summten wir leise vor uns ihn, als wir am Samstag zu unserer Parzelle kamen. In erster Linie, um nicht auf den letzten Metern zu vergessen, dass dieses Wochenende Kohldeadline war. Doch überhaupt war uns sehr vergnügt ums Herz: nach monatelangem Bangen und ständigem Vertrösten konnte der bauerngarten nun endlich am Donnerstag die Verträge mit dem Bezirksamt abschließen! Die Freude ist riesig und der Erleichterung enorm (hier stellt Euch bitte einen Freudentanz Eurer Wahl vor.) Selbst die kleinen Pelzdinger hüpften am Samstag regelrecht durch die Beete: Juchu, das Schlemmen geht weiter!
Bei soll viel geballter Freude kam dann sogar die Sonne hervor und strahlte unser Tagesziel an:
Auch wenn es schwerfiel, bevor sich die Sporen einer eventuellen Kohlhernie verbreiten können, müssen diese prächtigen – und dazu noch bunten! – Exemplare raus aus der Erde.
Die Blätter entfernten wir an Ort und Stelle und kurze Zeit später sah es dann so aus:
Beim anschließenden Wurzelausbuddeln – ganz ganz vorsichtig! – kamen nur vereinzelt ein paar Wucherungen zum Vorschein:
Die strenge Disziplin in Sachen Kreuzblütler zahlt sich somit super aus und trägt darüber hinaus auch noch reichlich Früchte:
Dann war da noch die fast vergessene Reihe roter Kartoffeln hinter den Feuerbohnen … die scheinbar so gut versteckt war, dass selbst kleine Mitesser nicht den Weg dorthin gefunden haben, sehr zu unserer Freude:
Da auch die letzten Kürbisse nun daheim weiterreifen sollen, waren wir diesmal ausnahmsweise mit einem Auto da und transportierten unsere stolze Ernte ganz stilecht dorthin:
So ein Berg Grünkohl wird dann doch erstaunlich schnell schlaff und möchte bitte gerne schnell verarbeitet werden. Daher ging es zu Hause fröhlich weiter mit Putzen und Einkochen … Als Belohnung gab es abends (sehr spät abends) Grünkohl mal ganz anders: nur kurz in der Pfanne mit Knoblauch und Chili scharf anbraten, dazu eine Handvoll Nudeln und darüber Pecorino und geröstete Pinienkerne gestreut:
Einfach phänomenal! Und das nicht nur nach einem langen Tag. Falls jemand noch frischen Grünkohl im Kühlschrank hat: unbedingt ausprobieren, es schmeckt wirklich wirklich gut ..
Stand der Samstag im Zeichen des Kohls, so waren am Sonntag die Feuerbohnen Thema. Doch zuerst stolperten wir regelrecht über unseren Mangold: was war denn hier passiert?
Gestern stand er noch ganz manierlich am Wegesrand, plötzlich liegt er danieder … schon komisch. Ob die Wurzeln nun weggefault oder durchgebissen wurden, konnten wir nicht so richtig feststellen. Allerdings rechnen wir ihm hoch an, dass er bis fast ganz zum Schluss tapfer durchgehalten hat.
Unsere Feuerbohne würde ja auch gern bis zum Ende bleiben (und wahrscheinlich noch darüber hinaus). Da aber das Resteplündern am nächsten Samstag echt früh anfängt und wir unter der Woche nicht zum Feld kommen, konnten wir ihr diesen Gefallen leider nicht tun. Ein letztes Foto im Stehen:
Und dann eifriges Pulen am Feldrand. Dies Jahr hat sie noch ungewohnt viele grüne Schoten und erstaunlich wenig ausgereifte, daher haben wir nun zum ersten Mal auch die grünen ausgepellt. Vielleicht trocknen sie ja auch schon in diesem Stadium. Schick sehen sie allemal aus:
Tja, auch wenn wir uns dabei ausgiebig Zeit ließen, irgendwann waren alle Bohne befreit, die Beete mit dem Laub beglückt und somit der letzte „normale“ Feldtag fast zu Ende: da lag schon ein bisschen Schnief in der Luft … aber hey: es geht ja nächste Saison weiter!
Was noch?
Am Samstag fragte uns eine liebe Mitgärtnerin nach dieser Pflanze, die sich uneingeladen auf einem ihrer Beete breitgemacht hatte:
Auch bei uns steht sie im Blumenbeet und da wir erschreckend oft nicht mehr auf den Namen kommen, hier nun mal schwarz auf weiss: Es ist Schwarzer Nachtschatten und gehört – wie der Name schon sagt (warum vergessen wir denn dann bloß immer wieder?) – zu den Nachtschattengewächsen. Wirklich hübsch, leider giftig.