Liebe*r Bauerngärtner*in,
es ist richtig Sommer. Die Pflanzen stellen sich nun auch um: weg von „größer, höher, grüner“ zu „Fruchtbildung, Vermehrung, Einlagerung“. Das Laub wird fester, die Früchte röter und einige Blumen zeigen schon großen Samenstände. Dazu das gleisende Sonnenlicht. Schön oder? Wer jetzt einige Zeit im Urlaub ist und die Parzelle erst wieder Ende des Monats sieht, wird den Unterschied noch stärker wahrnehmen: Bunter wird es da dann aussehen und so manches satte grün aus der Erinnerung, einem gelb bis braun gewichen sein. Es ist ein ganz natürlicher Vorgang unserer Vegetation und kein Grund zur Sorge. Beim letzten Workshop haben wir uns genau angeschaut, wie es gerade ums Gemüse steht und einige Fragen klären können. Antworten gibts auch nochmal schriftlich in der Parzellenrundschau. Hinweise und Terminankündigungen fehlen natürlich auch nicht in diesem Gartentelegramm.
Ein schönes Sommerwochenende wünschen Euch Theresa und das bauerngarten-Team
Parzellenrundschau
- Die Cosmea wachsen gerade zu wahren Büschen heran. Sie können umfallen. Wenn du sie zurückbinden willst, achte darauf, dass die Gerüste nicht außerhalb der Parzellengrenzen stehen, das erschwert das Mähen extrem.
- Zwiebeln hätten es jetzt gerne trocken, da das Wetter weiter feucht bleibt, leiden sie etwas mehr als sonst. Wenn du die Möglichkeit hast, sie zuhause auf der Fensterbank zu trocknen oder noch besser, auf dem Balkon, nutze die Gelegenheit. Anstelle der Zwiebeln kannst du direkt das Aussäen der Zwischenfrüchte nutzen: Sandhafer oder Phacelia eignen sich da besonders gut.
- Anstelle der Rote Bete empfehlen wir die Aussaat der Zwischenfrucht Sandhafer. Sie wirkt gesundend gegen Nematoden und gerade bei den Gänsefußgewächsen haben wir ja damit zu kämpfen.
- Fast übersehen hätte ich selbst die Stangenbohnen: Sie reifen langsam ab. Gar nicht so einfach, ganz oben an Ernte ranzukommen. du solltest darauf achten, dass sie schlank bleiben. Sobald sie die inneren Bohnen stark ausbilden – das erkennst du an den Hubbeln in der Hülse, wird die Schale etwas zäher.
- Auch weitere Sätze an Buschbohnen und Erbsen sind schon am Blühen. Zur ersten Runde: Blühen die Pflanzen nicht mehr, ist die Ernte vorbei. du kannst die gesamte Pflanze aus der Erde ziehen, klein hacken und als Mulchmaterial verwenden.
- Los gehts jetzt auch mit den Kartoffeln. Auch diese haben unter der Feuchtigkeit etwas zu leiden. Die gelben – Allians im inneren Beet sollten zuerst geerntet werden. Stich rechts und links vom Damm mit der Grabegabel ein und lockere den Boden. Dann kannst du am übrigen Laub feste ziehen und die Purzeln die Knollen entgegen. Mit den Händen noch etwas nachbuddeln – das ist fast wie Ostereiersuche. Bewahre die Kartoffeln möglichst trocken und ungewaschen in einem Stoffbeutel oder einer Papiertüte auf. Sie sollten es auf jedenfall dunkel haben, sonst werden sie grün und ungenießbar. Kühlschrank ist i.d.R. zu feucht. An manchen stellen bilden sich braune Beulen. Diese können einfach weggeschält werden. Gut gelagert halten sich auch die frisch geernteten Kartoffeln 3-4 Wochen. Tipp: nach der Ernte den Damm und die Mulden wieder einebnen, so hast du das Beet schon für die nächste Pflanzung (z.B. Feldsalat) oder Aussaat (Zwischenfrüchte) vorbereitet.
- Wann ist der Kürbis reif? Auch wenn sich die Schale außen schon ordentlich tief-orange färbt: Im inneren ist das Fruchtfleisch noch hellgelb. Der Kürbis ist erst erntereif, wenn der Strunk richtig gut verkorkt ist. Wir geben Bescheid.
- „Eiszapfen“, so heißt die Paprika-Sorte im bauerngarten. Ist wohl eher dem Aussehen als der Farbe geschuldet. Sie werden nämlich rot. Derzeit sind die meisten hellgrün bis hellgelb und einige weisen schwarz/lila Streifen auf. Das ist Teil des Reifeprozesses und daher kein Grund zur Beunruhigung. Da Paprika zu den Herbstgemüse zählt, kannst du den Früchten noch etwas Zeit geben bis sie ordentlich Farbe bekommen haben.
- Der Zuckermais färbt die ersten Haare seiner Kolben braun. Sind diese dann wirklich braun und porös, kann der Kolben abgebrochen und verzehrt werden.
- So manch eine Gurkenpflanze erholt sich gerade wieder vom Totalausfall und treibt neue grüne Spitzen aus. Wird sie nochmal? Wir wissen es auch nicht so genau und freuen uns über Beobachtungen und Erfahrungsberichte. Bei wem sie tatsächlich komplett abgestorben ist, der kann sie beruhigt entfernen und auf den freigewordenen Platz Zwischenfrüchte aussäen.
- Dem Knoblauch gehts wie der Zwiebel: Es ist einfach zu feucht für die Jahreszeit. Wenn du vorsichtig am abgestorbenen Stengel ziehst, kannst du die Knolle herausnehmen und somit ernten. Sie sollte luftig liegen.
- Die Chilli im Kräuterbeet heißt „Lila Luzi“ oder auch „Chinese five colours“. Letzterer Name bezeichnet die Fruchtbildung ganz gut: Die Schoten sind derzeit ganz lila, werden dann hell bis hellgelb um dann über orange und hellrot, tief dunkelrot abzureifen. Erst dann sind sie wirklich reif. Wir haben schon versucht, die verschiedenen Farbstadien haltbar zu machen. Klappt leider nicht und am Ende sind alle hellrot-getrocknet. Also gerne warten. Sie sind übrigens sehr unterschiedllich scharf. Wer vorsichtig die Kerne entfernt, hat auf jedenfall weniger scharf, als mit Kernen im Essen.
- Die Halme des Zitronengrases können zur Ernte bodennah mit dem Messer abgeschnitten werden. Achte darauf, dass du dabei die Knolle an der Erdoberfläche nicht beschädigst, so kann es wieder austreiben. Vorallem die frischen, hellen Halmansätze eignen sich gut zur direkten Verarbeiten und sind sehr aromatisch. Dazu solltest du sie in einem feuchten Tuch frisch halten. Die grünen Halmspitzen kannst du klein schneiden und trocknen. Sie verlieren etwas an Arom, schmecken als Tee aber zitronig-frisch.
Krachtage im August
Zur Planung deines Gartenbesuchs folgende Termine
Pankow
Mittwoch 7.8. mit Jungpflanzenlieferung (ab 18 Uhr bereit)
Mittwoch 14.8. eher in den Abend hinein
Mittwoch 21.8.
Mittwoch 28.8.
Ahrensfelde
Dienstag 6.8. mit Jungpflanzenlieferung (ab 18 Uhr bereit)
Mittwoch 14.8.
Mittwoch 21.8.
Mittwoch 28.8.
Havelmathen
Mittwoch 7.8. mit Jungpflanzenlieferung (ab 18 Uhr bereit)
Mittwoch 14.8.
Mittwoch 21.8.
Mittwoch 28.8.
Mette
Dienstag 6.8. mit Jungpflanzenlieferung (ab 18 Uhr bereit)
voraussichtlich Dienstag 13.8.
Mittwoch 21.8.
Donnerstag 29.8.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Wünsche und Ankündigungen
… im bauerngarten Ahrensfelde steht der Elektrozaun. Die Litze befindet sich oberhalb des Drahtgeflechts. Vorsicht beim Betreten des Geländes.
… Theresa wünscht sich, dass Pflanzenreste in der Parzelle bleiben. Nicht auf oder den geschlossenen Kompost!
… Sabine und Peter weisen nochmal darauf hin, sich vor der Ernte gerade in den kleinen Beeten in der Mitte nochmal zu vergewissern, dass man in der richtigen Parzelle ist.
Terminankündigung
- Agrikulturfestival Berlin am 21. September von 10-18 Uhr im Wriezener Park – Nähere Infos folgen, sobald beknnt.