anfang Juli in die Kisten bzw. Hütten stellen. Bohnen sollten bis Mitte Juli ausgesät werden, Erbsen haben bis Ende Juli Zeit. Dann sammeln wir die Gläser wieder ein, da es die Pflanzen danach nicht mehr schaffen, zu reifen.

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