Liebe*r Bauerngärtner*in,
nach zwei Wochen Urlaub kann es schon passieren, dass man seine Parzelle fast nicht wieder erkennt oder? Fürs sortieren lohnt sich ein Blick in die Parzellenrundschau. Auch außerhalb der Gemüsekreise wachsen Wiese und Büsche in diesem Jahr unglaublich. Am besten zu sehen ists beim Haselstrauch an den Infotürmen in Mette: 10 Jahre hat er jetzt gebraucht um auf knapp 2 m Höhe zu kommen. In diesem Jahr kam knapp 1 m dazu. Unglaublich! Am Zaun führen die in diesem Jahr teils üppig eingewachsenen Büsche allerdings zu Instabilität und der ganze Zaun ist schwer in Schuss zu halten. Daher haben wir vom Team diese Woche eine größere Zaun-freilege Aktion in Mette gemacht. Andere Standorte folgen.
In dieser Woche gibts zudem hier ein paar Tipps zum Kräuterbeet und einiges an Organisatorischem, Wünsche und Anmerkungen.
Gärtnerische Grüße von Theresa und dem bauerngarten-Team
Parzellenrundschau
- die Zwiebeln sind jetzt überwiegend aus den Parzellen verschwunden und trocknen wohl auf Balkon oder Fensterbank. Das ist gut, denn das weiterhin feuchte Klima würde den Zwiebeln nicht gut tun und sie schnell faulen lassen.
- Möhren können weiterhin geerntet werden. An manchen Stellen gibts schon einen kleinen Wettbewerb mit Wühlmäusen: Wer hat die dicke Wurzel schneller angeknabbert? Beim lagern darauf achten, die Möhren vorher nicht zu waschen und das Laub zu entfernen.
- Der im Juli gepflanzte Fenchel hat es an manchen Stellen etwas schwer zwischen Sellerie und Möhrengrün seinen Platz zu finden. Da die Tage kürzer werden, wächst er jetzt langsamer als du es vielleicht noch aus dem Frühjahr in Erinnerung hast.
- Ist das Laub der Roten Bete abgestorben, kann die Rübe auch nicht weiter wachsen, da darf sie dann spätestens geerntet werden.
- An manchen Stellen benötigt der Mangold noch einen Pflegeschnitt: Alle Blätter ca. 10 cm überm Boden abschneiden. Die guten in den Korb, die schlechten als Mulchmaterial verweden. Die kühlere Abendluft hilft der Pflanze oft, nochmal Kräfte zu sammeln.
- Sind an Busch- oder Stangenbohnen keine neuen Blüten mehr zu sehen, ist die Pflanze fertig mit der Produktion und kann ausgerissen und vermulcht werden. Bitte die Stangen auf den Stöckehaufen legen, wenn du sie nicht mit nach Hause nimmst. Die zarten Spinatpflänzchen wurzeln gut an und zeigen an vielen Stellen schon neue Blätter.
- Nicht vergessen, die obligatorische Wochen-Menge an Kartoffeln mit zu nehmen!
- Auch der Grünkohl macht sich gut und hat schon an Blattmasse zugelegt. Drum herum hacken und mulchen nicht vergessen. Kohl liebt diese Form der „Fütterung“.
- Der Zuckerhut hat seinen Namen von der spitz zulaufenden Form. So langsam kannst du das ganz gut erkennen, denn die neuen Blätter beginnen sich einzudrehen. Wie auch beimEndiviensalat werden die Blätter fester als du das von Eichblatt, Batavia und Co. kennst. Klassischer Wintersalat eben.
- Wo beginnt der Kürbis und wo endet die Tomate? Die Fruchtgemüse-Beete sind an vielen Stellen ein prächtig wuchernder Dschungel geworden. Garnicht so einfach da die reifen Früchte zu finden und alles gut im Blick zu behalten. Wer Zeit und Muße hat, kann mit Gartenschere oder Messer die ein oder anderen Triebe der Tomate entfernen und so die Früchte freilegen, dass sie von den Sonnenstrahlen rot gefärbt werden können.
- Abgeerntete Zuckermais-Pflanzen können ausgerissen werden. Bitte unbedingt mit Messer, Gartenschere oder Spaten in kleine Stücke schneiden. Dann können sie direkt an Ort und Stelle auf dem Beet vermulcht werden.
- Das Wetter ist genau richtig für den Neuseeländer-Spinat: Unermüdlich grünt er und wächst einem manchmal über den Kopf. 2/3 des Pflanzenvolumens kannst du gut ernten. Dann ist noch genug Kraft fürs neue Wachstum da.
- Das diesjährige Wetter ist nicht ganz so optimal für die Süßkartoffel. Noch braucht sie etwas Zeit, aber die Ernte wird wohl nicht ganz so üppig ausfallen in diesem Jahr.
- Nach den Startschwierigkeiten hat sich das Basilikum einigermaßen gut entwickelt. Mit der Urlaubszeit sind einige Pflanzen in Blüte gegangen. Es kann helfen, alle Stiele auf 10-15 cm überm Boden zu kürzen. Dadurch entsteht eine Chance auf eine weitere späte Ernte.
- Auch im inneren Gänsefußgewächse-Beet sollten abgeerntete Buschbohnen– oder Erbsenpflanzen entfernt werden. An vielen Stellen wächst da ja auch schon der Spinat.
- Pastinaken stehen noch voll im Laub. Da geht noch was beim Dickenwachstum. Also am besten einfach noch abwarten.
- Es stehen immer noch Lauchzwiebeln im innersten Beet. Ob sie noch genießbar sind, musst du selbst entscheiden. Ihr Erntefenster ist auf jedenfall längst vorbei.
- Auch die Knoblauchknolle sollte geerntet sein.
Kräuterbeet: Pflege und Ernte
Gerade macht die „Lila Luzie“ ihrem zweiten Namen „Chinese Five Colours“ alle Ehre: leuchtende Farben zeigen sich im dunklen, lila Laub der Chilli-Pflanze. Reif sind die Schoten erst, wenn sie das dunkle rot erreicht haben. Im Anisysop tummeln sich die Insekten. Auch wenn der Geschmack des Krauts nicht Deine Sache ist: Abgeblühte Blütenstengel ca. 30 cm. überm Boden abschneiden, das regt die Pflanze zu neuer Blüte an. Die Minze breitet sich an vielen Stellen im ganzen Kräuterbeet aus. Hier kann üppig geerntet werden. Auch Liebstöckel und Melisse stehen gut da. Oregano und Thymian sind abgeblüht und könnten auch einen Schnitt gebrauchen um nochmal bei der Blattbildung in die Vollen zu gehen. Wenn jede*r seine Parzelle bis zum Kreisregner weiterdenkt und in dem Abschnitt das Kräuterbeet pflegt, gibts Kräuterernte bis zum ersten Frost.
Thymian, Oregano, Melisse, Minze, Anisysop lassen sich gut in kleinen Sträußen an der Luft trocknen, dann rebeln und als Gewürz aufbewahren. Zitronengras hat frisch am meisten Aroma und verliert dies durch die Trocknung stark. Als Verwendung für Tee sollte es vor der Trocknung in kleingeschnitten werden, da die Stengel viel Feuchtigkeit speichern und sonst nur sehr langsam trocknen. Liebstöckel eignet sich zum frisch einfrieren und zum trocknen. Es gibt Eintöpfen und Salatsoßen einen aromatischen Geschmack.
Tore schließen und Nette Etikette
In der Urlaubszeit und an den Wochenenden häufen sich die neugierigen Blicke vieler Park-und Stadtrand-Besucher*innen am bauerngarten-Zaun. Wir freuen uns über das rege Interesse und füllen die Flyerkästen an den Informationsschildern bestmöglich auf.
Dass du beim Gärtnern gerne auch Deine Ruhe hast, verstehen wir auch. Gerade jetzt, wo die Pflanzen so hoch wachsen, dass du buchstäblich in der Parzelle verschwindest hat ja wirklich was für sich. Da du dadurch das Gartentor nicht im Blick hast, ist es umso wichtiger, es bei jedem reingehen und verlassen in den Garten zu schließen und am Schloss den Code zu verdrehen.
Für Passant*innen ist ein offenes Tor auch eine Einladung sich die Gärten näher anzuschauen. Nimmst du Dir unbekannte Menschen auf der Fläche wahr, grüße sie freundlich und frage gerne, wie es um Ihre Ernte steht. So klärt sich schnell ob sie Parzellenbesitzer*innen, Vertretungen oder Interessierte sind. Letzteren kannst du gerne erklären, was der bauerngarten ist oder, wenn du dazu keine Zeit und Lust hast, sie freundlich auf Infotafel und Flyer außerhalb des Zauns verweisen. Vielleicht sind sie nächstes Jahr deine Parzellennachbarn?
Des Weiteren bitten wir darum, auch und gerade auf dem Gelände des bauerngarten (also innerhalb des Zauns) Hunde aller Art an die Leine zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie während des Gärtnerns nicht in die Parzellen abhauen.
Letzte Aussaat für Radieschen
Übernächste Woche verlassen die Saatgut-Gläser mit Radieschen Samen die Regale. Es bleiben die Zwischenfrucht-Flaschen. Für alles andere endet die Aussaatzeit.
Wünsche und Anmerkungen
… Dagmar hat im bauerngarten Mette mit Schrecken festgestellt, dass sie ihre schöne Pendelhacke mit Fiskars-Stiel vergessen hat, wahrscheinlich draußen am Zaun. Sie freut sich, wenn sie jemand in die Werkzeughütte stellt.
… Verena hat am Sonntag in Mette ihre Hundeleine verloren, vermutlich in Eingangsnähe. Sie ist aus braunem Leder und sehr leicht und dünn. Verena „Wenn jemand sie findet, bitte in die Werkzeughütte hängen und mir Bescheid geben. Ich hoffe sehr, dass sie wieder auftaucht.“ (Verena 0157 55937116).
… Dorothee aus Pankow fand am 20.08. gegen 12:30 UHr das Eingangstor „sperrangelweit offen – und keine Gärtner*in war da, auf dem ganzen Gelände. “ Wir möchten nochmal alle daran erinnern, die Tore stets geschlossen zu halten.
… Max vom bauerngarten-Team möchte sich bei Ellen und ihrem Sohn bedanken. Ihnen viel auf, dass der Kreisregner in Ahri sich nicht mehr drehen konnte, weil er an einer Kartoffel die auf dem Regnerpfosten lag, festgeklemmt war (siehe Foto oben).
… Theresa wünscht sich, dass auch beim freilegen von zugewuchterten Parzellen die Grenzen gewahrt werden. Im Eifer des Gefechts fliegen die ausgerissenen Beikräuter manchmal in die anliegende Parzelle. Das muss nicht sein.