Aprilwetter im Mai

hat auch Vorzüge: Blattläuse wurden erst vor kurzem gesichtet, der Spinat steht bombig – falls er noch steht und nicht schon verschnabuliert wurde. Das ging bei uns z.B. so fix, dass wir uns für ein Foto zum Beweis seiner strotzenden Herrlichkeit mal kurz den aus einer Nachbarparzelle als Model ausleihen mussten:

Die Wiesen ringsrum sind grün und saftig: wunderbares künftiges Mulchmaterial.

Den letzte Woche bereitgestellten Jungpflanzen dürfte es beim Warten auf ihren Umzug in die jeweiligen Parzellen auch nicht zu heiß geworden sein. Und wie immer gab es bei der ersten Lieferung der Saison etliche davon: Zucchini, Kürbis, Paprika, Tomaten, Gurke, Salat, Neuseeländischen Spinat,  Süsskartoffel, Tagetes und Strohblumen … da war eine Menge zu tun. Auch viele Fragen von den Neugärtnern kamen zum Thema Jungpflanzen auf, hier beispielhaft welche aus Ahrensfelde (Danke für die Info, Sabine!):

Wo kommt die Chili hin?

Wie kann man Zucchini vom Kürbis in dem Alter unterscheiden? (der Klassiker unter den Fragen, auch Altgärtner machen es sich da gern einfach: Kürbis in die rechte Hand, Zucchini in die linke und nicht durcheinander kommen ;)


Kürbis aus der rechten Hand


Zucchini aus der linken Hand

Wie trage ich die Pflanze? (Nicht am Stil, besser unten an der Wurzel.)

Kann ich die Pflanzen heute Abend auf meine Parzelle legen und erst in ein paar Tagen einpflanzen?

So oder so ähnlich dürfte es auch an den anderen Standorten geklungen haben.

Wir konnten uns um unsere Jungpflanzen allerdings erst am Freitag Nachmittag kümmern (immerhin tat das Wetter da wenigstens mal kurzzeitig so, als wäre es wirklich Mai). Eine knappe Woche waren wir nicht auf dem Feld gewesen und freuten uns riesig über die schon aus dem Boden guckenden Buschbohnen,

die leckeren Radieschen und die mittlerweile gut sichtbar und stramm in Reihe stehenden Möhrchen.

Gleichzeitig waren wir aber auch ein bisschen traurig, da es unserer mexikanischen Minigurke wohl doch zu kalt/zu fremd/zu keine-Ahnung-was geworden und sie schlichtweg vergangen war…

Umso mehr Mühe gaben wir uns, es den neuen Pflänzchen richtig schön zu machen: Ihr zukünftiges Zuhause wurde ordentlich durchlüftet und von Zwischenmietern befreit, die Neuankömmlinge geholt, eingepflanzt und herzlich willkommen geheißen. Voller Freude und mit großem Hallo wurde von uns auch das erste Marienkäferchen begrüsst:

In Pankow stehen die Jungpflanzen wie immer bei den Kreisen 1+2 zur Abholung bereit, fast genau neben unserem schicken neuem Werkzeugwagen. Dabei fällt uns ein, dass immer wieder nachgefragt wird, warum die Werkzeugkisten abgeschafft wurden. Max hat hierzu im Forum schon geantwortet, wir zitieren einfach mal:

„…mit dem Wagen in Pankow hatten wir bisher nur vorgestellt und nicht begründet. Von daher gut, dass du fragst!

Wir haben vor vier Jahren begonnen, die Werkzeugkisten durch zentrale Werkzeugwägen/Hütten zu ersetzten. Pankow war jetzt der letzte Standort, wo das anstand. Anlass dafür war, dass die Werkzeugkisten zwar gut zu erreichen sind aber sehr schnell alles kreuz und quer liegt und nicht zuletzt die Saatgutkisten oft übel durchgerüttelt wurden. Was zu vielen Scherben führte. Auch war es häufig so, dass das Saatgut nicht gefunden wurde bzw. oft eine Kiste alle und in den anderen noch was lag, was man brauchte.“

Gute Gründe für den Wagen, findet ihr nicht? Gut wäre in diesem Zusammenhang, wenn wirklich alle sich daran halten, nicht die Tore beim Werkzeug/Pflanzen holen offen stehen zu lassen, auch wenn es dadurch ein wenig umständlich wird. Man muss ja nicht die komplette Zahlenfolge an den Schlösser verdrehen, eine Ziffer reicht, dann geht es schneller wieder auf …Wir hatten am Wochenende nämlich wieder einige (durchweg sehr nette) Nichtgärtner plötzlich neben uns stehen, weil die Tore offen standen. Und diese Nichtgärtner fielen bei dem Gewusel eigentlich auch nur deshalb auf, weil sie uns was fragten. Wir finden es ja selber äußerst blöd schade, dass wir so auf Exklusivität machen, aber wenn später dann mal eben nicht Fragen gestellt werden sondern der Lieblingskürbis verschwindet, ist das weniger schön …

Richtig dolle schön wars wiederum am Sonntag: Das Wetter war bedeutend angenehmer als vorhergesagt, der Workshop von Max („Fruchtgemüse“) war gut besucht und zu guter Letzt kam Anna noch mit ihren Raritäten vorbei, bei der wir uns einen Ersatz für unsere mexikanische Minigurke holen konnten. Die bekam einen schönen Platz im frisch ausgelegten Mulchbett (wieder ein Zitat von Max: „Gurken mögen Mulch“).


sieht zwar grad noch etwas wirr aus die Kleine, aber das wird schon …

Da fiel es echt schwer, sich vom Acker zu machen: ein bisschen im Beet zuppeln dort, ein wenig quatschen da…

Aber dann war es doch an der Zeit, die Ernte einzupacken:


Rucola die erste Ernte!


die kennen wir alle, oder?

und loszufahren …. so kamen wir sogar noch knapp vor dem ganz großen Guss zu Hause an.

Was noch?

Es wurde noch mal nach dem tieferen Sinn des Kartoffelanhäufelns gefragt. Im Workshop hatte Max dies ausführlich erklärt, hier eine etwas verkürzte Zusammenfassung: Die Saatkartoffeln werden ebenerdig gelegt. Die sich dann neu bildenden Kartoffeln sind ja keine Wurzeln, wachsen also nicht nach unten, sondern zweigen zur Seite ab. Damit sie nicht im Freien liegend grün werden, wird ihnen mit dem Anhäufeln ein kuschlig dunkler Raum zum Wachsen gegeben.

Was noch noch?

Das Tutorium am nächsten Sonntag (30.5. von 10.00 bis 11.00 Uhr) findet diesmal bei uns im Kreis 5 statt, einfach auf dieses blauweißes Etwas am Bambusstab achten: weder schön noch selten aber hoffentlich ausreichend auffallend. :)