Mangoldfreunde & Saisonstart 2021

Hi, wir sind Regine und Daniel, Altgärtner aus Pankow und manche von Euch kennen uns auch als die Mangoldfreunde. Diese Saison werden wir hier in unregelmäßigen Abständen über alles Wichtige und bestimmt auch manch Unwichtiges bloggen und versuchen, Fragen und Antworten aus den Ackersprechstunden weiterzutragen. (Danke Max für diese Idee!)

Saisonstart

Beginnen wir mit etwas extrem Wichtigen: seit dem letzten Wochenende können wir nun endlich wieder losgärtnern!

Die Freude darüber war bei Alt- und Neugärtner*innen sicherlich gleich riesengroß. Die schon in die Beete gesetzten Pflänzchen hatten der ungewöhnlich kühlen Witterung bisher auch tapfer standgehalten, die ersten Sämlinge kämpfen sich bereits ans Licht, und wenigstens am Samstag war das Wetter gnädig und ließ ab und an sogar die Sonne heraus.

Da uns das Virus leider immer noch zu schaffen macht, gab es für alle ein wieder sehr schön gemachtes Einführungsvideo. Zur offiziellen Eröffnung kamen dann eher nur die Neugärtner*innen und Tutor*innen, um eine größere Menschenansammlung zu vermeiden. Das klappte super: Tutor*innen und Team zogen jeweils mit einer kleinen Gruppen herum und erklärten die Grundlagen, also wie finde ich meine Parzelle, das Werkzeug, wo ist der Beetplan ausgehängt und überhaupt, wo wächst nun was? Auf dem schicken Plan ist es gut zu erkennen, aber z.B. die Möhrensaatreihe in freier Wildbahn zu finden, das wird schwierig.

Fragen zum Saisonstart

Möhren Keimling

Hier kamen immer wieder Fragen auf (Altgärtner*innen finden die übrigens auch nicht unbedingt sofort auf Anhieb, nur mal so am Rande). Und darf man da schon hacken? Naja, vielleicht nicht unbedingt bei den Möhrchen anfangen… Ansonsten überall, wo z.B. gepflanzt wurde (bei den Salaten, Mangold usw.) Gut üben kann man den Umgang mit der Hacke auf den Beeten, die zur Zeit weder bepflanzt noch besät sind. Wenn man sich da austobt, bereitet man dem bald kommenden Fruchtgemüse ein fein aufgeschütteltes Bett und hat dann später, wenn’s darum geht, Möhren und Co vom Beikraut zu befreien, ein lockeres Handgelenk. Wer seine Parzelle regelmäßig gut durchhackt, ist schon mal zu 98 % auf dem richtigen Weg, wie Max sagt. 99 %, wenn man die Möhren dabei stehen lässt…

Es gibt nun aber durchaus noch weitere Gemüsesorten im bauerngarten, und die benötigen dann auf eine andere Art besondere Fürsorge. Da wären die Erbsen, die schon aus dem Boden lugen und sich sehr über eine kleine Rankhilfe freuen. (Die sollte man auch bald aufstellen.)

Rankhilfe für Erbesn

Kann man eigentlich eigene Pflanzen mitbringen? Prinzipiell ja, wenn zwei Dinge eingehalten werden: es muss nachweisbar biozertifiziertes Saat- oder Pflanzgut sein und es muss zu der Pflanzenfamilie gehören, die dieses Beet offiziell bewohnt. Dann kann man das durchaus machen. Muss man aber nicht: im Laufe der Saison kommen so viele Jungpflanzen und Sämereien hinzu, dass die Parzelle immer gut gefüllt ist. Und eventuell noch freie Stellen mulchen kluge Bauerngärtner*innen, sprich man bedeckt den Boden mit Grasschnitt, der Beute vom Unkrautjäten, später dann mit Ernteabfällen… auf das der Boden darunter leicht und locker wird und die Feuchtigkeit gut hält. Aber auch zu diesem echt spannenden Thema gibt es noch einen Workshop.

Was wurde noch so gefragt? 

Kann man auch mal ein Beikraut stehen lassen oder muss man alles jäten? Also wenn man sich nicht sicher ist, ob es sich um unerwünschte oder willkommene Gäste handelt, sollte man eher abwarten, bis diese deutlich zu unterscheiden sind. Allerdings erkennt man Beikräuter u.a. sehr gut daran, dass sie rasant wachsen und sich gern so richtig breit machen. Also lieber den Anfängen wehren. 

Und wie steht es so mit dem Gießen? Die Kreise werden bewässert, das ist schon mal ziemlicher Luxus. Manchmal bekommt allerdings bei ungünstigen Wind das äußere Beet nicht genug ab. Hier hilft die sogenannte Spatenprobe: einfach spatentief in den Boden stechen und schauen, ob es da trocken oder feucht ist (also spatenblatttief, nicht den gesamten Spaten versenken). Wenn es da feucht ist, ist alles o.k., wenn nicht, dann muss man wässern. Wenn man sich unsicher ist, einfach eine/n Tutor*in oder Altgärtner*in fragen: Fragen ist immer gut.

Tipps zum Start

Die meisten Neugärtner*innen werden ja die Tutor*innen ihres Standortes an diesem Wochenende kennengelernt haben (Astrid, Sabine und Nina in Ahrensfelde, Beate in Havelmathen, Micha in Mette, Mareike, Ninja, Regine und Daniel in Pankow. Übrigens vielen Dank an alle fürs Feedback!)

Ebenfalls gut und dazu ungeheuer praktisch ist es, sich mit seinen Parzellennachbar*innen zu vernetzen. Falls man mal in den Urlaub fährt, beim Hacken/Neupflanzen/Ernten den Überblick verloren und sich in die Nachbarparzelle verirrt hat… Man sieht sich wirklich seltener in den Kreisen, als man zum Anfang denkt und so ein direkter Draht ist da echt hilfreich. 

Was gibt’s neues in Pankow?

In Pankow gibt es jetzt einen Werkzeugwagen, die einzelnen Werkzeugkisten hatten ausgedient. Sehr schick und übersichtlich ist hier nun alles angeordnet. Ein kleiner, hoffentlich überflüssiger Appell an Neu- und Altgärtner*innen: auch wenn der Weg jetzt von manchen Parzellen etwas weiter ist, bitte bringt Geräte und Eimer wieder zurück, sobald Ihr sie nicht braucht. Stellt Euch vor, wie weit der Weg erst erscheint, wenn man umsonst zum Wagen läuft, weil Hacken und Kiepen am Feldrand die Zeit verträumen…

Werkzeugwagen