Gartentelegramm 10/2022

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

es ist Mitte Mai, die Eisheiligen sind vorüber und wir sehen der Fruchtgemüsepflanzung entgegen. Der Regen macht sich weiter rar; es ist ein kleines Wunder, dass die Wiesen noch grün sind. Im bauerngarten-Team haben die Standortpfleger ihre Routine (wieder-)gefunden, im Orgateam bereiten wir die Fruchtgemüse-Lieferung vor und auf unserer Dreifelderwirtschaft im Volkspark Pankow wird diese Woche der Kürbis gesät.

In diesem Gartentelegramm liest du von einigen Erntetipps, Krabbeltieren, Mulch & Mist, einer Kürbissäanleitung, einem Aufruf zur Obst- und Heckenpflege sowie den üblichen Wünschen, Anmerkungen und aktuellen Terminen der nächsten Woche(n).

Gutes Gärtnern und Ernten wünscht

Max und das bauerngarten-Team

Radieschen&Salat-Ernte-Fenster

Ein Erntefenster nennen wir Gärtner*innen den Zeitraum, in dem eine Kultur beerntet werden kann. Bei manchen Kulturen ist das klein, bei anderen groß.

Salat hat im bauerngarten ein besonders großes Erntefenster, weil unsereins auch noch die riesengroßen Grillpartysalatkopf-Formate mit aus dem Garten tragen, die im Ladentresen schon als unverkäuflich gelten würden.

Radieschen haben wie überall in der Welt ein sehr kleines Erntefenster, weil der Moment, wo sie lecker und knackig sind, wurmfrei und sowieso ganz toll, der ist schnell rum. Wer ein großes Radieschen in seiner Parzelle findet sollte es, zusammen mit allen anderen in der Reihe, mit nach Hause nehmen. Dabei bitte nicht wundern: Auch wenn alle Radieschen perfekt vereinzelt wurden, gibt es immer mal welche, die immer noch klein sind, wenn der Rest schon geerntet oder zerfressen ist.

Marienkäfer & Blattläuse

Diese Krabbeltiere. Die ersten Kartoffelkäfer wurden diese Saison bereits vom Pflanzteam erspäht. Der Kartoffelkäfer ist deswegen gefürchtet, weil er hierzulande keine natürlichen Fraßfeinde hat. Anders verhält es sich bei den Blattläusen. Sie sind die Lieblingsspeise von den Marienkäferlarven. Diese freuen sich schon mächtig auf das Festbankett: Blattläuse an Mangold und Rote Beete. Hier sollten wir Menschen einfach zuschauen.

Von rechts nach links: 1. Marienkäfereier auf Mangoldblatt, nicht zu verwechseln mit Kartoffelkäfer-Eiern. 2. Ebenfalls Ähnlich, Marienkäferpuppe (Blatt) neben zwei Kartoffelkäfer-Larven in Hand). 3. Handzahmer Löwe, eine gefräßige Marienkäferlarve auf der Hand, suchend. 4. Die selbe etwas dicker gefressen. 5. adulter Marienkäfer 6. zwei Marienkäfer bereiten das Bild 1 vor.

Mulchmaterial & Wechselkreise

Mulchen Gärtner Pankow

Dieses Jahr hatten wir uns mal wieder was neues ausgedacht, diesmal bei den Brachekreisen. Wir haben im Herbst eine Grünbrache eingesät, und zwar Winterweizen im Gemenge mit Zottelwicke. Die sollte im Frühjahr mächtig wachsen, das Beikraut in Schach halten und Mulchmaterial für die Bauerngärtner*innen liefern. An zwei Standorten hat das soweit funktioniert. In Pankow und Havelmathen wollen wir beim kommenden Workshop Mulchmaterial schneiden. In Mette und Ahrensfelde war die Aussaat leider zu lückig, da haben wir die Gründüngung eingearbeitet (in Ahri schon im März).

Auch deswegen nochmal den Überblick, wie du wo an Mulchmaterial kommst:

  • Im bauerngarten Pankow werfen unsere freundlichen Nachbarn von den Nordberliner Werkstätten reichlich Wiesenschnitt über den Zaun.
  • In Ahrensfelde hatte ein Nachbar strohigen Pferdemist geliefert und wird es demnächst nochmal tun.
  • In Havelmathen ist der Mist schon relativ gut umgesetzt, er erfüllt seine Aufgabe als Mulch nur bedingt, dafür ist noch reichlich da.
  • In Mette hat Birk die Tage zwei schöne Misthaufen hinter Kreis 5 gekippt, die zum Teil sehr schön strohig ist.

Überall gilt, wer Zeit hat, kann sich nach unseren Mäharbeiten Dienstag und Mittwoch den Wiesenschnitt aus der Wiese rechen.

Mangoldfreunde Blogbeitrag

In ihrem neuen Blogbeitrag Ackern und Ernten berichten die Mangoldfreunde von den starken Unterschieden in Parzellenbearbeitungszeit je nach Start, das Ansiedeln von eigenen Saatgut und Pflanzen, den ersten Kartoffelkäfern und noch viel mehr. Frohes Lesen!

Kürbis säen

Diese Saison gibt es parallel zur großen Jungpflanzen-Lieferung (siehe unten) ein kleines Schmankerl in Sachen Sorten-Vielfalt. Neben den Hokkaidopflanzen, die wir liefern und die jeder Parzelle zustehen, findest du in den Saatgutkisten Kürbissamen verschiedener Sorten. Und so säst du aus:

  • Kürbissamen haben eine sehr hohe Keimfähigkeit. Praktisch jeder Samen wird eine Pflanze und das Saatgut ist sehr wertvoll. Bild 1: 36 Kürbissamen für einen ganzen Kreis. Bild 2: Ein Kürbissamen für eine kleine Parzelle.
  • Die Samen kommen ca. 2c m tief in den Boden. Im Bild 3 machen wir ein Säloch mit dem Zeigefinger. Den Samen im Loch andrücken, damit er Bodenschluss bekommt, das Loch auffüllen und wieder etwas andrücken (Bild 4).
  • Markiere die Stelle wo dein Samen liegt gut, z.B. mit einem Ring aus Mulch und einem Stecken (Bild 5).
  • Die Pflanze sollte nach spätestens zwei Wochen zu sehen sein. Falls das nicht so ist, solltest du nachsäen.

Aufruf für die AG Obst

Vor vielen Jahren entstand in den Reihen der Bauerngärtner*innen der Wunsch, in den bauerngärten neben Gemüse auch Obstgehölze und Beerensträucher zu pflanzen. Wir haben diesen Wunsch aufgegriffen, denn Sträucher sind nicht nur lecker sondern auch nützlich. Sie spenden Schatten, sind Rückzugsräume für Nützlinge und können den Wind, der unsere Bewässerung manchmal ärgert, bremsen.

Dabei war uns immer klar, dass wir es aus eigener Kraft im bauerngarten-Team nur schwer schaffen, uns um die Obstgehölze zu kümmern. Sie benötigen Wasser und Schutz vor Beikraut bzw. der Wiese in der sie stehen.

Wenn du Dich für die Obstgehölze in Deinem Standort engagieren möchtest, melde Dich gern bei Wiebke, unserem Vereinsvorstand des Freundeskreis bauerngarten e.V.

Klick –> Mail an Wiebke Seil, Vorstand Freundeskreis bauerngarten e.V. und Koordinatorin für die Obst-AGs

Anmerkungen und Wünsche

  • Micha, Standortpflege Pankow erinnert daran, dass Spinat geerntet werden sollte. Auch die Radieschen sind soweit und sollten zeitnah auf den Teller.
  • Birk vom Orgateam wünscht sich, dass die Parzellengrenzstecken in der Blumenreihe steckenbleiben, sie helfen den Traktorfahrern beim zielen.
  • Max vom Orgateam sagt vielen Dank für eure Geduld liebe Pankow-Gärtner*innen mit den Wasserhähnen. Wir setzten Mittwoch alles daran, dass sie wieder laufen können.
  • Diese Woche liefern wir die beliebten Fruchtgemüse-Jungpflanzen. Morgen Dienstag ab 18 Uhr sind die Pflanzen in Mette und Ahrensfelde freigegeben, Mittwoch ab 18 Uhr in Havelmathen und Pankow (siehe letztes Telegramm)
  • Emma erinnert nochmal daran, dass die Jungpflanzen eine Woche stehen bleiben. Also schick bitte eine Vertretung, wenn ihr es innerhalb dieser Zeit nicht in die Parzelle schafft.

Termine

Jungpflanzenlieferung und Tutor*innen-Stunde

  • Dienstag den 17.05. um 18 – 19.30 Uhr im bauerngarten Ahrensfelde und Mette
  • Mittwoch den 18.05. um 18 -19.30 Uhr im bauerngarten Pankow und Havelmathen
Workshops