Liebe Bauerngärtner*in,
die Tage werden länger, die Temperaturen muten schon fast hochsommerlich an. Die Beete in den Parzellen individualisieren sich zunehmend, die Säkulturen sind überwiegend zu sehen und es wird höchste Zeit für die erste Parzellenrundschau der Saison. Zudem erwartet Euch ein ausführlicher Beitrag zu Kürbissen und Infos zum Mulchen und zur Jungpflanzenlieferung nächste Woche.
Gärtnerische Grüße vom bauerngarten-Team, Theresa
Parzellenrundschau
Wo man hinschaut sprießt es in der Parzelle: Blumen, Rote Bete, Salate und Kohl haben sich gut erholt von den kalten Temperaturen. Nur der Lauch schaut noch etwas zerzaust aus, aber auch hier kommen schon neue dunkelgrüne Blätter.
In vielen Beeten sind die zwei Möhrenreihen nun gut erkennbar und sollten mindenstens mit Fingerjäten freigelegt werden. Das erfordert erst einmal gutes Identifizieren der zarten Möhrenpflänzchen (siehe auch die Säkulturen-Galerie in der letzten Nachlese). Je nachdem wie mutig man ist, kann mit einer Hacke immer von der Säreihe weggehackt werden und alles unerwünschte Beikraut in der Reihe dann mit den Fingern herausgejätet werden.
Alternativ auch zwischen den Reihen mit den Händen durchgehen. Es lohnt sich, immer wieder den Blick durch den Kreis über die Nachbarparzellen hinweg schweifen zu lassen. So kann die Sähreihe gut erkannt werden.
Falls sehr große Lücken (mehr als 50cm in der Reihe) durch weghacken oder andere Gegebenheiten entstanden sind, ist zu empfehlen, die ganze Reihe wegzuhacken und das Beet nach der 10 Punkte-Anleitung neu auszusäen. Einzelne Lücken nachsähen führt zu viel Chaos in der Reihe – wir raten dringlichst davon ab!
Die Radieschen erfreuen uns ja schon eine Weile in den Parzellen und können, je nach Standort sogar schon geertnet werden. Dazu die größten ( große Murmel) vorsichtig am grün aus der Erde ziehen. Die kleineren daneben wachsen dann bis zum nächsten Gartentag weiter. Wenn ihr gleich das Grün abdreht und zum Mulchen verwendet und die pinken Murmeln einmal wässert bevor ihr nach Hause fahrt, halten sie sich im Kühlschrank auch eine ganze Weile und bleiben knackig frisch. Wer das Grün auch gerne verwendet (je zarter desto schmackhafter) sollte es trotzdem entfernen und separat „lagern“. Die Pflanzen transpirieren über die Blätter und so wird der Knolle Stück für Stück Wasser entzogen und sie wird schrumpelig.
Der Spinat ist ebenfalls erntereif. Ihm behagen die warmen, hellen Tage sowieso nicht – daher mit dem Messer 2 cm überm Boden abschneiden, gut wässern und ab auf den Teller. Manche Pflanzen haben sehr eingerollte Blätter. Dort laben sich leider schon die Blattläuse auf der Blattunterseite. Sie sind für uns Menschen nicht giftig, unter Umständen aber nicht so schmackhaft. Wenn ihr die Blätter eine Weile ins Wasser legt und dann gründlich abspült, sollten sich die Tierchen aber entfernt haben.
Der Mais steht zweireihig gut sichtbar da. Ggf. können zu dicht stehende Pflanzen vorsichtig in entstandene Lücken umgepflanzt werden. Bitte auch hierzu die Säkulturen-Nachlese beachten!
Um auf viele Fragen und Unklarheiten noch einmal einzugehen: Die Zuckererbsen in Beet 5B haben wir gesät! Es handelt sich um eine Reihe direkt vor dem Kartoffeldamm. Sie keimen sehr unterschiedlich schnell und so kann es sein, dass du schon Pflänzchen findest, die fast beginnen zu ranken, während andere gerade ihre ersten Blätter aus der Erde strecken. Wer vor lauter eifrigem Kartoffel häufeln doch schon die Reihe mit der Harke erwischt hat, kann sich noch eine neue säen. Vorsicht: In dem Beet soll auch noch Platz für die Buschbohnen sein. Die müsst ihr selbst säen! Platz für mehr Buschbohnen oder auch Stangenbohnen oder auch noch mehr Zuckererbsen findet ihr auch noch in Beet 5A (ebenfalls ein Gänsefußgewächse/Hülsenfrüchte -Beet).
Der Platz vom abgeernteten Spinat kann ebenfalls genutzt werden.
Spätzünder unter den Säkulturen sind die Pastinaken. Sie sind ganz gemütlich unterwegs und strecken bisher nur an manchen Stellen ihre ersten Blätter aus der Erde. Habt Geduld!
Auch hier lohnt es sich aber, mindestens das Unkraut zwischen den Sähreihen vorsichtig mit den Fingern zu jäten, damit du nicht ganz den Überblick verlierst.
Und zu guter letzt: Rucola kann das erste Mal geschnitten werden: Mit dem Messer 2 cm überm Boden komplett abschneiden. wer das zeitnah macht, schafft noch eine zweite Ernte vor der ersten Kreuzblütler-Deadline.
Kürbis – gesät und gepflanzt
Manch eine*r hat es auf Schildern gesehen oder beim Säkulturen Workshop gehört – nun aber hier auch noch die Info im Gartentelegramm: Wir haben – wie in der letzten Saison – zusätzlich zum Pflanzkürbis (Hokkaido) einen Sortenversuch an Kürbissaatgut an jedem Standort bereitgestellt. Hier hast du die Auswahl zwischen Hokkaido, Butternut, Muskat- und Spaghettikürbis.
In eine große Parzelle pflanzst du 2 Hokkaido-Pflanzkürbisse und kannst Dir zusätzlich 2 Saatgutkörner nehmen.
In eine kleinen Parzelle pflanzst du 1 Hokkaido-Pflanzkürbis und kannst Dir zusätzlich 1 Saatgutkorn nehmen.
Beachte dabei die Pflanzenabstände, Kürbis rankt und braucht recht viel Platz. Hier noch ein paar Tipps zur Aussaat:
- Kürbissamen haben eine sehr hohe Keimfähigkeit. Praktisch jeder Samen wird eine Pflanze und das Saatgut ist sehr wertvoll.
Bild 1: 36 Kürbissamen für einen ganzen Kreis. Bild 2: Ein Kürbissamen für eine kleine Parzelle. - Die Samen kommen ca. 2 cm tief in den Boden. Im Bild 3 machen wir ein Säloch mit dem Zeigefinger. Den Samen im Loch andrücken, damit er Bodenschluss bekommt, das Loch auffüllen und wieder etwas andrücken (Bild 4).
- Markiere die Stelle wo Dein Samen liegt gut, z.B. mit einem Ring aus Mulch und einem Stecken (Bild 5).
- Die Pflanze sollte nach spätestens zwei Wochen zu sehen sein. Falls das nicht so ist, solltest du nachsäen.
Jungpflanzenlieferung: Das Fruchtgemüse kommt!
An den Gartenarbeitstagen kommende Woche kommt unsere Mai-Jungpflanzenlieferung in den bauerngarten-Standorten an. Die Liefertermine sind Dienstag 21.05. in Ahrensfelde und Mette, Mittwoch 22.05. in Havelmathen und Pankow. Freigegeben sind sie jeweils ab 18 Uhr. Bitte beachte die Angaben auf den Jungpflanzenschildern wie Stückzahl/Parzelle und das vorgesehene Beet zum Pflanzen. Die Pflanzen bleiben wie immer eine Woche am Standort stehen. Bitte nutz diese Zeit, um sie in den Boden zu bringen – es bekommt ihnen nicht gut, zu lange in den Pflanzkisten zu stehen. Wie wir mit etwaigen Restmengen verfahren, erfährst du kommende Woche, nachdem wir uns an allen Standorten einen Überblick verschafft haben.
- An allen Standorten gibt es begleitend zur Jungpflanzenlieferung eine Tutor*innenstunde. Von 17.30 bis 19.30 sind eure Tutor*innen für Dich vor Ort und helfen bei Fragen um die Jungpflanzenlieferung weiter.
- Wie immer findet am Wochenende nach der Jungpflanzenlieferung unser Workshop zu Fruchtgemüse statt. Dort üben wir das Bepflanzen der Beete.
- Nach dem Workshop erhältst du die Nachlese per Mail. Dort liest du Hintergründe zu der Frage, warum die Beete im bauerngarten so angeordnet sind wie sie sind und was die Fruchtgemüse-Pflanzen von Dir brauchen um gute Voraussetzungen für eine reiche Ernte zu haben.
Bitte beachtet, dass sich dadurch der Krachtag in Ahrensfelde und Mette um einen Tag nach vorne verlegt – also am Dienstag den 21.05. stattfindet.
Mulchmaterial
In Pankow und Havelmathen haben wir die Gründügung auf den Wechselkreisen runtergemulcht. Dort gibts nun super Material um die Parzelle zu mulchen. Schnapp Dir eine Harke, die Schubkarre oder große Eimer und los gehts!
In Ahrensfelde und Mette musst du Dich bzgl. Wechselkreise noch ein wenig gedulden. Dafür sind die Wiesen rund um die Kreise weiter und größer und werden regelmäßig gemäht. Wer also am Tag nach dem Krachtag kommt, kann sich ebenfalls mit einer Harke ausstatten und das Material für die Parzelle zusammenharken.
Die Fruchtgemüse-Beete, Kürbisbeet und Kohlgewächse lieben Mulch. Kartoffeldämme können ebenfalls gemulcht werden und die Wege sowieso. Vorsichtig sollte man bei den Möhren und zwischen den Zwiebeln sein. Da lieber etwas mehr Abstand halten.
Und zu guter Letzt…
… Max wünscht sich, dass mit Auto anreisende Mette-Gärtner*innen sich einen ausgefüllten Parkschein-Flyer hinter die Frontscheibe legen. du findest diese im Flyerhalter direkt vorne an den Schildern oder in der Werkzeughütte.
… Sylvestre und Konrad freuen sich über alle, die Ihre Stöcke für Rankhilfen wirklich innerhalb ihrer Parzelle aufbewahrt haben und erinnern alle anderen noch einmal daran, dass die Parzellengrenzen am Kreisrand bitte freizuhalten sind. Das Mähen wird sonst sehr mühsam.
Terminankündigung