Gartentelegramm 22/2023

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

noch schnell ein Parzellenbesuch vor dem Urlaub? Oder schon wieder zurück und den Kühlschrank wieder füllen mit frischem Gartengemüse? Oder am Strand sich darüber freuen, dass die Urlaubsvertretung mal einen Salat nach Hause nimmt? Ganz egal, so oder so gibt es auf dem Acker einiges zu tun und natürlich auch zu essen. Die letzte Jungpflanzenlieferung steht vor der Tür (Düngemengen weiter unten), es gibt einen kleinen Infobeitrag zu Kartoffelernte, einen Aufruf um dem Verein einen Steuerberater zu besorgen und ein paar Infos zum Thema Mehltau.

Gutes Lesen wünscht

Emma für das bauerngarten-Team

Parzellenrundschau

  • Die Paprikapflanzen haben für ihre überschaubare Größe mal wieder überraschend viele schöne Früchte, die so langsam am röteln sind.
  • Möhren wachsen weiter bis sie den Wühlmäusen verfallen oder das Laub sich beginnt einzufärben – hier kann die Ernte langsam beginnen. (Kleiner Tipp: ‚dreckig‘ und ohne Möhrengrün halten sie sich am besten).
  • Die Kürbisfrüchte reifen. Wenn der Strunk verkorkt und der Hokkaido dunkel-orange ist, ist der Kürbis lagerfähig. Man kann ihn auch etwas früher ernten, er sollte dann allerdings schneller verwertet werden.
  • Die neuen Pflänzchen aus der Julilieferung sind klein und leicht übersehbar, achte gut beim Hacken auf sie.
  • Der Mangold sollte weiter ‚verjüngt‘ werden, indem du die äußersten Stiele rausbrichst und verwertest. Äußere Blätter die nicht gut aussehen können zum Mulchen verwendet werden.
  • Auch Rote Bete kann weiter vereinzelt (also geerntet) werden. Rote Bete Blätter sind ebenfalls essbar und sehr gesund.
  • Es ist Zeit – bei den Kartoffeln kann nun vorsichtig gebuddelt werden, lies weiter unten über Methode und Lagerung.

Kartoffeln – ernten, lagern, essen

Wenn das Laub der Kartoffeln überwiegend sehr braun und schon großenteils abgestorben ist, passiert noch einiges unter der Erde. Die Schale der Kartoffelknollen härtet aus und sie werden richtig lagerfähig. Je nachdem, wie hoch die Risikobereitschaft und die Lager- und Verzehrmöglichkeiten sind, wäre der optimale Zeitpunkt der Ernte um die Kartoffeln zu lagern, zwei Wochen nachdem das Laub abgestorben ist.
Optimal heißt dabei: dunkel, luftig und bei niedriger Temperatur von 3-4 °C in Holzkisten. Achtung! Nicht in den Kühlschrank, da ist es zu feucht! Da kaum ein Stadtbewohner einen kühlen und trockenen Erdkeller zur Verfügung hat, müssen wir uns etwas anderes überlegen: Solange keine Wühlmäuse in Sicht sind, ist die Kartoffel auf dem Acker wesentlich besser aufgehoben als im Küchenschrank. Wer nun wöchentlich die Ernte von ein paar wenigen Pflanzen mitnimmt, kann mit etwas Glück noch bis kurz vor Resteplündern Kartoffeln ernten.
Es gibt natürlich auch den guten Mittelweg: Alle zwei Wochen Kartoffeln vom Acker mitnehmen, einen Teil für die Wühlmäuse belassen und den Rest dann Anfang September in die dunkle, kühle Speisekammer verfrachten.

Übrigens, die gelbe Sorte ist dieses Jahr die Allians, die rote Laura der letzten Jahre ist gleichgeblieben. Wir freuen uns beim Ende der Saison über Feedback zur Allians!

Steuerberatung für den bauerngarten-Verein

Der Freundeskreis bauerngarten – Verein für Urbane Agrarkultur sucht kurzfristig, idealer Weise bis Mitte August, eine fachkundige Steuerberatung im Bereich Vereinssteuerrecht. Wenn jemand eine Empfehlung für uns hat, freuen wir uns über eine Mail an mvg@bauerngarten.net.

Die letzte Jungpflanzenlieferung

In der nächsten Woche (am 1. und 2. August) kommen die nächsten Jungpflanzen; die Augustlieferung ist unsere letzte für die Saison.

Geliefert werden Feldsalat, Spinat, Grünkohl und grüner Eichblattsalat.

Auch dieses Mal freuen sich die neuen Pflänzchen über Dünger und auch hier ist Vorsicht geboten: Bei Dünger gilt nicht je mehr desto besser! Bei Überdüngung können betroffene Pflanzen für den Menschen giftige Stoffe einlagern. Düngemengen für die August-Neuankömmlinge:

  • Feldsalat 5 ml/Pflanze
  • Spinat 10 ml/Pflanze
  • Grünkohl 40 ml/Pflanze
  • Eichblatt-Salat 25 ml/Pflanze

Die Mengenangaben von wie viele Pflanzen pro Parzelle und Empfehlungen, wo sie hingesetzt werden sollten, findest du wie immer auf den Jungpflanzenschildern.

Mehltau: Was ist das das an meinem Blatt?

Mit dem baldigen Anbruch des Augusts haben wir noch 3 Monate bauerngarten-Saison. Auch wenn in dieser Zeit noch einiges in den Parzellen passiert, beruhigt sich das Pflanzenwachstum erfahrungsgemäß etwas und mit der Erntezeit werden welkende Blätter vielerorts sichtbar.

Dabei sind Mehltaupilze eine Gruppe von Pilzerregern, die witterungsabhängig unterschiedlich stark im Laufe des Augusts im bauerngarten präsenter werden. Sie sind neben der Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln und Tomaten und den Spinnenmilben an Gurken die häufigste Ursache dafür, dass Blätter und schließlich ganze Pflanzen absterben. Dabei spielt vor allem das Alter der Pflanzen eine Rolle, sowie auch die Genetik der einzelnen Pflanzen. Verblüffend ist es jedes Jahr von Neuem, dass einzelne Zucchinis bereits komplett weiß bemehlt ihre letzten Früchte tragen, während andere Pflanzen in direkter Nachbarschaft unermüdlich weiterwachsen.

Wichtig zu wissen ist, dass Mehltaupilze in hohem Maße wirtsspezifisch sind, also der Mehltau am Mangold keine Zucchinipflanze anstecken kann. Mehltaupilze sind nicht im besonderen Maße gefährlich für Menschen und befallen meist nur die Blätter, weniger die Früchte. Es sollte aber vermieden werden befallene Blätter zu verzehren, besonders der Mangold sollte im Herbst jung gehalten werden und befallene Blätter zum Mulchen verwendet werden, statt zum Essen.

Wünsche und Anmerkungen

Anmerkungen und Wünsche sind wichtig, aber Dankesagungen und Wertschätzung mindestens genauso, drum freuen wir uns um folgende Nachrichten:

  • Dagmar aus Kreis 2 in Mette möchte sich herzlich bei ihrer Krankheitsvertretung Denis und Marisa bedanken, die sich sehr engagiert um ihre Parzelle gekümmert haben während sie nicht in den Garten kommen konnte.
  • Annika aus Kreis 4 in Havelmathen möchte sich ebenfalls bedanken, hier bei ihrer Beetnachbarin Helena, die ihre Parzelle immer so vorbildlich pflegt, dass sie als Neugärtnernde sich die Saison über sehr gut daran orientieren konnte.

Termine

Havelmathen: Der Gartenarbeitstag Mittwoch wird ab dem 1.9. bis zur restlichen Saison auf den Freitag verschoben. Dies gilt nur für Havelmathen.

Jungpflanzenlieferung

  • Am Dienstag, den 1. August kommt in Mette und Ahrensfelde die nächste Jungpflanzenlieferung.
  • Am Mittwoch, den 2. August kommt in Havelmathen und Pankow die nächste Jungpflanzenlieferung.

Ackerkurs

Der Ackerkurs Zwischenfruchtanbau findet Anfang August statt.

  • Am Samstag den 5. August von 11:00 – 12:30 im bauerngarten Havelmathen.
  • Am Samstag den 5. August von 14:00 – 15:30 im bauerngarten Mette.
  • Am Sonntag den 6. August von 11:00 – 12:30 im bauerngarten Pankow.
  • Am Sonntag den 6. August von 13:30 – 15:00 im bauerngarten Ahrensfelde.

Tut-Stunden

  • Tut Stunde im bauerngarten Mette am Dienstag, den 1.8. von 17:30 bis 19:30 Uhr.
  • Tut Stunde im bauerngarten Havelmathen am Mittwoch, den 2.8. von 17:30 bis 19:30 Uhr.
  • Tut Stunde im bauerngarten Ahrensfelde am Dienstag, den 1.8. von 17:30 bis 19:30 Uhr.
  • Tut Stunde im bauerngarten Pankow am Mittwoch, den 2.8. von 17:30 bis 19:30 Uhr.

&

  • Tut Stunde im bauerngarten Mette am Samstag, den 5.8. von 15:30 bis 16:30 Uhr.
  • Tut Stunde im bauerngarten Havelmathen am Samstag, den 5.8. von 12:30 bis 13:30 Uhr.
  • Tut Stunde im bauerngarten Ahrensfelde am Sonntag, den 6.8. von 12:30 bis 13:30 Uhr.
  • Tut Stunde im bauerngarten Pankow am Sonntag, den 6.8. von 12:30 bis 13:30 Uhr.