Langer Tag der Stadtnatur

war an diesem Wochenende, also ein wahrlich langer Tag … Schon am Samstag sahen wir am Eingang Besucher stehen, die offensichtlich an einer der vielen Veranstaltungen dazu im Park teilnehmen wollten und darauf warteten, abgeholt zu werden (oder debattierten, ob es nun der richtige Treffpunkt war, das konnten wir beim Vorbeifahren nicht so richtig feststellen).

Der Treffpunkt unserer Führung am Sonntag war mit Eingang bauerngarten jedenfalls gut gewählt. Da zur vereinbarten Zeit noch nicht alle von den angemeldeten Teilnehmern angekommen waren, konnten wir im wohltuenden Schatten der Kirschbäume sowohl auf die Nachzügler warten als auch schon beginnen, über unsere bauerngärten und die Idee, die dahinter steht, zu berichten. Ein nette Randgeschichte ergab sich dadurch ebenfalls: Eine vorbeikommende Besucherin hörte kurz, dass es um den bauerngarten ging und fragte freundlich, ob sie zuhören dürfe, das würde sie interessieren. Nachdem wir dann kurz zur Zukunft des Standorts Pankow – sieht gut aus – gesprochen hatten, brach sie glücklich wieder auf. Sie hatte nämlich die Thematik in der Presse verfolgt und war sehr erleichtert, dass wir höchstwahrscheinlich dem Park erhalten bleiben. Das war ihr wichtig gewesen. Wenn das mal nicht ein tolles spontanes Feedback für die Kreise ist …

Mittlerweile hatte auch die letzte Teilnehmerin den Weg gefunden (und eine für den Bienenworkshop auf den richtigen Weg geschickt worden). Damit konnten wir – perfekt im Zeitplan – zur praktischen Anschauung in der Parzelle übergehen. Was wächst wo und warum und welches System steckt dahinter? Alle hörten wirklich arg interessiert zu, stellten kluge Fragen und freuten sich über ein kleines Rucolasträusschen zum Abschluss. Wir wiederum freuten uns sehr über ihr Lob und Dankeschön für unsere kleine Führung…

Nach einer kurzen Pause im Schatten ging es passend zum Thema fast nahtlos weiter: Beim Rundgang über unser Tortenstück lag in Sichtnähe ja praktischerweise gleich ein Stück, welches anschaulich demonstrierte, wie es aussieht, wenn man nicht regelmäßig Zeit zum „beackern“ findet und das Beikraut die Herrschaft übernimmt. Diese Mitgärtnerin hatte sich nun endlich ein wenig Luft freischaufeln können, um sich darum zu kümmern. Und ihre Parzelle hatte den Job als Vergleichsobjekt ja super erledigt: Da fassten wir gerne mit an. Zu dritt ging es dann dementsprechend flott voran und machte mindestens dreimal so viel Spaß.

Und wie schaut es bei uns aus?

Zucchini und Kürbis haben sich – wie angekündigt –  endlich gerappelt und wachsen eifrig. Die Tomaten schießen zwar noch nicht wirklich, haben aber dafür einen regelrechten Stamm bekommen

Da können wir das Gerüst wohl bald abbauen.

Den grünen Salanova Salat haben wir dieses Jahr irgendwie verpasst: von „ kann ruhig noch ein bisschen“ bis zu „der is hin“ ging es dann leider doch sehr fix. Als wären wir blutige Anfänger in diesen Dingen …

Also an alle der Tipp: nicht zu lange warten, vor allem, da ja diese Woche schon Nachschub kommt. Auch bei der Petersilie sollte man evtl. schnell noch ernten, nach einem fulminanten Start bekommt sie jetzt doch wieder gelbe Blätter …

Die Erbsen wiederum sehen weiterhin einfach nur prächtig aus und die ersten zarten Schoten hängen schon:

Jedoch mussten wir Erbsen und Feuerbohnen jetzt erstmal entwirren, weil die Erbsen natürlich zu den Stangen der Feuerbohnen wachsen und die Feuerbohnen zum Gerüst der Erbsen und beide zusammen halten sich gern an den Kartoffeln fest:


Links Erbsen, in der Mitte Feuerbohnen und rechts Kartoffeln

Die Kartoffeln wiederum sind dies Jahr absolut gut im Ignorieren der Kartoffelkäfer, welche zwar fröhlich im grünen Dickicht rumturnen und auch fleißig Eier legen:

aber irgendwie nicht gegen diese grüne Wand ankommen, die hoffentlich noch lange so stramm und hoch steht:

Was noch?
Bei der Vorbereitung der Führung haben wir ein bisschen in den Nachlesen der Workshops geblättert und mal wieder festgestellt, was das für wunderbare Wissensschätze sind …