Gartentelegramm 10/2023

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

mit einem Hauch von Frühling beginnt die diesjährige bauerngarten-Saison, auch wenn man dem Sonnenschein noch immer nicht ganz trauen mag. Die nasse Witterung hat uns die letzten Wochen bei den Themen Bodenbearbeitung und Aussaat einige Kopfschmerzen bereitet, für das Ankommen der Pflanzen hat sie allerdings auch Wunder bewirkt – die Radieschen schauen fröhlich aus ihren Säreihen, die ersten Hasenohren der Möhrenblätter luschern hervor und der grün-rote Salatstreifen leuchtet einem feierlich entgegen. In diesem Telegramm wollten wir noch ein paar Bilder zur Saisoneröffnung schicken, Dir einen aktuellen Blick in das Parzellengeschehen und das Phänomen Mulch ermöglichen und eine Erklärung für die unterschiedlichen Kohlbeete liefern.

Es grüßen,

Emma und Max für das bauerngarten-Team

Parzellenrundschau

• Die Jungpflanzen entwickeln sich gut in den Parzellen und sind angekommen.
• Das Beikraut hat mit der Aufholjagd begonnen. Idealerweise solltest du die Parzelle einmal in der Woche durchhacken, so regulierst du Beikraut am Besten. Den Bereich um die Jungpflanzen und Sähreihen sparst du dabei natürlich aus.
• Die Radieschenreihen sind wie immer die ersten – in Pankow sprießen sie schon freudig in den inneren Beeten hervor, an den anderen Standorten ziehen sie nach.
• Auch die Pastinaken schauen hier und dort hervor – sie haben eine etwas längere Keimdauer, falls es also bei Dir noch nicht so weit sein sollte, hab etwas Geduld.
• Die Möhren kommen langsam auch, wer Probleme hat sie von den Beikräutern zu unterscheiden schaut am besten im Säkulturen-Workshop vorbei oder informiert sich bei den Tutor*innen.
• Mais und Erbse: Wie bereits erwähnt war die Aussaat bei dem durchtränkten Boden schwierig, in Kombination damit, dass es noch ziemlich kühl ist, haben einige der Samen noch immer zu kämpfen. Wenn erst einige wenige Blätter sich zeigen, hab noch Geduld! Gib den Kulturen noch bis Ende nächster Woche um zu definieren, wo Lücken im Bestand sind.

Mulchparty

Wie Dir sicherlich aufgefallen ist, sind die Wechselkreise im bauerngarten mit einer Zwischenfrucht bewachsen – unserem Winterroggen. Der wird von den Standortpflegern innerhalb der nächsten Wochen abgemäht und eignet sich hervorragend als Mulchmaterial. Dort sind erfahrungsgemäß wenig Beikrautsamen enthalten – im Gegensatz zum Wiesenschnitt. Geplant ist es, die Wechselkreise an den Gartenarbeitstagen (Dienstag oder Mittwoch den 16./17.05.) zu mähen. Das Mulchmaterial liegt dann eine Woche in den Kreisen. Was ihr nicht in die Parzellen tragt, wird von den Traktoren in der folgenden Woche eingearbeitet.

Für Neugärtner*innen: Mulchen Bedeutet im Gartenbau, dass wir den Boden mit einer Schicht organischer Substanz bedecken, ähnlich wie im Wald. Diese Schicht beschattet den Boden, trägt Nährstoffe in den Boden ein, fördert Regenwürmer und anderes nützliches Getier und unterdrückt im Idealfall Samenbeikräuter beim Keimen.

Weiterlesen zum Thema Mulch, klick  –> Was bringt Mulch?

Welche andere Möglichkeit findest du dieses Jahr an den Standorten, um Mulchmaterial zu finden?

• In Pankow ist die Wiese im bauerngarten eher klein. Hier liefern die Nachbarn regelmäßig Wiesenschnitt und kippen ihn in großen Haufen neben den Eingangstoren über den Zaun. Gerade gestern wurde dort ein großer Haufen gesichtet.
• In Ahrensfelde und Mette ist die Wiese sehr ergiebig. An beiden Standorten wird i.d.R. Dienstags gemäht, hier kannst du mit Rechen und Schubkarre reichlich Mulchmaterial einsammeln.
• In den Havelmathen ist die Mulchlage traditionell eher schwierig. Die Wiese innerhab des Zauns ist überschaubar und bisher gibt es dort keine Kooperation mit einem Nachbarn. Unter der Kastanie liegt ein Misthaufen, der aber schon zu verrottet ist um als Mulchmaterial verwendet zu werden.

Saisoneröffnungsrückschau

Die Saisoneröffnung liegt nun einige Tage zurück und wir hoffen, dass du – egal ob Alt- oder Neugärtner*in – einen guten Start hattest. Anhand der Bildergalerie weiter unten kann man sehr gut den Wetterunterschied zwischen Samstag und Sonntag festmachen. Danke an alle, die dabei waren!

Zwei wichtige Punkte wollten wir noch mal benennen, da sie bei manchen in der Eröffnung untergegangen sind, beide betreffen den Randbereich vom Kreis:

• Bitte halte die Wiese um den Kreis, insbesondere an den Krachtagen, frei von Rankhilfen und sonstigem. Sonst müssen die Standortpfleger immer wieder vom Trecker steigen, um Material aus dem Weg zu räumen, oder fahren gegebenenfalls versehentlich drüber.
• Wenn es ums Hacken vom Blumenbeet geht, bitte vergewissere Dich bis wohin dein Beet geht, nutze hierfür die Bambusstäbchen die Deinen Parzellenrand markieren. Es sollte nicht zu weit in die Wiese gehackt werden – hier sind Grassamen ausgesät. Wenn du versehentlich doch zu weit in die Wiese gehackt hast, stellen wir ab dem Säkulturenworkshop am Wochenende Grassamen bereit, dass eventuelle Wiesenlücken wieder eingesät werden können.

Das Kreuzblütler-Beet

Wie zur Saisoneröffnung erwähnt gibt es im äußeren Kreuzblütlerbeet einige Abweichungen vom Beetplan. Leider hatten wir in der Pflanzzeit größere Ausfälle bei den Kohllieferungen und mussten dementsprechend an manchen Standorten mit Ersatzkulturen ausgleichen.

Die Rucola sollten überall wie im Beetplan sein. Kohlabweichungen sind folgende (pro kleine Parzelle):

• In Pankow gibt es 4 statt 5 Weißkohl.
• In Ahrensfelde gibt es 4 statt 5 Weißkohl.
• In Mette gibt es 3 Weißkohl und einen 3er Verbund aus Kohlrabi.
• In Havelmathen gibt es 4 Weißkohl und einen Asiasalat.

Wir haben versucht so schnell wie möglich in der Pflanzzeit zu reagieren und hoffen, die kleinen Pflänzchen nutzen den Platz um Dir noch größere Kohlköpfe zu bescheren.

Mangoldfreunde & Saisoneröffnung

Auch diese Saison bloggen die Mangoldfreunde Daniel und Regine wieder zu ihrer Parzelle in Pankow. Viel Freude beim Lesen wünschen wir und danke an Regine und Daniel für die spannenden Einblicke:

Klick zum bauerngarten-Blogbeitrag der Mangoldfreunde –> Wenn den Wolken Freudentränen kommen …

Wünsche und Anmerkungen

Willkommen zur Rubrik Wünsche und Anmerkungen, wo jede Saison Aktuelles geteilt wird – vom Team, Bauerngärtner*innen, Verpächter*innen und Nachbar*innen.

• Wenn du Mitgärtnernde hast, die auch das Gartentelegramm bekommen sollen, kannst du als Parzellenbucher*in sie hier eintragen. (du musst dafür eingelogged sein.)
• Eine Pankow-Gärtnerin wünscht sich, dass man alte Schnüre zu Saisonende beim Abbau oder auch jetzt beim Aufbau der Rankhilfen von den Holzstecken entfernt, mitnimmt und im Müll entsorgt, damit sich nicht Vögel darin verheddern.
• Es gibt aus unterschiedlichen Gründen keine Mülleimer an den Standorten, der Wunsch vom Team ist, dass jeglicher Müll selbst mitgenommen und entsorgt wird.
• Ein kleines Extra-Danke an die Tutor*innen und die gemeinschaft@ die alle möglichen Anliegen und Fragen auffangen und für einen fruchtbareren Austausch auf dem Acker sorgen. :-)
• Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Gründüngung funktioniert und der Winterroggen die Beikräuter so unterdrückt hat, wie wir es uns gewünscht haben.

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