Gartentelegramm 15/2022

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

was eine Hitze! Zum Wochenstart übersteigt das Thermometer bereits vor 9 Uhr die 30°C-Marke und wer kann, bleibt im Schatten. Wir hoffen sehr, dass die angekündigten Gewitter zur Mitte der Woche wirklich kommen und etwas Abkühlung bringen.

Wenn sich der Verdacht erhärtet, werden wir die Beregnungsanlagen für ein paar Tage ausschalten, die Gewitter sollen sehr ergiebige Niederschläge mit sich bringen. Falls sich die Gewitterfront anderorts austobt, müssen wir hingegen die Beregnung etwas höher einstellen – bei den Temperaturen kann man förmlich zusehen, wie die Feuchtigkeit aus dem Boden verschwindet.

Wichtig ist, dass ihr es diese Woche alle nochmal zum Kohl ernten in die Parzellen schafft, denn an diesem Sonntag den 03.07.  ist die berüchtigte Kohldeadline (siehe Beitrag).

Frohes Schwitzen und gute Lektüre wünscht,

Max vom bauerngarten-Team

Parzellenrundschau

  • Die Zucchini tragen schöne Früchte und sollten wöchentlich geerntet werden.
  • Die ersten Hokkaido-Früchte wurden gesichtet. Bis sie ausgereift sind, dauert es noch bis August. Die langen Ranken der Kürbisse halten sich nicht gerne an Weggrenzen und sollten ins Beet zurückgelegt werden.
  • Der Basilikum hat sich von seinem leichten Kälteschaden erholt und wächst munter los. Wie bei (fast) allen Kräutern gilt hier, wenn du regelmäßig die Triebspitzen aberntest, verzweigen sie sich schön und werden buschig.
  • Die Gurken scheinen sich wohl zu fühlen. Im bauerngarten Mette sind sie z.T sehr buschig geworden und tragen bereits die ersten Früchte.
  • Nach den Radieschen, dem Spinat und dem April-Salat schließt sich nun für den Fenchel das Erntefenster. Wer ihn noch nicht mitgenommen hat sollte das bei nächster Gelegenheit tun. Er beginnt zu schießen, dann wird er zäh und seine Knolle verschwindet.
  • Die vielen Blumen im bauerngarten sind aktuell schön anzusehen. Calendula und Kornblumen sind dabei erfahrungsgemäß eine kurze Freude und verblühen als erstes. Am längsten halten sich die Cosmeen, die aktuell noch unscheinbar die ersten Blüten tragen.
  • Doldenblütler wie Fenchel und Petersilie sind dieses Jahr allgemein sehr unterschiedlich geworden. Wenn sie nicht gut wachsen hat das meistens nichts damit zu tun, wie du sie pflegst. Probleme machen ihnen verschiedene pflanzenpathogene Nematoden, die die Wurzeln befallen.
  • Lauch und Zwiebel fängt an eine Stange bzw. eine Knolle anzusetzen, was uns freut.
  • Neuseeländer Spinat ist dieses Jahr sehr üppig. Wenn er scharf oder sauer schmeckt und die Zähne stumpf macht, kann das an einem hohen Oxalsäuregehalt liegen. Dann ist es besser noch einige Wochen zu warten, er sollte im Laufe der Saison dann milder werden.
  • Bohnen tragen Blüten und sollten wie die Zuckererbsen auch sehr regelmäßig abgeerntet werden. Solange die Kultur noch Blüten trägt, bilden sich weiter Früchte. Die Blütenbildung lässt oft nach, wenn viele Schoten ausreifen.
  • Das Kartoffellaub ist bisher überwiegend intakt, vereinzelt ist es bereits deutlich gezeichnet vom Kartoffelkäferfraß.

Dicke Bohnen und Gartenbohnen

Wir wurden dieses Jahr öfter angesprochen, warum die Bohnen dieses Jahr zum Teil ganz anders aussehen. Inzwischen haben wir uns die Sache angeschaut und sind zu folgendem Schluss gekommen: Da wo Buschbohnen stehen sollten, wachsen zum Teil Dicke Bohnen. Wir können uns auch nicht erklären, wie das passiert ist, aber irgendwie muss etwas von dem Dicke Bohnen Saatgut in die Buschbohnengläser gelangt sein. Wir bitten das zu entschuldigen. Die gute Nachricht ist: Dicke Bohnen sind auch Essbar, allerdings ohne Schote.

Kohlköpfe und deren Ende

Den Kohlköpfen geht es an den Kragen. Diese Woche Sonntag den 03.07. endet im bauerngarten die Kohldeadline. Alle Kreuzblütler wie Radieschen, Weißkohl und Rucola müssen dann aus den Beeten raus. Dabei ist es wichtig, dass du die Wurzeln mit einem Spaten ausbuddelst und in die dafür vorgesehenen Kohlkomposte bringst.

Die Weißkohls haben sich sehr unterschiedlich entwickelt. In Pankow sind sie so schön wie seit 8 Jahren nicht mehr, was uns Hoffnung macht, dass unsere Eindämmungsstrategie für die Kohlhernie sich bewährt.

Im bauerngarten Mette hingegen sind viele Weißkohpflanzen sehr klein geblieben und haben kaum einen Kopf angesetzt. Hoffentlich wird der Grünkohl dort besser.

Mangoldfreunde

gut, man kann es so nicht riechen, aber schick aussehen tut’s schon, oder?

Den allwöchentliche Blogbeitrag der Mangoldfreunde aus Pankow mit farbenfrohen Eindrücken & Neuigkeiten zu Neuseeländerspinat, Kohl und Kohlhernie ließt du hier:

Klick –> Blogbeitrag Mangoldfreunde Pankow

Wünsche und Anmerkungen

Nur eine: wir nehmen diese Woche die Stangenbohne und Edamame aus den Saatgutgläsern.

Termine

Kohldeadline: Sonntag, der 03.07.