Liebe Mitgärtnerinnen und Mitgärtner,
der junge Juli zementiert den Wettertrend dieses jungen Sommers weiter. Es bleibt bei milden Temperaturen und für hiesige Verhältnisse bei viel Niederschlag.
In den Gartenkreisen kommt das überwiegend gut an. Beim Team sowieso. Einige Kulturen wie die Kartoffeln mögen das feuchte Wetter nicht gerne. Vieles andere fühlt sich pudelwohl und das merken wir an unseren Erntekörben.
Im folgenden Gartentelegramm findest du eine Ernteschau, Pflegetipps zu deiner Parzelle, Hinweise zum Saatgut, die Ankündigung zur Kohldeadline in zwei Tagen (!), Hinweise zur Jungpflanzenlieferung kommende Woche, wichtige Angaben zur Düngerverwendung für die Nachpflanzungen und wie immer Wünsche und Anmerkungen aus Team und von Mitgärtner*innen sowie Terminankündigungen.
Beste Grüße
Max & das bauerngarten-Team
Zur Ernte
Was finden wir in unseren Erntekörben wieder, wenn wir aus dem Garten radeln und wie kommt es in die Körbe rein?
- Blumen können und sollten gelegentlich gepflückt werden. Je mehr Samen ausblühen, desto seltener werden neue Blüten gebildet
- Die ersten Gurken wurden geerntet. Sie unterscheiden sich stark je nach Sorte. Welche Sorte hast du und erntest du schon? Sind sie lecker? https://edupad.ch/p/8LFmcHGieJ
- Zwiebeln können frisch geerntet werden, noch ist das Laub überwiegend grün und intakt.
- Die ersten Kartoffeln können geerntet werden. Sie legen noch an Gewicht zu, solange das Laub grün ist. Wer schonmal anfangen mag: Mit der Grabegabel neben den Damm stechen. Dann gleichzeitig die Erde mit der Gabel aufbrechen und am Laub der Pflanze ziehen. Händisch Nachbuddeln lohnt sich!
- Der Neuseeländer Spinat kann kräftig geerntet werden, sonst ist er konkurrenzstärker als die Süßkartoffeln.
- Der Salat wird jetzt von zwei Seiten her bedrängt. Im äußeren Beet, wird der Kürbis groß und fängt an den Salat zu überwuchern. Das Salatbeet neben dem Mails erwartet eine Jungpflanzenlieferung kommende Woche mit vielen Herbstsalaten. Also: Feiert Salatpartys!
- Der Weißkohl, die letzten Radieschen und die Ruccola-Pflanzen müssen geerntet werden (siehe Kohl-Deadline unten).
- Hat schon jemand Bohnen geerntet? Aus den Blüten wachsen kleine Schoten. du solltest sie wöchentlich kontrollieren und alle Schoten abernten.
- Der Fenchel schießt und muss schnell geerntet werden. Lies mehr…
- Zucchini & Basilikum kann geerntet werden.
- Die Tomaten brauchen noch etwas Zeit.
- Selten vor August gibt es Paprika, Zuckermais, Sellerie, Lauch, Pastinaken zu ernten.
Parzellenrundschau
- Die Erbsen bauen ab, haben das zeitliche gesegnet oder tun das demnächst. Solange noch Blüten kommen, können sie noch neue Schoten ausbilden. Kommen keine Schoten mehr: Abernten, die Pflanzen rausziehen und zum Mulchen verwenden.
- Der Zuckermais erkrankt zum Teil an dem Maisbeulenbrand. Das ist eine Pilzkrankheit, die wir seit 10 Jahren im bauerngarten haben, und die bei einzelnen Pflanzen zum Ausfall führt aber nicht weiter tragisch ist. Jung kann man die Pilze essen. https://de.wikipedia.org/wiki/Cuitlacoche
- Der Kürbis bildet inzwischen sehr lange Arme aus. Damit er nicht alle Nachbarbeete erobert, sollten seine Arme zurück ins Beet gelegt werden.
- Das Kreuzblütlerbeet 3A muss bis zum Sonntag geräumt werden. Dazu mehr unten.
- Der Lauch kann ähnlich kräftig gehäufelt werden wie die Kartoffeln. In vielen Parzellen hat er keinen oder einen kleinen Damm.
Letze Aussaat?
Die Saatgutgläser sind neu befüllt worden. du findest dort aktuell Herbstbohnen & Zuckererbsen. Dill & Koriander werden gerade neu bestellt. Radieschen kommen in einem Monat wieder in die Kisten.
Jetzt die gute Frage: Wohin mit den Samen für die leckeren Hülsenfrüchtler? Natürlich in die Gänsefußgewächse und Hülsenfrüchtler-Beete. Aber sind die nicht voll?
Raum bieten die Erbsen, wenn sie abgeerntet werden und die Rote Bete, wenn du schon teile der Reihe abgeerntet hast.
Beachte: Bohnen sind Frostempfindlich, du kannst sie nur noch diese und kommende Woche aussäen. Damit sie gute Chancen haben zur Ernte kommen. Am 21./22.07. nehmen wir die Bohnen aus den Gläsern. Mit den Erbsen ist es etwas entspannter. du kannst sie bis ende Juli säen.
Kohldeadline, Kohlhernie und Brache
Jetzt wird es ernst. du musst spätesten am Sonntag alle Kreuzblütler aus dem Beet abgeerntet haben. Warum ist das so und wie geht es am besten?
Um die Kohlhernie zu bekämpfen, verfolgen wir zwei Ansätze. Sie zielen auf die verschiedenen Vermehrungswege ab:
Die gefürchteten Dauersporen brauchen 12 Wochen um sich zu entwickeln. Spätestens 12 Wochen nach der Pflanzung müssen also alle Kreuzblütler aus den Beeten entfernt werden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, musst du alle Wurzeln aus dem Beet entfernen und in die Kohlwannen legen. Die Blätter kannst du zum Mulchen verwenden. Hinterher solltest du kräftig durchhacken und nochmal Kontrollieren, ob alles raus gekommen ist, was raus soll.
Die kommenden drei Wochen wird das Beet „schwarz“ gehalten. Das heißt, du solltest es regelmäßig durchhacken. Erst nach vier Wochen kommen dann die nächsten Kreuzblütler in das Beet, z.B. der leckere Grünkohl. So verhindern wir, dass die Schwärmsporen Futter finden.
Tipp: Behalte die Blätter von Kohl und Ruccola unbedingt in deiner Parzelle. Sie sind hervorragendes Mulchmaterial und „Kürbisfutter“. Um die Wurzeln vom kräftigen Kohlstrunk zu trennen, nimm am besten einen Spaten!
Wichtig: An den Gartenarbeitstagen kommende Woche ziehen wir mit Spaten und Schubkarre durch die Beete und entfernen die verbliebenen Kreuzblütler.
Jungpflanzenlieferung
Kommende Woche kommt die dritte Jungpflanzenlieferung in die Parzellen. Im Paket sind Fenchel, Radiccio und Zuckerhut. Die Lieferung erfolgt wie immer an den Gartenarbeitstagen, die Pflanzen sind erst ab 17.30 Uhr frei gegeben.
Der Fenchel darf nur in die Doldenblütlerbeete gepflanzt werden. Eine Möglichkeit ist ihn dort hin zu setzten, wo schon der Fenchel stand. Alternativ anstatt der Petersilie – wenn sie stark kümmert, kannst du sie mulchen. Denkbar ist auch, ein paar Möhren zu ernten und ihn dort zu setzen.
Radiccio und Zuckerhut sind Wintersalate, die erst im Oktober geerntet werden. Beide müssen in die Korbblütler-Beete, bzw. in das Korbblütlerbeet 2B, da das Beet 1B aktuell den Kürbis zu Gast hat.
Düngung
Ab kommender Woche steht in jedem Standort Dünger bereit. Er kommt in weißen Säcken, trägt den Handelsnamen „Maltaflor“ und ist ein ökologischer Mehrnährstoffdünger, der vor allem auf Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumversorgung abzielt. Bei den Düngersäcken findest du einen Messbecher, mit dem du die Düngermenge bestimmen kannst. Die Mengenangaben sind unbedingt zu beachten! Überdüngung kann dazu führen, dass die Pflanzen das (für den Menschen) giftige Nitrat einlagern.
Düngen musst du nur die neuen Pflanzungen:
- Radiccio und Zuckerhut 35ml Maltaflor/Pflanze
- Fenchel 20ml Maltaflor/Pflanze
Vorsicht: Verletzungsgefahr am Pastinakenlaub
Die einst niedlichen Pastinakenblätter sind mächtig groß geworden. Deswegen eine Warnung: Das Pastinakenlaub darf nicht mit unbedeckter Haut in Kontakt kommen. Es kann zu schweren, phototoxischen Hautreaktionen führen. Die Wunden sehen aus wie Verbrennungen, die schwer heilen und zu starker Narbenbildung führen können. Lies mehr zu Photodermatitis in Wikipedia.
Es kommt im bauerngarten jedes Jahr vereinzelt zu Fällen von Photodermatitis wegen dem Pastinakenlaub. Wenn du Kinder hast oder aus anderen Gründen dieses Risiko nicht eingehen magst, kannst du die Pastinaken auch hacken und mulchen und statt dessen Fenchel setzten.
In jedem Fall solltest du dich den Blättern nur mit geschlossenen Schuhen, langen Hosenbeinen, langen Ärmeln und Gartenhandschuhen nähern!
Wünsche, Hinweise und Ankündigungen
- Sabine aus Pankow weist darauf hin, dass sogar in veganen Gemüsebaubetrieben gegen die Kartoffelkäfer hart vorgegangen wird.
- In Ahrensfelde hat Birk die große Fläche gemäht. Hier gibt es Mulchmaterial ohne Ende!
- Von verschiedenen Seiten erreichte uns die Nachricht: In der letzten Woche waren an mehreren Standorten Hütte und Tor offen. Bitte halte das Tor stets geschlossen und die Werkzeughütten und Kisten auch.
- Emma wünscht sich, dass du die Jungpflanzen in keinem Fall vor 17.30 Uhr nimmst. Sie müssen vorher gezählt und bewässert werden.
- Max wünscht sich, dass alle eigenständig ihre Kohlwurzeln aus den Parzellen nehmen. Es fühlt sich nicht richtig an, in euren Parzellen zu buddeln.
- Dieter wünscht sich, dass du deine Kohlblätter und Ruccola-Blätter zum Mulchen in der Parzelle belässt. Sie machen viel Arbeit für das Team, wenn du sie in die Kohlwurzel-Wannen legst.
- Wichtig: Das Wasser im bauerngarten ist kein Trinkwasser!
Termine
Workshops zu Herbstaussaat und Erntetechnik
- am Samstag, dem 18. Juli 2020 von 11:00 bis 12:30 Uhr im bauerngarten Havelmathen.
- am Samstag, dem 18. Juli 2020 von 15:00 bis 16:30 Uhr im bauerngarten Mette.
- am Sonntag, den 19. Juli 2020 von 11:00 bis 12:30 Uhr im bauerngarten Ahrensfelde.
- am Sonntag, den 19. Juli 2020 von 15:00 bis 16:30 Uhr im bauerngarten Pankow.