war diesmal im Botanischen Volkspark und nicht nur vom bauerngarten sondern von allen Akteuren im Park. Ähnlich wie bei der Saisoneröffnung standen überall kleine bunte Stände mit Infomaterial, Getränken und Kuchen, es gab Schauspinnen – sehr interessant – und an der geologischen Wand Spaziergänge. Und genau wie „damals“ gab es eine Podiumsdiskussion mit Mitgliedern der verschiedenen Fraktionen vom Bezirk, die im Beirat für den Volkspark tätig sind und den Menschen, die im Volkspark die verschiedenen Projekte betreiben. Weil: leider ist immer noch nicht klar, wie es mit unserem Kleinod im Norden von Berlin weitergehen wird. Dementsprechend wurde die Diskussion im Verlauf auch ein wenig lebhafter als im Mai. Immerhin waren seitdem ein paar Monate vergangen und die erneute – mündliche – Zusage, alle Akteure können bleiben, hat mittlerweile nicht mehr so ganz den Charme vom Frühling, wenn besagte Akteure immer noch ohne Verträge sind … Aber hey, genau für solch einen regen Austausch sind doch eigentlich Diskussionsrunden da. Und abgesehen von der vorerst noch unklaren Situation darf man einfach nicht vergessen, dass Mensch allgemein schon bedeutend dünnhäutiger geworden ist in diesem merkwürdigen Jahr …. Das Verhältnis zwischen den Akteuren Volkspark und dem Bezirksamt ist an sich ja freundlich, wie Max und auch Benny vom Weltacker öfters erwähnten und genau so war dann auch das Schlusswort. Immerhin wollen doch alle, die da vorne saßen, das Gleiche: das es weitergeht mit dem Volkspark. Auch wir sind da wohlgemut ….
Trotzdem tat es nach so viel Politikersprech erstmal ganz gut, kurz den Wolken beim majestätischen Vorüberziehen zuzuschauen und sich schon ein bisschen darüber zu freuen, dass sie genau das taten: Vorüberziehen.
Später am Nachmittag grüsste dann zwar noch mal ein leichtes Grollen hierüber, aber die Sonne blieb uns den ganzen Tag hold. Der Regen kam erst am nächsten Tag, aber dazu später. Noch sind wir beim Samstag und stehen mit anderen Bauerngärtner zusammen, werten das Gehörte aus, Dieter spielt mit seiner Band Jazz Woltaire wunderschön auf:
Und auch die zauberhaft bunten Erntekörbe einer lieben Mitgärtnerin taten einfach der Seele gut:
Ein kleines Theaterstück wurde ebenfalls aufgeführt (welches wir allerdings nicht gesehen haben, sorry), es war also ein bunter Nachmittag. Später zogen wir noch schwatzend mit Mitgärtnern zu unserer Parzelle und ernteten rasch das Abendbrot.
Am Sonntag waren wir dann fast allein bei unseren Kreisen und hatten somit Zeit und Muße, das unglaublich schnelle Austreiben der Zwischenfrüchte zu bewundern:
Und auch ihr emsiges Weiterwachsen:
Immer wieder erfrischt von ein paar Regentropfen sammelten wir Tomaten, Kartoffeln und Möhren ein und wieder einen Schwung Salat:
Den Spinat haben wir nun auch mitgenommen: da wächst nichts mehr groß außer den Blütenansätzen … also gibt es ihn als aromatische Ergänzung zum Salat.
Bei unseren Herbst-Buschbohnen stehen wir vor einem kleinen Rätsel: Die Pflanzen sind zwar groß und schick, auch Blüten sind dran aber Früchte doch eher verhalten. Ob es daran liegt, dass sie direkt zu Füßen der Feuerbohne stehen und die Sumsen eher die leuchtend roten Blüten dieser anfliegen und die blasshübschen eine Etage tiefer übersehen? Keine Ahnung, aber als Erklärung gefällt es uns erstmal ganz gut …
Was noch?
Am Samstag waren wohl auch unsere kleinen Pelzdinger ziemlich aufgeregt ob des großen Festes. Eines turnte im Kürbisfeld herum und fühlte sich von unserer Zucchini ganz gut versteckt, aber der kleine dicke Hintern lugte doch hervor:
Und auch von anderen Kreisen kam immer wieder der Ruf: Da war eben eine Maus!
Diese ungewöhnliche Aktivität hatte sich anscheinend rumgesprochen, denn am Sonntag konnten wir einen stattlichen gelben Kater beim Schlendern durch die Kreise beobachten, der dann irgendwann mit stolz gewellter Brust und einer Maus im Maul über den Zaun zurück nach Hause turnte …