Pflanzenernährung und Düngen. Am Sonntag kam wieder Maria vom Gärtnerinnenhof zu uns, um den Workshop darüber zu halten. Sie sprach schon letztes Jahr so mitreissend über dieses Thema, dass wir sehr ausführlich davon berichtet hatten (nachzulesen hier: Selbst der Boden schien zu lauschen)
Jedoch sind die Workshop‘s ja jedesmal ein bisschen anders und immer gibt es neue interessante Dinge zu erfahren, von denen man so noch nicht gehört hat. Zum Beispiel lernten wir diesmal einen faszinierenden Aspekt im Zusammenhang mit der Überversorgung der Pflanze mit Stickstoff kennen. Dazu doch noch einmal ein wenig Basiswissen: bei der Aufnahme von Nährstoffen durch Transpiration kann die Pflanze das nicht wirklich kontrollieren, weil es schlichtweg ein physikalischer Prozess ist. (Wir erinnern uns: bei der Transpiration entsteht durch Verdunstung über die Blätter in den Pflanzengefäßen ein Sog, mit dem wasserlösliches Nährstoffe über die Wurzeln, nun ja „reingesogen“ werden.) Das kann dann eben dazu führen, dass zu viel von einem Nährstoff – in unserem Fall Stickstoff – in die Pflanze gelangt, wenn davon große Mengen wasserlöslich im Boden vorhanden sind. Dieses Zuviel ist gar nicht gut für die Pflanzen und – jetzt wird es ein wenig spooky – man sieht diesen Stickstoffüberschuss in den Pflanzen, wenn man sie mit Infrarot betrachtet. Und Insekten können das ebenfalls sehen. Sie brauchen also nur aufmerksam umherzuspähen und fliegen dann zielsicher die Pflanzen an, denen es gerade nicht so gut geht (allerdings eher nicht in helfender Absicht, leider). Diese mit Argusaugen über und durch die Parzellen streifenden Burschen sollten man im Sinn haben, wenn es ans Düngen geht: lieber zu wenig als zu viel, egal, welchen Dünger man nimmt.
Keine Ahnung, warum uns grad jetzt unser Kürbis in den Sinn kommt, vielleicht, weil er im Moment nicht den Eindruck erweckt, als hätte er zu wenig oder zu viel von Irgendwas: aus dem schüchtern-durch-die-Blumen-Schmulen vom letzten Mal ist innerhalb einer Woche ein rotzfreches Durchbrechen geworden:
So geht das nicht! Wir haben seine vorwitzigen Ranken wieder zurück ins Beet verfrachtet und ihm dabei erklärt, dass hinter den Blumen das Revier des Rasenmähers beginnt, hoffentlich merkt er sich das… Bei den Tomaten hat er sich auch breit gemacht, die halten jedoch ganz taff dagegen. Allerdings mussten wir unser kleines Ausgeizexperiment bei ihnen – also den Tomaten – abbrechen. Geplant war ja, eine Pflanze richtig kräftig auszugeizen – sprich auch dickere Seitentriebe entfernen – und die andere eher moderat. Eine luftig, eine kuschlig, mal gucken, ob und wenn ja welchen Unterschied es macht. Leider haben sich im Dickicht der kuschligen Variante Kartoffelkäfer eine Außenstation eingerichtet:
Das war für uns dann doch Unterschied genug: Schluss mit Kuscheln, dies Jahr tragen sie beide luftig.
In unmittelbarer Nachbarschaft vom nicht zu bremsenden Kürbis steht auch die Zucchini, welche sich ebenfalls ganz toll gegen ihn behauptet und uns richtig feine Früchte schenkt.
Da wurden die Satteltaschen proppevoll, kam doch der letzte Kohl ebenfalls rein. Trotzdem haben wir auch schon mal einen Lauch geerntet. Sonst lassen wir ihn ja immer ziemlich lange stehen, obwohl er ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht wirklich besser wird. Zu Beginn der Saison hatte er zudem wieder reichlich Besuch von dem wunderhübschen Lilienhähnchen. Die Folgen verwachsen sich zwar ganz gut, aber ein bisschen leidet seine Kondition schon drunter. Also rein in die bunte Gemüsepfanne, genau wie ein Blatt vom leuchtenden Mangold:
Was noch?
Am Sonntagnachmittag gab es noch ein Dilemma mit dem Wasseranschluss. Leider waren wir da schon wieder unterwegs und haben es erst später erfahren … Aber Mareike und Ninja waren vor Ort und haben sich tatkräftig drum gekümmert. Vielen Dank!
Was noch noch?
Wir haben die ersten Böhnchen gesichtet und sind arg gespannt, wie sie nächste Woche aussehen werden: