Gartentelegramm 17/2024

Liebe Bauerngärtner*in,

aufgrund einer technischen Herausforderung, geht das Telegramm leider erst heute raus…
Ja, wir reden schon wieder über das Wetter. Wie du sicher schon weißt, hat es ja einen erheblichen Einfluss nicht nur auf das, was in den Kreisen wächst, aber darum geht es ja hier. In Großziethen sind am Freitag Vormittag Hagelkörner größer als 1€ Münzen heruntergekommen. Das hat den Mais ganz schön umgehauen. An den anderen Standorten ist teils auch starker Regen runtergekommen. Sei also vorbereitet, dass die Pflanzen sich teils erstmal von den Wassermassen erholen müssen oder umgeworfen wurden. Sie richten sich wieder auf! In diesem Gartentelegramm gibts wieder eine Parzellenrundschau mit Erntetipps, neue Termine für Parzellenunterstützung und eine Strategieänderung bei der Bekämpfung von Krankheiten in den Gänsefußgewächsen. Bitte beachtet auch die Termine am Ende des Telegramms.

Wir wünschen eine entspannte Woche und verbleiben mit gärtnerischen Grüße

Theresa, Max und das restliche bauerngarten-Team.

Parzellenrundschau

  • Die Blüten von Calendula, Tagetes, Cosmea und Löwenmäulchen sind essbar. Wer damit Salat und Desserts schmücken möchte sollte beim trocknen die Blütenblätter vom Strunk trennen, dann hält sich die Farbe besser. Schneidet ihr die Blumen am Stiel ca. 20 cm überm Boden in einer Blattachse ab, regeneriert sich die Pflanze und bald wachsen erneut Blüten.
  • Der Fenchel ist jetzt in den allermeisten Parzellen wirklich erntereif. Lasst es Euch schmecken! Bis bei der nächsten Lieferung neuer Fenchel kommt, kann in dem Beet auch ordentlich gemulcht werden. Da freut sich der Sellerie
  • Auch wenn wir in diesem Jahr noch ziemlich Glück haben uns sich wenige Kartoffelkäfer zeigen, lohnt sich das absammeln. Am besten geht ihr dazu auch über Eure Parzellengrenzen hinaus die Kartoffeln entlang. Am besten die gesammelten Larven und Käfer gleich in der Wiese zerdrücken.
  • Rucola und Weißkohl stehen zur Ernte bereit. Wer eine Rucola Pause braucht, schneide sie trotzdem gerne runter, dann wachsen die neuen Blätter zarter nach. Mehr zu dem Kreuzblütler-Beet im Beitrag zur Kohldeadline.
  • Die Kürbisse dürfen gerne Richtung Salat ranken. Aber halte sie etwas von Tomate und Co. fern, das wird den Fruchtgemüsen dann zu eng im Beet. Hast du schon die Fruchtansätze gesehen?
  • Dem Basilikum war es bisher zu nass: Die Blätter wurden schwarz und es starb fast ab. In der letzten Woche konnte man förmlich dabei zu sehen, wie es bei den steigenden Temperaturen an grünen Blättern zulegte. Starke Pflanze!
  • Gurken, Zucchini, Zuckererbsen und Buschbohnen erfreuen sich jetzt einer regelmäßigen Ernte, dann gibts auch kontinuierlich Nachschub.
  • Dill und Koriander werden geerntet, indem man das Kraut ca. 10 cm überm Boden komplett abschneidet. So gibts noch 2-3 weitere Schnitte.
  • Auch wenn die Wege immer schmaler werden, da sich viele Pflanzen dorthin neigen, auch sie müssen gepflegt werden um das unerwünschte Beikraut in Schach zu halten. Regelmäßig hacken oder, wenn genug Mulchmaterial vorhanden auch mal dort dick mulchen.
  • Salanova Salate werden nicht so groß wie die in den vorderen Beeten. Also gerne schon mit der Ernte beginnen, gerade wenn der Urlaub naht.

Schadschwellen und Bodengesundheit: Neues zu den Gänsefußgewächsen

in der Landwirtschaft spricht man von Schadschwelle, wenn man den Übergang zu wirtschaftlich sinnvoller Bekämpfung von Schaderregern, Krankheiten und Unkräutern angeben möchte. Bis dahin ist der (wirtschaftliche) Aufwand größer als der Ernteverlust. Flächenkompostierung ist im bauerngarten eine sehr essentielle Methode, Nährstoffe die durch die Ernte von Gemüse vom Acker getragen wird in den Boden zurückzuführen. Zudem schützen Mulchschichten vor Erosion und Spritzwasser vom Boden auf die Pflanze, wodurch häufig Pilzkrankheiten übertragen werden. Die vielen Pros und Contras zu Pflanzenkrankheiten die mal mehr mal weniger in verschiedenen Jahren auftreten müssen innerhalb dieser Kriterien abgewogen und bewegt werden. Der bisher sehr nasse Sommer hat vorallem in den Havelmathen Ramularia in den Gänsefußgewächsen gefördert. Die Blattfleckenkrankheit hat dort eine Schadschwelle überschritten, weshalb wir uns nun zum Strategiewechsel bei der Bekämpfung entschieden haben. Hierzu gibts ein Sondertelegramm Havelmathen. Für alle anderen Standorte gilt: Wenn Rote Bete oder Mangoldblätter wirklich stark gelbfleckig oder schon am Absterben sind, sollten die Blätter ebenfalls im „Kohl“kompost verkompostiert werden und nicht auf der Parzelle bleiben.
Wir bitten darum, es wirklich bei den stark befallenen Blättern zu belassen und die guten zu verspeisen und die leicht befallenen zu mulchen.

Kohldeadline

seit fast 10 Jahren entfernen wir die Kreuzblütlerwurzeln aus dem Acker nachdem wir einen starken Befall von Kohlhernie in Kohlrabi, Weißkohl und Co entdeckt haben. Eine konsequente Fruchtfolge und die wohl richtige Sortenwahl geben uns vorallem in diesem Jahr großen Grund zur Freude: Der Weißkohl bildet zum Großteil richtig tolle Köpfe, die Pflanzen sind gesund! Vielen Dank an dieser Stelle für Eure Mitarbeit!

Vorallem für alle, die neu dabei sind. Was bedeutet denn „Kohldeadline“? Zum Sonntag 14. Juli musst du Deine Kohlbeete abgeerntet haben. Für das Beet 4a bedeutet das: Rucolablätter und Weißkohlköpfe in den Erntekorb. Unappetitliche Blätter unter den Kürbis, Wurzeln ausgraben und in den Kohlkompost. Wer noch andere Kreuzblütler gepflanzt oder gesät hat (Radieschen, Kohlrabie, Kapuzinerkresse u.ä.) muss ebenso verfahren. Wurzeln in den Kohlkompost. Sonst nix! In Beet 4B sind dürfen die Jokerpflanzen (Süßkartoffel und Neuseeländer Spinat) bleiben. Nachgesäte Radieschen und andere Kreuzblütler müssen aber raus.
In der Woche nach der Kohldeadline werden wir vom Team durch die Kreise gehen und die nicht geernteten Wurzeln entfernen. Dann ist erstmal Anbaupause: Das Beet sollte regelmäßig gehackt und von Unkraut frei gehalten werden. Wenn vorhanden, kann auch eine dicke Mulchschicht aufgelegt werden. Im August kommt dann der Grünkohl ins Beet.

Arbeitseinsatz Nachbarschaftshilfe II

Wie wir im vorletzten Gartentelegramm berichteten fand Anfang Juni der erste Beikraut-Rupftag statt. Auch für Anfang Juli haben sich an jedem Standort eine Hand voll Bauerngärtner*innen zu einem Arbeitseinsatz verabredet, um Menschen, die mit Ihrer Parzelle Unterstützung benötigen unter die Arme zu greifen. Wenn ihr noch Kapazitäten frei habt, um Mitgärtnernde zu helfen oder selber Unterstützung benötigt, kommt gerne zu dem Termin vorbei.

  • Ahrensfelde der Freitag der 5. Juli um 17 Uhr
  • Havelmathen ist Samstag der 06. Juli, 10 Uhr
  • Mette Freitag der 5. Juli um 17 Uhr
  • Pankow Freitag der 5. Juli 17 Uhr

Und zu guter Letzt…

… Camilo hat in den Havelmathen einen kleinen Spatz aus einem Netz befreit. Bitte seid so gut und entfernt Eure grobmaschigen Netze von den Parzellen. Sie schaden mehr, als sie nutzen. Danke! Die zur Befreiung des Vogels genutzte Schere liegt am Parzellenschild von Camilo im Kreis 5. Danke an die Besitzer*innen.

… wer den merkwürdigen Beulenpilz an den Maisstengeln probieren möchte, findet mehr Informationen, auch zu Rezepten hier

… die nächste Jungpflanzenlieferung am 16. und 17.7. bringt Fenchel, Zuckerhut-Salat und Endiviensalat.

Terminankündigung